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    Schaubühne am Lehniner Platz
    www.schaubuehne.de
    Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
    Telefon: 030 890023
    SPIELPLAN & KARTEN

    Bewertung und Kritik zu

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    MANIFESTO TRANSPOFÁGICO - (São Paulo) 
    von und mit Renata Carvalho
    Regie: Luiz Fernando Marques 
    Premiere: 20. März 2019 - Teatro Décio de Almeida Prado, Sao Paulo (Brasilien)
    Deutschland-Premiere: 27. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Am Anfang ist der Körper. Durch Scheinwerfer beleuchtet, bewegt sich Performerin Renata Carvalho kaum bekleidet über die Bühne. Ihr Gesicht sehen wir nicht. Sie setzt ihren Körper unseren Blicken aus, damit wir ihn beurteilen, einschätzen, einordnen. Schon immer wird dieser Körper beobachtet und untersucht. Widersetzt er sich der Einordnung, darf er bestraft, gedemütigt, entrechtet werden.

    Renata Carvalhos Performance »Manifesto Transpofágico« beginnt beim Blick der Zuschauer_innen auf den Körper der Travesti, ein Begriff, der in Brasilien Menschen meint, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeschrieben wurde, die aber für sich eine weibliche Geschlechtsidentität entwickelt haben. Die Selbstbezeichnung verweist auf eine kollektive Geschichte, die Carvalho zum Gegenstand ihrer Performance macht.

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    MY LITTLE ANTARCTICA - (Komsomolsk am Amur/Lyon) 
    von Tatiana Frolova/KnAM Theater
    Premiere: 29. Juli 2019 - KnAM theatre Komsomolsk-on-Amur (Russland) 
    Deutschland-Premiere: 24. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Komsomolsk am Amur, von der Taiga umgeben, im »Förderationskreis Fernost«: dem russischen Teil Ostasiens nahe dem japanischen Archipel. Hier dauern die Winter bis zu sechs Monate und die Temperaturen fallen auf bis zu minus 40 Grad Celsius ab. In diese von der Welt vergessene »kleine Antarktis« kehren Tatiana Frolova und ihr Kollektiv KnAM Theater auf der Bühne zurück, nachdem sie im realen Leben nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine, als Regimekritiker und Kriegsgegner bedroht, ins Exil nach Frankreich fliehen mussten.

    Die offizielle Geschichtsschreibung behauptet, dass Komsomolsk in den 1930er-Jahren von einer Gruppe Freiwilliger der kommunistischen Jugendorganisation Komsomol errichtet worden ist. Die Gründung einer Metropole in der unzugänglichsten Region des Sowjetreichs als Sieg des Sozialismus und der Zivilisation über die Naturgewalten. Die Wahrheit ist eine andere. Tatsächlich entstand die Stadt als Teil des Straflagernetzes Gulag. Die heutigen Bewohner_innen kennen daher vor allem zwei Arten von Vorfahren: Gefangene und Wächter des Lagers. Opfer und Täter des Stalinismus. Doch bis heute schweigen sie darüber.

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    NOT ONE OF THESE PEOPLE - (Québec/London) 
    von Martin Crimp
    Regie: Christian Lapointe 
    Premiere: Juni 2022 - Théâtre La Bordée, Québec City (Kanada) 
    Deutschland-Premiere: 23. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: »Not One of These People« besteht aus 299 Aussagen, die von 299 verschiedenen Figuren gesprochen werden, deren Gesichter wir als Videoprojektionen sehen. Sie wenden sich direkt an uns und teilen uns ihre Gedanken und Ansichten über die Welt mit. In einem Moment stellen sie Fragen über Rassismus, Geschlecht und das Patriarchat, im nächsten vertrauen sie uns intime Geheimnisse an. Mit jeder Äußerung entsteht eine kleine Vignette und ein Einblick in das Privatleben dieser zahlreichen Figuren, die an die Flut von Meinungen erinnern, die uns in den sozialen Medien überschwemmen. Doch die Figuren, die wie Projektionen erscheinen und völlig authentisch wirken, sind in Wirklichkeit nicht echt: Jede von ihnen ist ein Avatar, der mit Hilfe von KI-Algorithmen und Deepfake-Technologie erstellt wurde. Und auch die Texte, die sie sprechen, sind nicht von ihnen selbst gesprochen, sondern werden von einem einzigen Performer vorgelesen: Martin Crimp, der Autor des Stücks. Wenn es die Aufgabe des Schriftstellers ist – so scheint er zu fragen –, Stimmen zu erfinden, wessen Stimmen darf er dann erfinden? Gibt es Grenzen für das, was sie sagen können? Und was, wenn eine erfundene Stimme Dinge sagt, die der Verfasser selbst lieber nicht hören möchte? Beobachten wir hier die Ausübung von Einfühlungsvermögen und Fantasie oder eine Warnung, nicht zu versuchen, in die Köpfe anderer einzudringen?

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    PÊNDULO - (Lissabon) 
    von Marco Martins und Arena Ensemble
    Premiere: 10. Juni 2023, Auditório Municipal Augusto Cabrita, Barreiro (Portugal)
    Deutschland-Premiere: 20. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Eine Gruppe von Pflegerinnen und Hausangestellten, deren Leben vom täglichen Pendeln bestimmt wird: zwischen der Peripherie und dem Zentrum der Hauptstadt Lissabon; zwischen ihrem Zuhause und dem Zuhause derjenigen, die sie beschäftigen; zwischen den Ländern, in denen sie geboren wurden, und Portugal, dem Land, in dem sie jetzt leben; zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Hoffnung und Sehnsucht. »Pêndulo« ist eine intime, ständige Suchbewegung, auf die sich Regisseur Marco Martins und das Ensemble gemeinsam begeben haben.

    Die Protagonistinnen und Ko-Autorinnen dieser Inszenierung sind sieben Frauen, deren Arbeit die Hausarbeit und Pflege ist. Sie alle sind aus den einstigen Kolonien in Afrika und Lateinamerika nach Portugal gekommen. In welchem Verhältnis stehen diese zugewanderten Arbeitnehmerinnen zu den Familien, für die sie arbeiten, für die sie ihr eigenes Zuhause verlassen haben, um die Häuser anderer zu reinigen? Was sind das für Beziehungen? Woran denken sie auf ihren Wegen hin zur Arbeit und zurück nach Hause, wenn sie nicht vor Erschöpfung in Bus und Bahn einschlafen? In persönlichen und traumähnlichen Situationen zugleich stehen sie auf der Bühne und sprechen über ihre eigenen und fremden familiären Beziehungen, die Konfrontation zwischen verschiedenen Lebensformen, Orten, Erwartungen, und dem täglichen Leben. Panorama einer Gesellschaft in Bewegung. Dabei begibt sich »Pêndulo« ebenfalls auf die Spuren des portugiesischen Kolonialismus in der Gegenwart, der auch ein halbes Jahrhundert nach seinem Ende tief ins Bewusstsein wie auch ins Unbewusste der Menschen eingeschrieben ist.

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    IL CAPITALE – UN LIBRO CHE ANCORA NON ABBIAMO LETTO - (Bologna) 
    von Kepler-452
    Regie: Kepler-452/Enrico Baraldi & Nicola Borghesi 
    Premiere: 8. Oktober 2022 - Teatro Arena del Sole, Bologna (Italien) 
    Deutschland-Premiere: 20. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Am 9. Juli 2021 erhält die komplette Belegschaft des Automobilzulieferers GKN Driveline nahe Florenz ihre sofortige Kündigung per E-Mail. Daraufhin besetzen die Arbeiter_innen ihr Werk in Campi Bisenzio und kämpfen fortan als Collettivo di Fabbrica GKN gegen die Abwicklung ihrer Fabrik. Aus der Besetzung geht ein breites Bündnis aus Arbeiter_innen, Klima-Aktivist_innen und Wissenschaftler_innen hervor, das eine ökologische Transformation der Produktion fordert.

    Auch Enrico Baraldi und Nicola Borghesi, die zusammen das Theaterkollektiv Kepler-452 bilden, hören von diesem radikalen Klassenkampf und besuchen die streikenden Arbeiter_innen. Gemeinsam mit ihnen wollen sie »Das Kapital« von Karl Marx lesen. Wie ließe sich ein künstlerischer Dialog zwischen dem berühmtesten Werk der politischen Ökonomie und dem Streik in der Fabrik herstellen? Doch schnell werden sie sich der enormen Distanz zwischen Theorie und Praxis, dem Leben der Kunst und der Welt der Arbeit bewusst. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, entscheidet sich Kepler-452 zusammen mit Arbeiter_innen, ein Stück darüber zu machen, wie sie versucht haben, »Das Kapital« von Marx auf die Bühne zu bringen: also »ein Buch, das wir noch nicht gelesen haben«, wie der Untertitel es selbstironisch benennt. Dabei erzählen sie von sich und ihrem Leben und vor allem, was damit passiert ist, als die Produktion unterbrochen wurde.

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    CATARINA E A BELEZA DE MATAR FASCISTAS - (Lissabon) 
    von Tiago Rodrigues
    Premiere: 19. September 2020 - Centro Cultural Vila Flor, Guimarães (Portugal)
    Deutschland-Premiere: 9. Juli 2023 Schauspiel FFM (Theater der Welt)
    Berlin-Premiere: 19. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Eine Familienfeier auf dem Land, in einem Hain von Korkeichen. Man isst und trinkt und scherzt an einer großen Tafel im Freien. Scheinbar ein flirrendes Sommeridyll. Doch etwas stimmt nicht. Die Familie hat sich versammelt, um ein blutig-archaisches Ritual zu zelebrieren. Seit mehreren Generationen finden sich ihre Angehörigen zusammen, um des Mordes an Catarina Eufémia zu gedenken. Die analphabetische Land-arbeiterin wurde 1954 bei ihrem Kampf für höhere Löhne von Schergen der Salazar-Diktatur ermordet und hinterließ drei Waisenkinder. Zum Zweck, dieses Unrecht zu rächen, wird alljährlich beim sommerlichen Familientreffen, wie es im Titel heißt, »die Schönheit, Faschisten zu töten« unter Beweis gestellt. Dafür wird ein Exemplar jener Spezies von einem ausgewählten Familienmitglied erst entführt, dann vor den Augen der versammelten Familie erschossen und im Garten vergraben. Doch was wird aus den heroischen Traditionen, wenn eine junge humanistische Generation von Catarinas die nackte blutige Gewalt plötzlich boykottiert? Wenn ihre Schwester als Veganerin beim Essen die traditionellen Fleischspeisen verschmäht? Wenn beim Abdrücken der Waffe plötzlich moralische Zweifel den Schuss hemmen? Und was wäre, wenn die Gegner genau dieses ethische Dilemma zum Absprung nutzten, um der Freiheit den Garaus zu machen? »Ist Gewalt legitim, um die Welt zu verbessern? Können die Regeln der Demokratie mit dem erklär- ten Ziel gebrochen werden, sie zu verteidigen?«, fragt Tiago Rodrigues. Anstelle einer Antwort führt er die Folgen der Frage als gleichermaßen luzides wie grotesk-fabelhaftes dramatisches Paradox auf der Bühne vor. Dabei schafft er einen Theaterabend, der die Zuschauer_innen und ihre eigenen inneren Widersprüche bis zur Schmerzgrenze herausfordert – und gerade in dem Moment, in dem der 50. Jahrestag der portugiesischen Revolution und das Ende des Faschismus in Europa zu feiern wären, die Bedrohung in ganz Europa greifbar macht.

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    THE CONFESSIONS - (London/Paris) 
    von Alexander Zeldin
    Premiere: 13. Juni 2023 Volkstheater Wien (Wiener Festwochen)
    Deutschland-Premiere: 18. April 2024 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: 1958. Ein Schul-Abschlussball in der australischen Provinz. Drei junge Mädchen. Eines von ihnen, Alice, will den Absprung schaffen, will raus aus dem kleinen Kaff ihrer Kindheit und studieren. Will die einfachen, engen Verhältnisse ihres Elternhauses hinter sich lassen. Doch ihr erster Anlauf an der Universität scheitert und sie muss in ihr altes Leben zurückkehren. Ihre Mutter legt ihr nahe, stattdessen lieber zu heiraten, denn nur mit einem Ehemann sei sie wirklich abgesichert ...
    In »The Confessions« geht der britische Regisseur und Autor Alexander Zeldin mit einem australisch-britischen Ensemble der Geschichte einer australischen Frau vor dem Hintergrund des 20. Jahrhunderts nach. Basierend auf Gesprächen, die er immer wieder mit seiner Mutter und Weggefährtinnen geführt hat, entwirft er aus ihren »Bekenntnissen« und in großen, ruhigen Tableaus ein Panorama über fast acht Jahrzehnte: 1943 hineingeboren in eine australische Arbeiter_innenfamilie, erleben wir Alice in ihrer Jugend, ihr Streben nach Bildung und Unabhängigkeit, ihr Aufbegehren und Straucheln, ihren Neuanfang als geschiedene Frau in London und die Gründung einer eigenen Familie. Ihre Reise führt durch die großen gesellschaftlichen Umbrüche der zweiten Hälfte des 20. und des beginnenden 21. Jahrhunderts. Ihre Geschichte ist die einer persönlichen als auch kollektiven Emanzipation, der beharrliche Versuch eines Lebens in Selbstbestimmung – mit all den auf dem Weg erfahrenen Traumata und Erniedrigungen, die- Alexander Zeldin voll Empathie zu einem intimen Porträt eines Lebens verwebt.

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    親愛的人生 (DEAR LIFE) - (Taipeh) 
    Shakespeare’s Wild Sisters Group
    Regie: Wang Chia-ming 
    Premiere: 2018 (National Performing Arts Center – National Theater & Concert Hall, Taiwan) 
    Deutschland-Premiere: 29. April 2023 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Für »親愛的人生« (»Dear Life«) adaptierte der Regisseur Wang Chia-ming Kurzgeschichten aus dem gleichnamigen Band der kanadischen Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro (deutsch: »Liebes Leben«) für das gegenwärtige Taipeh. In »Dear Life« beschreibt Munro Figuren, deren Leben sich am Wendepunkt befinden. In schlichten, alltäglichen Settings spielen sich für die Protagonist_innen ihrer Erzählungen im Zwischenraum zwischen explizit Ausgesprochenem und Ungesagtem große Dramen ab, erleben sie Verlust, Trauer, Schmerz, Sehnsucht und Liebe. Diese Geschichten und ihre Heldinnen überträgt Wang Chia-ming für seine Inszenierung in die taiwanesische Realität: Munros Figuren leben bei ihm in verschiedenen Stadtbezirken Taipehs, sind Nachbar_innen, ohne einander zu kennen, und begegnen einander in vier verschiedenen, miteinander verwobenen Geschichten. »Wenn ich Leuten zuhöre, die über meine Arbeit sprechen, merke ich immer, dass ich mich anscheinend sehr für Identitätsfragen interessiere. Das mag daran liegen, dass auf dieser Insel Menschen aus den unterschiedlichsten Schichten und Kontexten zusammenleben«, sagt Wang Chia-ming über sein Theater und seine Heimat Taiwan. »Was mich im Theater immer interessiert, ist Wahrnehmung: Wie blicken Menschen mit verschiedenen Perspektiven auf ein und dieselbe Wirklichkeit?« In »親愛的人生« (»Dear Life«) zeigt er durch Munros Texte ein persönliches, vielstimmiges, liebevolles Porträt der unterschiedlichen Menschen und der Millionenstadt Taipeh.

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    است (ist) - Teheran 
    von Parnia Shams und Amir Ebrahimzadeh
    Premiere: 2019 (International University Festival, Teheran) 
    Deutschland-Premiere: 26. April 2023 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: Ein Unterrichtsraum in einer privaten Mädchenschule in Teheran. Mitten im Schuljahr kommt die 16-jährige Mahoor neu in die Schulklasse. Ihre Eltern leben im Norden des Landes und haben sich scheiden lassen. In der neuen Schulklasse wird Mahoor schnell zum Zentrum der Aufmerksamkeit. Es konzentrieren sich Neugierde und Eifersucht auf sie. Sie freundet sich mit Parnia an, der klassenbesten Schülerin. Schnell wird diese Freundschaft innerhalb der Klasse, vor allem aber auch von den Lehrenden der Schule mit Argwohn beäugt und verleumdet. Die Freundschaft überschreite auf inakzeptable Weise Grenzen, heißt es seitens des Schuldirektoriums, sei »abnormal« und »subversiv«. Beide Schülerinnen werden gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, dass es sich um eine rein platonische Freundschaft der beiden Mädchen handle, und keine Liebesbeziehung. Die beiden Schülerinnen gehen sehr unterschiedlich mit dieser Zerreißprobe um. Die Inszenierung است (Persisch für »ist«) entwickelte die junge Autorin, Schauspielerin und Regisseurin Parnia Shams mit sechs weiteren Theaterabsolventinnen der Sooreh Universität in Teheran, ausgehend von eigenen Erfahrungen. Möglichst nah sollen Schauplatz und Spiel die Wirklichkeit von Überwachung und Repression wiedergeben, allerdings mit einem entscheidenden Unterschied zu echten Mädchenschulen: Einzig die Schülerinnen haben eine Stimme. Der Machtapparat aus Lehrerinnen und Direktorium, der innerhalb der Schule die intimsten Beziehungen überwacht, diszipliniert und letztlich auch unterdrückt, wird nicht von Schauspielerinnen verkörpert, sondern existiert nur in den Reaktionen der Schülerinnen.

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    KINGDOM (Brüssel) 
    von Anne-Cécile Vandalem
    Premiere: 6. Juli 2021 (Festival d'Avignon) 
    Berlin-Premiere: 10. April 2022 (Gastspiel FIND) 
    Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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    Zum Inhalt: »Kingdom«, das »Königreich«, eine einfache Holzhäusersiedlung, liegt in der sibirischen Taiga, inmitten undurchdringlicher Birken­wälder, an einem kleinen Fluss. Fernab des Lärms der großen Städte und der Enge der menschlichen Zivilisation wollen zwei Geschwister mit ihren Familien und Kindern in dieser ebenso schönen wie gefährlichen Natur ein neues Leben aufbauen. Doch auch im Paradies währt der Friede nicht lange: Misstrauen, Eifer­sucht und Gier, vor denen sie eigentlich geflohen waren, holen die Familien ein und fordern ihren Preis: Eine Fehde entzweit schon bald die Mitglieder der beiden Familienteile, ein Holzzaun trennt ihre Häuser. Man kämpft um Jagdreviere, wildert, setzt Brände und vergiftet die Haustiere der Nachbar_innen. Wenige Meter vom Schlachtfeld der Erwachsenen entfernt, stehen die Kinder und blicken unwissend, verständnislos, aber auch durchaus neugierig durch die Lücken im Zaun hinüber auf die verbotene Seite. Als ein Filmteam kommt und die Familienmitglieder vor der Kamera interviewt, treten nach und nach die Hintergründe der mehrere Generationen umspannenden Tragödie zutage.

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