Zum Inhalt: Das Wort Klimawandel ist aus dem Sprachschatz nicht mehr wegzudenken. Egal, ob man daran glaubt oder nicht, egal, ob man damit nur Winter ohne Schnee meint oder dass die Erderwärmung ein unumstößlicher Fakt ist und zum Abschmelzen der Polkappen führt, zu katastrophalen Wetterphänomenen, zu Flucht, zu Chaos. Viele denken um und kämpfen mit Mehrwegbechern, Gemüsenetzen und Stadtteilautos gegen den Kollaps. Das wird nicht reichen. Aber ist überhaupt noch mehr drin? Und was ist mit jenen, die dem Diesel und der Braunkohle die Treue halten, schließlich habe sich die Welt in den letzten 50 Jahren auch kaum verändert, was soll schon passieren? Mit dem Manifest Ihr habt keinen Plan, darum machen wir einen formuliert der Jugendrat der Generationen Stiftung, Interessenvertretung der kommenden Generationen, deutlich, was getan werden muss, um die Katastrophe zu verhindern, und macht konkrete Vorschläge, wie die Gesellschaft, die Politik, wie alle ihren Teil dazu beitragen können.
Mit: Gina Calinoiu, Franziskus Claus, Sven Hönig und Eva Hüster
Regie: Monique Hamelmann Bühne und Kostüme: Stephanie Zurstegge Licht und Video: Andreas Kunert Dramaturgie: Janny Fuchs
''Eine Direktorin mit Zylinder (Gina Calinoiu) führt das Publikum, aufgeteilt in drei Minigruppen, durch drei Räume des Kleinen Hauses an der Dresdner Glacisstraße, wo ein Magier (Franziskus Claus), eine Dame wie von E.T.A. Hoffmann namens Camille (Eva Hüster) und ein Archivar Leander Honig (Sven Hönig) ihren Part in clownesker Manier wiederholen. Dabei sprechen sie die zu Kollaborateuren aufgewerteten Zuschauer direkt an und fordern sie zu Tätigkeiten auf dem infantilen Niveau von Kindergartenspielchen – dem „Richtig-Wollen“? – auf. Die machen artig mit. Man kann nur froh sein, dass nicht mehr danach gefragt wird, ob man den totalen Krieg wolle.
Eine armselige Sprache, eine hilflose Dramaturgie, ein orientierungsloses Theater à la mode. Es werden keine Erkenntnisse vermittelt, die über den Inhalt eines Wochenendfeuilletons in einer Provinzzeitung hinaus gehen, und es wird keine Form gefunden, die etwa ersichtlich machte, was dadurch gewonnen ist, wenn zehn statt dreißig Menschen den Lektionen beiwohnen. Eins jedenfalls sollten sich die Regisseurin Monique Hamelmann und die Dramaturgin Janny Fuchs nicht einreden: dass irgendetwas an diesem Abend originell sei. Freie Gruppen machen derlei – den Parcours durch mehrere Räume und ein Perpetuum Mobile – nun schon seit Jahren. Die Ergebnisse unterscheiden sich von einander in geringerem Ausmaß als zwei Inszenierungen von Romeo und Julia.'' schreibt Thomas Rothschild am 19. September 2020 auf KULTURA-EXTRA