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Wir sind auch nur ein Volk

Bewertung und Kritik zu

WIR SIND AUCH NUR EIN VOLK
von Jurek Becker
Regie: Jan-Christoph Gockel 
Premiere: 8. September 2018
Staatsschauspiel Dresden
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Der UntertanZum Inhalt: Wenn Ossis und Wessis einander nicht verstehen, hilft nur eins: das Fernsehen. Also beschließen dessen Chefs, die Serie zur Einheit zu produzieren. Für das Drehbuch des ‚Straßenfegers‘ wird der angesagte Autor Steinheim verpflichtet. Blöd nur, dass der nie im Osten war. Ein Crashkurs soll ihn auf Vordermann bringen. Als Studienobjekt dient das ostdeutsche Schlitzohr Benno Grimm nebst Familie. Die Grimms sind ‚Osten pur‘: Benno, Mitte Fünfzig, ehemals Dispatcher, jetzt abgewickelt, ist immer noch imstande, „ganze Sätze zu formulieren“. Trude, seine Frau, hält sich als Lehrerin für unbelastet: „was immer das bedeutet“. Ihr Vater, ein Rentner, hat sich von der Wiedervereinigung sowieso nichts versprochen, weshalb er „nicht so enttäuscht ist wie diese Trottel.“ Sohn Theo, ein abgebrochener Philosophiestudent, motzt gegen die ganze Fernsehsache, bei der die Familie „die Rolle von Insekten spielen soll, die sich einer unter der Lupe ansehen kommt.“ Genau das will Steinheim, doch die Grimms wissen, dass das gut honorierte Dasein als Insekten nur solange funktioniert, wie sich das Fernsehen für sie interessiert. Also inszenieren sie ihr Ost-Dasein, dass dem Wessi Hören und Sehen vergeht.

Der Autor Jurek Becker wurde durch den Roman JAKOB DER LÜGNER international bekannt. Mit LIEBLING KREUZBERG gelang ihm acht Jahre nach der Ausreise 1985 auch in der BRD der Durchbruch.

Regie: Tom Kühnel
Bühne: Maria-alice Bahra
Kostüme: Ulrike Gutbrod
Musik: Matthias Trippner
Video, Live-Kamera: Bert Zander
Licht: Richard Messerschmidt
Dramaturgie: Kerstin Behrens

TRAILER

4.0 von 5 Sterne
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Am Beispiel des Kühlschranks oder Es geht ein Riss durch den Saal
6 Jahre her.
Kritik
''Besonders gelungen: Eine schmierenkomödiantische Adaption der Maria Stuart – Konstellation. Der bekannte Showdown aus Schillers Meisterwerk, Liz gegen Maria, die eine hat die Macht, die andere den Stolz. Unschwer zu erraten, wie die Flaggen verteilt sind. Ahistorisch gewinnt der Osten im Keif-Duell, und im Saal brandet Jubel auf, der wie ich fürchte nur zum Teil der schauspielerischen Leistung der Damen Stübiger und Freudenberg gilt. Allein dies illustriert besser die Gefühlswelt hierzulande als alle soziologischen Aufsätze zu diesem Thema. (Wobei ich nicht der Ansicht bin, daß diese Larmoyanz und das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein, irgend etwas entschuldigt, aber das führt hier zu weit.)  Was ebenfalls deutlich zu weit geht, ist die unreflektierte Wiedergabe von Honeckers Rechtfertigungs-Poem vor Gericht. Dabei fängt das so gut an, das Sandmännchen kommt mit dem Hubschrauber, der Figur entsteigt Viktor Tremmel, stellt sich an die Bühnenkante und rezitiert ohne äußerliche Regung. Aber dieser verquaste Blödsinn des altersstarren Staats- und Parteichefs i.L. hat auf der Bühne nichts zu suchen, auch wenn einige Sätze natürlich bedenkenswert und diskutabel sind. In diesem Stück aber hat das keinen Sinn (nicht „macht keinen Sinn“, liebe Wessis), wenn man sich dazu nicht verhält. So kommt es wie befürchtet: Selbst dieser Quark wird – wenn auch spärlich – beklatscht. Ein Riss geht durch den Saal, immer noch und vielleicht auch dauerhaft.'' schreibt Sandro Zimmermann am 10. September 2018 auf KULTURA-EXTRA
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