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Staatsschauspiel Dresden
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SPIELPLAN & KARTEN

Das Spiel von Liebe und Zufall

Bewertung und Kritik zu

DAS SPIEL VON LIEBE UND ZUFALL 
von Pierre Carlet de Marivaux
Regie: Lily Sykes 
Premiere: 3. Juni 2024 
Staatsschauspiel Dresden 

Zum Inhalt: „Ich habe im menschlichen Herzen allen Winkeln nachgespürt, in denen sich die Eigenliebe verbergen kann, und jedes meiner Lustspiele hat den Zweck, sie aus einem dieser Winkel herauszuholen.“

Marivaux verlor das Familienvermögen bei einem Finanzcrash. Über Nacht verarmt, schloss er zwar noch sein Jura-Examen ab, begann aber keine Anwaltskarriere, sondern wurde zu einem gefeierten Publizisten und Theaterautor.

In seiner erfolgreichsten Komödie DAS SPIEL VON LIEBE UND ZUFALL soll Silvia nach dem Willen ihrer reichen Mutter Mme. Orgon mit dem Geschäftsmann Dorante verheiratet werden. Silvia missfällt die Aussicht auf eine arrangierte Ehe, weshalb sie ihren Zukünftigen heimlich auf die Probe stellen will. Ihm – wen wundert’s – geht es nicht anders, und so tauscht Silvia die Kleider mit ihrer persönlichen Assistentin Lisette und Dorante die seinen mit denen seines Butlers. Das Verwirrspiel über Konventionen, die Liebe und was ihr oft im Wege steht, beginnt.

3.0 von 5 Sterne
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Die Klassenfrage im Sommertheater
10 Monate her.
Kritik

''Natürlich ist das alles sehr gut gemacht, in Teilen sogar großartig, was z.B. die Band und die Gesangsbeiträge betrifft. Auch in der Kostümabteilung durfte man sich austoben, und die Bühne ist zwar schlicht, aber der Platz ist gut bespielbar, und die Kulisse tut das Übrige. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Spielenden auf allen Positionen neu besetzt, aber bei weitem keine B-Elf (wer hier Fußball-Metaphern findet, darf sie behalten). Herausragend für mich die frisch ins Ensemble geholten Leonie Hämer und Jakob Fließ voller Spielfreude und der bis dato nicht als Komödiant bekannte Oliver Simon. Letzterer hatte einen großartigen „Ajax“ in dieser Saison, der leider schon abgesetzt wurde. Schade, Stücke von dieser Relevanz sind auch in Dresden selten geworden.

Aber zurück zum Vergnügen. Es gibt die üblichen Irrungen und Wirrungen, bis man sich gefunden hat, das ist auch heiter bis lustig anzuschauen. Am Ende haben die Untergebenen am guten Leben geschnuppert, fügen sich aber schnell wieder in ihre angestammten Rollen und erbarmen sich einander. Die Herrschaft darf nun – der vermeintlichen Klassenschranken entledigt – sich richtig verlieben. In einem eingesprochenen Abspann werden die weiteren Lebenswege aufgezeigt, die aber so strunzdumm ausgedacht sind, daß ich ihnen hier die Wiedergabe erspare.

Jubel im Publikum am Ende, mehrere Vorhänge, natürlich verdient in vielen Beziehungen.

Und nun noch die Klassenfrage: Kann ja sein, dass eine seit dem Wahlsonntag andauernde Misslaunigkeit mich zu dieser Sichtweise bringt, aber - warum kann es nur gut ausgehen, wenn sich alles in der alten Ordnung fügt? Warum stellen Lisette und Arlequin nicht die Macht in Frage? Gut, die Guillotine war noch nicht im Gebrauch zu dieser Zeit, man kann es dem Autor nicht vorwerfen, aber der heutigen Dramaturgie und Regie schon. Ein bisschen mehr gesellschaftlicher Zupack und Hinterfragen von sozialen Rollen wär schon möglich gewesen, bei aller sommerlichen Beschwingtheit.'' schreibt Sandro Zimmermann am 17. Juni 2024 auf KULTURA-EXTRA

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