Staatsschauspiel Dresden
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    Theaterstraße 2 - 01067 Dresden
    Telefon: 03 51.49 13-50
    SPIELPLAN & KARTEN

    Bewertung und Kritik zu

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    JUDITH SHAKESPEARE – RAPE AND REVENGE 
    von Paula Thielecke
    Regie: Laura Kutkaitė 
    Premiere: 2. März 2024 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: Judith Shakespeare hat es satt, nur die Ideenstifterin ihres berühmten Bruders zu sein. Sie will als Autorin endlich selbst gehört werden. Nachdem sie Williams Handynummer bei der Pförtnerin Röschen* gegen einen Termin mit der Theaterintendantin tauschen konnte, wittert Letztere den Erfolg: Was, wenn nur der Nachname auf dem Plakat steht? Sie beauftragt Judith, ein Stück über das „Frauenthema“ rape culture zu schreiben. Währenddessen erlebt Röschen* beim ertauschten Date mit William tatsächlich sexuelle Gewalt. Judith macht sich mit Vehemenz und deftigen Ausdrücken daran, ihrem Bruder die Leviten zu lesen und sich zugleich gegen die Machtstrukturen am Theater aufzulehnen. Dabei scheint sie der Utopie vom gemeinschaftlichen Leben jenseits von Machtmissbrauch und Diskriminierung näherzukommen: Während sich eine Liebesgeschichte zwischen ihr und Röschen* entspinnt, schafft sich auf der Theaterbühne am Ende ganz unerwartet das Patriarchat selbst ab.

    Paula Thieleckes Stück führt Virginia Woolfs Gedankenspiel weiter, Shakespeare könnte eine begabte Schwester gehabt haben, und holt diese mit schnellen Dialogen, viel Humor, feministischen Querverweisen und einem Chor der Überlebenden ins Heute.

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    DIE JÜDIN VON TOLEDO
    Detlev Glanert
    Regie: Robert Carsen 
    Premiere: 10. Februar 2024 
    Semperoper Dresden

    Zum Inhalt: Stück-Info Die Uraufführung »Die Jüdin von Toledo« des deutschen Komponisten Detlev Glanert mit einem Libretto von Hans-Ulrich Treichel wird in der letzten Spielzeit von Intendant Peter Theiler ein einzigartiges Erlebnis. Detlev Glanert hat mit seinen mehr als ein Dutzend geschaffenen Opern einen sehr wichtigen Beitrag zur jüngeren Musiktheatergeschichte beigesteuert. Die Inszenierung gestaltet der international renommierte kanadische Regisseur Robert Carsen, der damit an der Semperoper debütiert.

    In der fünfaktigen Oper »Die Jüdin von Toledo« spürt er der verbotenen Liebesgeschichte zwischen dem spanischen König Alfonso VIII. und seiner jüdischen Geliebten Rahel nach – ein dramatischer und zugleich packender Stoff, der zwischen privaten Gefühlen und staatlichen Verpflichtungen changiert. Ausgangspunkt ist das Historische Trauerspiel in fünf Akten »Die Jüdin von Toledo« des österreichischen Dramatikers Franz Grillparzer für die gleichnamige Oper, die spätromantische Klänge mit Traditionen aus dem 20. Jahrhundert verbindet und dadurch eine eigene, genuin höchst differenzierte Klangsprache schafft.

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    ATLANTIS – DIE WELT ALS WILLE UND VORSTELLUNG 
    von Sebastian Hartmann und PC Nackt
    Regie: Sebastian Hartmann 
    Premiere: 27. Januar 2024 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: 1814 zieht ein 26-jähriger Philosoph von Weimar nach Dresden und beginnt die Arbeit an einem epochalen Werk, das im Dezember 1818 erscheint: „Die Welt als Wille und Vorstellung“. Der junge Mann ist Arthur Schopenhauer, das väterliche Erbe sichert ihm eine unbeschwerte Existenz, die Mutter, eine damals bekannte Schriftstellerin, verschafft ihm den Kontakt zu Goethe, mit dem er über die Farbenlehre diskutiert. Aber Schopenhauer will mehr, er studiert Kant und versucht, mit wenigen Begriffen ein ganz eigenes philosophisches System aufzubauen. „Was durch dasselbe mitgeteilt werden soll, ist ein einziger Gedanke. Dennoch konnte ich, aller Bemühung ungeachtet, keinen kürzeren Weg ihn mitzuteilen finden, als dieses ganze Buch. Ich halte jenen Gedanken für Dasjenige, was man unter dem Namen der Philosophie sehr lange gesucht hat.“ Schopenhauer ist überzeugt, sein „Atlantis“, seinen „Stein der Weisen“ gefunden zu haben, aber sein Werk fällt aus der akademischen Philosophie heraus, Hegel ist der Philosoph der Stunde. Erst posthum entfalteten Schopenhauers Schriften ihre Wirkung und wurden vor allem unter Literat*innen und Künstler*innen berühmt. In seinem neuen, musikalischen Theaterabend widmen sich Regisseur Sebastian Hartmann und Musiker PC Nackt dem Werk Schopenhauers und bringen es mit großer Leichtigkeit auf die Bühne.

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    LULU 
    von Frank Wedekind
    Regie: Daniela Löffner 
    Premiere: 9. Seprember 2023 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: Über vier Jahre ist es her, dass wir Ihnen die Premiere von LULU zum ersten Mal angekündigt haben. Zwei Mal zwang uns die Pandemie zu einem Abbruch der Inszenierung. Nun kommt Wedekinds Hauptwerk, das sich radikal mit herkömmlichen Moral- und Sexualvorstellungen auseinandersetzt, zur Aufführung. Mit der Entscheidung, alle Rollen ausschließlich mit Männern zu besetzen, bricht Regisseurin Daniela Löffner mit herkömmlichen Rollenzuweisungen und Geschlechteridentitäten. Lulu ist Männern und Frauen Objekt ihrer sexuellen Begierden. Sie sind fasziniert von ihrer Direktheit, ihrer Unabhängigkeit und dient ihnen als perfekte Projektionsfläche ihrer Lust.

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    VATERLAND 
    von Robert Harris
    Regie: Claudia Bauer 
    Premiere: 23. Februar 2023 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: Robert Harris’ VATERLAND spielt im April des Jahres 1964 in Deutschland. Allerdings weder in der DDR noch in der BRD, sondern in einer historischen Fiktion, die ab dem Jahre 1942 einen furchteinflößenden, anderen Verlauf der geschichtlichen Ereignisse imaginiert: Dem nationalsozialistischen Deutschland ist es gelungen, den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Das Dritte Reich erstreckt sich bis an den Ural und gibt seit zwei Jahrzehnten in Europa ideologisch und machtpolitisch den Ton an. Nun steht der 75. Geburtstag des Führers bevor, der gerade im Begriff ist, mit dem US-amerikanischen Präsidenten ein erweitertes Abkommen zu schließen, das den ‚Kalten Krieg‘ zwischen den beiden verbliebenen Großmächten beenden soll.
    Der Kriminalkommissar Xaver März ermittelt derweil in einem Todesfall. Was anfangs wie ein Suizid aussieht, stellt sich schnell als ein Verbrechen mit politischer Tragweite heraus. Gemeinsam mit der amerikanischen Journalistin Charlotte Maguire stößt März bei seinen Nachforschungen auf ein in dieser fiktiven ‚Version der Geschichte‘ bislang vertuschtes, kaum vorstellbares Verbrechen. Die Gestapo tut daraufhin alles, um ein öffentliches Bekanntwerden dieser Gräuel zu verhindern – und die beiden Protagonist*innen alles, um sie an die Öffentlichkeit zu bringen.

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    ROMEO UND JULIA
    Ballett von David Dawson
    Premiere: 5. November 2022 
    Semperoper Dresden

    Zum Inhalt: Es ist eine der größten Liebesgeschichten der abendländischen Literatur. Sie erzählt von der Liebe und dem Schicksal des jungen Romeo und seiner Julia, die durch tiefsitzenden Hass und alten Streit nicht zueinanderkommen und erst im Tod vereint sein können. Unzählige Male ist William Shakespeares Liebesdrama bereits in Theater, Oper und Tanz neu interpretiert und für den Film adaptiert worden, oft mit tagespolitischen Aktualisierungen und moderne Sichtweisen widerspiegelnd. Sergej Prokofjews berühmte Ballettmusik erhielt ihre heute gespielte Fassung durch die Kreation von Leonid Lawarowski für das Kirow-Ballett 1940 in St. Petersburg. In Dresden war »Romeo und Julia« erstmals 1955 zu erleben. 2022 kreiert nun der britische Choreograf und Associate Choreographer des Semperoper Ballett David Dawson mit »Romeo und Julia« sein viertes abendfüllendes Ballett. Dawsons Vision des Stückes ist eine Welt voller Gegensätze, in der sich mit den Mitteln des Tanzes zwischen Ordnung und Chaos, Zartheit und Stärke die Geschichte in ihrer ganzen Tragik und Schönheit entfaltet.

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    WATERSHIP DOWN – UNTEN AM FLUSS 
    nach dem Roman von Richard Adams
    Regie: Tom Kühnel 
    Premiere: 3. Juni 2022 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: Fiver konnte Gefahr spüren, etwas Schreckliches würde geschehen. Sein Bruder Hazel glaubte ihm, sie mussten fort. Mit ein paar Gefährten machen sich die Wildkaninchen auf den Weg, eine neue Heimat zu suchen. Sie müssen all ihren Mut aufbringen, um sich aus Schlingen zu befreien und despotischer Kaninchen zu erwehren. Den ungleichen Kampf zwischen Mensch und Tier – sie fechten ihn aus, wählen die wilde Natur anstelle eines behüteten Lebens im Gehege. WATERSHIP DOWN handelt von der Rebellion in einem Kaninchenbau und der Suche der Rebellen nach der besten aller Welten. Der Roman wurde zum Klassiker der animal fantasy und gilt mittlerweile als eine der großen literarischen Auseinandersetzungen mit dystopischen Gesellschaftssystemen im 20.  Jahrhundert.

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    VOR DEN VÄTERN STERBEN DIE SÖHNE 
    nach Thomas Brasch
    Regie: Sebastian Hartmann 
    Premiere: 2. Juni 2022 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: Thomas Braschs Prosaband VOR DEN VÄTERN STERBEN DIE SÖHNE erschien 1977 in der Bundesrepublik und machte den Autor ­schlagartig berühmt. Kurz zuvor war Brasch aus der DDR ausgereist. 1945 als Kind jüdischer Emigranten in London geboren und in der DDR aufgewachsen, ist Braschs Leben ein Spiegel der Nachkriegszeit in der Spannung von Aufbruch und Enttäuschung. Verhaftet wegen angeblicher „staatsfeindlicher Hetze“, wird Brasch nach dem Gefängnis zur Arbeit „in die Produktion“ geschickt. Der junge Autor nutzt die Zeit und die Begegnungen, die er macht, und schreibt eine ungemein dichte und doch leichte Prosa. Realistische Schilderungen werden zu poetischen Bildern von der Sehnsucht nach einem anderen, sinnhaften, sinnlichen und freien Leben. Der junge Robert, einer der Protagonisten in Braschs Erzählungen, fordert ein Leben „ohne Fabriken, ohne Autos, ohne Zensuren, ohne Stechuhren. Ohne Angst. Ohne Polizei.“ Braschs Texte sind einerseits geprägt vom Leben in der DDR, andererseits gehen sie in ihrer Phantasie und poetischen Spannweite weit über eine orts- und zeitbezogene Milieuschilderung hinaus. Sie erzählen von den Widersprüchen, Konflikten und den Seelenzuständen der Menschen in der Zeit des Kalten Krieges und von einer großen Sehnsucht nach einer gerechten und gewaltfreien Welt. Sebastian Hartmann wird in seiner fünften Arbeit am Staatsschauspiel Dresden die Dichtung Braschs auf der Bühne des Schauspielhauses zum theatralen Erlebnis machen.

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    WALLENSTEIN 
    von Friedrich Schiller
    Regie: Frank Castorf
    Premiere: 14. April 2022 
    Staatsschauspiel Dresden 

    Zum Inhalt: Der Dreißigjährige Krieg von 1618 bis 1648 war ein einschneidendes Ereignis der deutschen und europäischen Geschichte, das in seiner künstlerischen Aneignung Schiller wie auch später Bertolt Brecht zum Überarbeiten tradierter Kunstformen geführt hat. Schiller entwirft mit seinem Wallenstein das Porträt eines sich selbst ermächtigenden Herrschers, der einen Platz für sich in Europa beansprucht und sich damit gegen das überkommene Machtgefüge auflehnt. Der historische Wallenstein war einer der ersten modernen Kriegsunternehmer, bei ihm waren Feldzüge auch wirtschaftliche Unternehmungen. Im Krieg werden Grenzen neu gezogen, am Ende wird die Beute verteilt unter den Herrschenden, während ganze Bevölkerungen zu Nomaden werden, wenn sie nicht ermordet oder ausgehungert worden sind. Dreihundert Jahre nach der Schlacht am Weißen Berg bei Prag begann mit einem Attentat der Erste Weltkrieg, der nach nur kurzer Friedenszeit in den Zweiten Weltkrieg mündete – eine Geschichte von Völkermord und Zerstörung, die fast dreißig Jahre anhielt. Mit den von Schiller ‚erfundenen‘ Figuren Max Piccolomini und Wallensteins Tochter Thekla führte Schiller einen unbedingten Freiheitsbegriff und ein ethisches Korrektiv in die Handlung ein, so wie er sie in seinen theoretischen Schriften entworfen hatte. Doch welchen Bestand hat ein ‚kategorischer‘ ethischer Anspruch, wenn es im Krieg, damals wie heute, um die Ressourcen dieser Welt geht?
    Erstmals inszeniert Regisseur Frank Castorf in Dresden und zeigt seine Lesart von Schillers Monumentaldrama und seine Reflexionen zur deutschen und europäischen Geschichte.

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    ZWEI KRAWATTEN 
    von Georg Kaiser / Mischa Spoliansky
    Regie: Matthias Reichwald 
    Premiere: 12. April 2022 
    Staatsoperette Dresden 

    Zum Inhalt: Der Kellner Jean wird auf einer eleganten Abendveranstaltung von einem der Ballgäste zum Tausch der Krawatten überredet: Kaum ist die einfache schwarze Krawatte ersetzt durch die weiß-seidene, beginnt für Jean ein taumelndes Leben in der gehobenen Gesellschaft. Ein Tombola-Los beschert ihm eine Reise nach Amerika, die er in Begleitung der betuchten und investmentfreudigen Mabel antritt. Als er sich in seiner angestammten Kellerkaschemme von Freundin Trude halbherzig verabschiedet und diese sich kurzerhand entschließt, ihm heimlich nachzureisen, ahnen beide noch nicht, dass Trude sich als gesuchte Millionenerbin entpuppen wird. Angekommen in den pulsierenden Metropolen der Neuen Welt, muss Jean bald feststellen, dass er von den weiblichen Großindustriellen als Kapitalanlage vermarktet wird, denn: „Alles ist Geschäft“. Wird er seine große Chance im Land der unbegrenzten Möglichkeiten nutzen?

    Die turbulente Kabarett-Revue von Mischa Spoliansky und Georg Kaiser lässt mit Jazzband-Klängen und amerikanischen Modetänzen das Berlin der 1920er Jahre auferstehen und stellt hochaktuelle Fragen nach Schein und Sein, nach der Willkür gesellschaftlicher Zuschreibungen und wahrem Reichtum.

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