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Schaubühne am Lehniner Platz
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SPIELPLAN & KARTEN

Catarina e a beleza de matar fascistas

Bewertung und Kritik zu

CATARINA E A BELEZA DE MATAR FASCISTAS - (Lissabon) 
von Tiago Rodrigues
Premiere: 19. September 2020 - Centro Cultural Vila Flor, Guimarães (Portugal)
Deutschland-Premiere: 9. Juli 2023 Schauspiel FFM (Theater der Welt)
Berlin-Premiere: 19. April 2024 (Gastspiel FIND) 
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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Zum Inhalt: Eine Familienfeier auf dem Land, in einem Hain von Korkeichen. Man isst und trinkt und scherzt an einer großen Tafel im Freien. Scheinbar ein flirrendes Sommeridyll. Doch etwas stimmt nicht. Die Familie hat sich versammelt, um ein blutig-archaisches Ritual zu zelebrieren. Seit mehreren Generationen finden sich ihre Angehörigen zusammen, um des Mordes an Catarina Eufémia zu gedenken. Die analphabetische Land-arbeiterin wurde 1954 bei ihrem Kampf für höhere Löhne von Schergen der Salazar-Diktatur ermordet und hinterließ drei Waisenkinder. Zum Zweck, dieses Unrecht zu rächen, wird alljährlich beim sommerlichen Familientreffen, wie es im Titel heißt, »die Schönheit, Faschisten zu töten« unter Beweis gestellt. Dafür wird ein Exemplar jener Spezies von einem ausgewählten Familienmitglied erst entführt, dann vor den Augen der versammelten Familie erschossen und im Garten vergraben. Doch was wird aus den heroischen Traditionen, wenn eine junge humanistische Generation von Catarinas die nackte blutige Gewalt plötzlich boykottiert? Wenn ihre Schwester als Veganerin beim Essen die traditionellen Fleischspeisen verschmäht? Wenn beim Abdrücken der Waffe plötzlich moralische Zweifel den Schuss hemmen? Und was wäre, wenn die Gegner genau dieses ethische Dilemma zum Absprung nutzten, um der Freiheit den Garaus zu machen? »Ist Gewalt legitim, um die Welt zu verbessern? Können die Regeln der Demokratie mit dem erklär- ten Ziel gebrochen werden, sie zu verteidigen?«, fragt Tiago Rodrigues. Anstelle einer Antwort führt er die Folgen der Frage als gleichermaßen luzides wie grotesk-fabelhaftes dramatisches Paradox auf der Bühne vor. Dabei schafft er einen Theaterabend, der die Zuschauer_innen und ihre eigenen inneren Widersprüche bis zur Schmerzgrenze herausfordert – und gerade in dem Moment, in dem der 50. Jahrestag der portugiesischen Revolution und das Ende des Faschismus in Europa zu feiern wären, die Bedrohung in ganz Europa greifbar macht.

MIT: Isabel Abreu, Romeu Costa, António Fonseca, Beatriz Maia, Marco Mendonça, Carolina Passos Sousa, João Pedro Vaz, João Vicente

KÜNSTLERISCHE MITARBEIT: Magda Bizarro
BÜHNE: F. Ribeiro
LICHT: Nuno Meira
KOSTÜME: José António Tenente
TON: Pedro Costa
MUSIKALISCHE LEITUNG CHOR: João Henriques
VOICES-OVER: Cláudio de Castro, Nadezhda Bocharova, Paula Mora, Pedro Moldão
CHOREOGRAFIE: Sofia Dias, Vítor Roriz
WAFFENBEAUFTRAGTER: David Chan Cordeiro
ÜBERSETZUNG: Daniel Hahn (English), Igor Metzeltin (Deutsch)
ÜBERTITEL: Patrícia Pimentel

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