Bewertung und Kritik zu
LE GRAND MACABRE
von György Ligeti
Regie: Calixto Bieito
Premiere: 3. November 2019
Semperoper Dresden
Zum Inhalt: Auf einem verlassenen Friedhof im imaginären Breughelland im »soundsovielten« Jahrhundert entdeckt Piet vom Fass das Liebespaar Amanda und Amando, das einen ungestörten Schlafplatz für ausgiebigen Beischlaf sucht und begegnet Nekrotzar, dem großen Makabren, der sich als der Tod ausgibt. Sein Plan: Noch heute soll um Mitternacht mit Hilfe eines Kometen die Welt vernichtet werden. Piet wird sein Knecht, auf dem Nekrotzar in die Stadt reitet. Währenddessen drangsaliert Mescalina ihren Gatten, den Hofastrologen Astradamors auf das Schändlichste. Er beobachtet die Sterne, sie träumt von einem potenten Liebhaber, der ihr in Gestalt Nekrotzars prompt erscheint. Nekrotzar beißt Mescalina zu Tode, verkündet einmal mehr den Weltuntergang und zieht weiter zum Palast des Fürsten Go-Go. Hier tyrannisieren der schwarze und der weiße Minister einen notorisch infantilen Fürsten, Gepopo – der Chef der Geheimen Politischen Polizei – warnt vor dem widerständigen Volk, der Polizeichef verkündet die Ankunft des Kometen und des Großen Makabren. Die Situation droht zu eskalieren – am Ende saufen und feiern Volk, Piet vom Fass, Nekrotzar und Astradamors dem Ende entgegen. Plötzlich eine gewaltige Explosion, Angstschreie, der bedrohliche Schein des Kometen; allein Nekrotzar ist bereits zu betrunken, um die Welt zu zerschmettern. Am nächsten Morgen glauben Piet vom Fass und Astradamors sich tot. Fürst Go-Go meint der einzige Überlebende zu sein und die scheintote Mescalina stürzt sich auf Nekrotzar und rechnet mit den Ministern ab. Da bemerken Piet und der Astrologe: »Wir haben Durst: Ergo wir leben.« Enttäuscht und blamiert macht sich der Große Makabre aus dem Staub. Amanda und Amando haben von all dem nichts mitbekommen und so steht am Ende die Erkenntnis: »Fürchtet den Tod nicht, gute Leute! Irgendwann kommt er, doch nicht heut! Lebt so lang in Heiterkeit!«
Musikalische Leitung: Omer Meir Wellber
Inszenierung: Calixto Bieito
Bühnenbild: Rebecca Ringst
Kostüme: Ingo Krügler
Licht: Michael Bauer
Video: Sarah Derendinger
Chor: Jan Hoffmann
Dramaturgie: Johann Casimir Eule
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