Bewertung und Kritik zu
THE TOWN HALL AFFAIR (New York)
von The Wooster Group
Regie: Elizabeth LeCompte
Berlin-Premiere: 11. April 2018 (Gastspiel FIND 2019)
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
Zum Inhalt: In »THE TOWN HALL AFFAIR« begibt sich das legendäre New Yorker Künstler_innenkollektiv The Wooster Group auf die Spuren des Films »Town Bloody Hall« von Chris Hegedus und D.A. Pennebaker, der eine Diskussion dokumentiert, die 1971 im »Town Hall« in New York zum Thema Emanzipation stattfand. Moderator des Abends war damals ausgerechnet der Schriftsteller Norman Mailer, der paradoxerweise nicht nur für seine machistischen Texte bekannt war, sondern auch für seinen Liberalismus, und sich einen heftigen, intellektuellen Schlagabtausch mit seinen Gästen lieferte. Unter ihnen die Kulturkritikerin Diana Trilling, die feministische Autorin Germaine Greer und die lesbische Journalistin Jill Johnston. »THE TOWN HALL AFFAIR«, inszeniert von der Regisseurin und Mitbegründerin der Wooster Group Elizabeth LeCompte, ist nicht nur eine bloße Wiederaufführung des Films, der immer wieder auch eingespielt und durch ein simultanes Reenactment seiner Reden und Handlungen virtuos überschrieben wird, sondern auch seine Fortschreibung, und zeigt eindrücklich, dass die Diskussionen, die uns heute noch nachdrücklich beschäftigen, Anfang der 1970er Jahre bereits angelegt waren und als Diskurs weitergetragen wurden.
Mit: Enver Chakartash, Ari Fliakos, Greg Mehrten, Erin Mullin, Scott Shepherd, Maura Tierney, Kate Valk
Regie: Elizabeth LeCompte
Licht: Jennifer Tipton, Ryan Seelig, David Sexton
Audiogestaltung: Eric Sluyter, Gareth Hobbs
Video und Projektionen: Robert Wuss, Wladimiro Woyno
Zusätzliches Video: Zbigniew Bzymek
Kostüme: Enver Chakartash
Dramaturgy: Matthew Dipple
Inspizienz: Erin Mullin
Technische Leitung: Jacob Bigelow
Produktionsmanagement: Bona Lee
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