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    Ballhaus Ost
    www.ballhausost.de
    Pappelallee 15 - 10437 Berlin
    Telefon: 030 44 049 250
    SPIELPLAN & KARTEN

    Bewertung und Kritik zu

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    SCHIFFBRUCH MIT ZUSCHAUENDEN (FÜNF ETÜDEN) 
    von Sebastian Blasius
     
    Premiere: 24. November 2022  
    Ballhaus Ost, Berlin 

    Zum Inhalt: Ist das westliche Theater noch zeitgemäß? Seine Bestandteile sind von Grund auf in Macht und Souveränität involviert: sei es die Heldenfigur, die als handlungsmächtiges Individuum den Gang der Dinge entscheiden muss; oder wie linear Zeitlichkeit auf der Bühne verhandelt wird und wie damit Prinzipien fortgeschrieben werden, die von Prozessen der Ökonomisierung und Kolonialisierung nicht zu trennen sind. Diese ‚Souveränitätseffekte‘ des Theaters werden gerade im Zuge der Klima- und Coronakrise sichtbar, die uns unsere Fragilität vor Augen führt. Wie lässt sich ein alternativer Umgang mit den Praktiken des Theatermachens finden – was wären stattdessen die Potenziale eines ‚Theaters des Unsouveränen‘?
    Sebastian Blasius nähert sich mit seinem Team experimentell der Konfiguration eines solch alternativen Theatermodells. Den Erprobungen auf der Bühne stellen Texte des Autors Björn SC Deigner sehr konkrete Themen wie Ukraine, Europa und Flucht gegenüber. Die fünf Etüden bleiben mit politischem Anspruch dennoch fragil; sie verunsichern den Blick, um im Sehen eine Gemeinschaft der Verletzlichen zu suchen. Eine ‚Operation am offenen Herzen‘ des Theaters. 

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    PALMASOLA 
    ein Rechercheprojekt von Christoph Frick und KLARA Theaterproduktionen
     
    Premiere: April 2019 (Santa Cruz de la Sierra/Bolivien) 
    Berlin-Premiere: 3. Februar 2022  
    Ballhaus Ost, Berlin 

    Zum Inhalt: Kokain ist die zweithäufigste illegale Droge in Europa. Handel und Konsum steigen europaweit stetig. 2021 wurden allein in Deutschland zwischen Januar und März 16 Tonnen Kokain sichergestellt, 2020 waren es insgesamt 10 Tonnen. Wer sich als Europäer:in als Drogenkurier verdingt, kann mit Glück an den unglaublichen Gewinnspannen im Handel mit dem weißen Gold teilhaben. Wer dabei in Bolivien von der Polizei aufgegriffen wird, landet mit hoher Wahrscheinlichkeit in Palmasola, dem größten Gefängnis des Landes. Der Ort nimmt in der zynischen Rankingliste der »härtesten Knäste« der Welt seit Jahren zuverlässig einen Spitzenplatz ein. Der bolivianische Staat stellt keine Zellen, sondern die Insassen müssen sich ihre Unterkünfte mieten, kaufen oder bauen, unter Umständen auch erkämpfen. Die Spannweite reicht von einfachen Pritschen bis zu komfortablen Unterkünften der Wohlhabenden und Bandenführer. Hier sitzen 70 Prozent der Häftlinge ohne Urteil ein. Viele warten seit Jahren vergeblich auf ein Gerichtsverfahren, doch ohne Geld gibt es auch kein Recht.

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    DIE GESCHICHTE EINER STUNDE 
    Kate Chopin, mit Motiven aus Charlotte Perkins Gilmans
     
    Regie Marie Schleef 
    Premiere: 13. Januar 2022  
    Ballhaus Ost, Berlin 

    Zum Inhalt: Die Geschichte einer Stunde erzählt von Louise Mallard, die vom plötzlichen Unfalltod ihres Mannes erfährt. Ein Zugunglück soll es gewesen sein. Sie bekommt die Nachricht von ihrer Schwester Josephine überbracht – sehr vorsichtig, leidet Louise doch angeblich an einer Herzschwäche. Sie bricht in Tränen aus und sperrt sich ins Schlafzimmer ein. Dort überkommt Louise plötzlich ein ungewohntes Gefühl.

    In einer Zeitspanne von genau sechzig Minuten entfaltet und begrenzt Kate Chopin die Utopie einer selbstbestimmten Verwandlung. Die 1894 erschienene Kurzgeschichte ist ein bisher wenig bekanntes Beispiel im Schreiben der amerikanischen Autorin, das nun zur deutschsprachigen Erstaufführung gebracht wird. Für Marie Schleef und ihr Team wird die Kurzgeschichte in Form eines einstündigen Silent Piece zur Grundlage für die Vermessung neuer Erzähl- und Traumräume ohne das gesprochene Wort. Damit schließt das künstlerische Team an Experimente mit visuellen und performativen Erzählformen in den beiden vorausgegangenen Arbeiten an: Nach der Romanadaption von »Die Fahrt zum Leuchtturm« (Volksbühne Berlin, 2018) und der zum 58. Berliner Theatertreffen eingeladenen gemeinsamen Arbeit von Marie Schleef, Jule Saworski, Anne Tismer und Laura Andreß – Name Her (Ballhaus Ost, 2020) – vollendet Die Geschichte einer Stunde | The Story of an Hour die von Marie Schleef konzipierte Trilogie rund um Räume der Emanzipation, in der Zeit- und Literaturgeschichte auf vergessene, neue Möglichkeitsräume untersucht werden.

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    I just called to say.. sHe’s dead. 
    von Tina Pfurr
     
    Online-Premiere: 22. Februar 2021  
    Ballhaus Ost, Berlin 

    Zum Inhalt: Oft ist es nur die ungewöhnliche Uhrzeit, die zu lange Atempause, diese ganz bestimmte Stimmlage oder einfach der übersprunghafte Einstieg ins Gespräch, der verrät, dass dieser Anruf alles verändert. Die Nachricht vom Tod eines geliebten Menschen überbringt. Eine Lücke reißt. Die Zeit gefrieren lässt und nichts danach mehr so ist, so sein kann, wie noch Minuten davor. Der Moment, in der die Trauer beginnt, bevor wir überhaupt den Tod vernehmen, verstehen oder von uns weisen können. Jede Zeitrechnung eine andere wird.
    Diesem Moment zwischen der Benachrichtigung und dem Annehmen des Unbegreiflichen, widmet die Performerin Tina Pfurr mit ihren Weggefährt:innen fünf Video-Miniaturen. Entlang und zugleich gegen jedwede Dramaturgie oder Logik folgt sie den fünf Phasen der Trauer. Weil sie geteilt werden muss. Weil sie politisch ist. Weil sie damit nicht allein ist. Weil wir viel zu selten dazu einladen und damit wichtige Räume zwischen uns verschließen. Weil wir doch wenigstens einmal diesen einen Song zu Ende hören müssen – ohne sie.
    Eine Trauernde erinnert sich in wortlosen performativen Stillleben an all die Täler, durch die sie gewandert ist. Stellvertretend für so viele von uns. Wieder und wieder durch Leugnung, Wut, Verhandlung, Depression und Akzeptanz. In unterschiedlichen Reihenfolgen und mit immer neuen Vertiefungen. Ohne Wertung. Die Geister, die hier gerufen werden, wollen und sollen sich verbinden. In der Trauer. Im Tod. Unbedingt im Leben. In uns.

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    BRIGITTE REIMANN BESTEIGT DEN MONT VENTOUX!
    von Marlene Kolatschny & Jan Koslowski
     
    Online-Premiere: 21. Januar 2021  
    Ballhaus Ost, Berlin 

    Zum Inhalt: Einen Berg erklimmt man am besten zu zweit. Erst recht einen so windigen! Doch die ideale Begleitung zu finden, das wusste Francesco Petrarca schon 1336, kann sich durchaus als knifflig erweisen. Keiner der guten Freunde erscheint ihm so richtig geeignet: »Der eine ist mir zu träge, der andere zu lebhaft, der ist zu langsam, der zu hastig, der zu trübsinnig, der zu lustig, der hat weniger, und der hat mehr Verstand als mir lieb ist.« Vielleicht lässt man es dann doch darauf ankommen und wartet ab, wen der Zufall noch auf den Gipfel treibt? Bei guten Luftverhältnissen trifft man so auf andere kühne Spezialistinnen des Ankommens, die eine persönliche Rückschau und Sinnsuche bereichern anstatt sie zu stören, denn — jetzt bitte festhalten und nicht umpusten lassen — auch Brigitte Reimann besteigt den Mont Ventoux!
    Ausgehend von Petrarcas Bericht seiner Gebirgsbesteigung aus dem 14. Jahrhundert, gekürt zur »Geburtsstunde des Alpinismus«, sowie dem Werk Brigitte Reimanns, die das in der DDR gewachsene Genre der Ankunftsliteratur entscheidend prägte, lädt der größtenteils im Theater entstandene Film ein zu einer Auseinandersetzung mit der Idee der Klimax, der Zäsur, der Um- und Neuorientierung. Das ungleiche Schriftsteller:innenpaar schreibt sich ein in eine Berggeschichte zwischen provenzalischer Natur und sozialistischem Produktionsalltag, zwischen Anfang und Ende, Ankunft und Abschied, immer konfrontiert mit den Fragen: Wo stehe ich? Wofür arbeite ich? Und wie sollte er sein, der Blick auf die Wirklichkeit?

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    NAME HER. EINE SUCHE NACH DEN FRAUEN+ 
    von Marie Schleef
     
    Premiere: 25. September 2020  
    Ballhaus Ost, Berlin 

    Eingeladen zum 58. Berliner Theatertreffen (2021) 

    Zum Inhalt: Name Her. Eine Suche nach den Frauen+ ist die archäologische Mission einer alternativen Geschichtsschreibung aus weiblicher* Sicht. Die Long Durational Performance bildet ein performatives Lexikon prägender Frauen* und rückt dabei jene in den Mittelpunkt, die bislang einen blinden Fleck der Historiografie darstellten, um sie alle beim Namen zu nennen: Weibliche* Comicfiguren, Künstlerinnen*, Wissenschaftlerinnen*, Mütter*, Urgroßmütter*, Märtyrerinnen*, Spioninnen*, Kriegerinnen*, Herrscherinnen*, Aktivistinnen* und Superheldinnen*. Name Her. sucht und findet sie – unabhängig vom sozialen oder kulturellen Hintergrund, von A bis Z, in Form hunderter Schicksale aus der Weltgeschichte.

    Entstanden durch monumentale Recherchearbeit präsentieren Marie SchleefAnne Tismer und Jule Saworski ein lebendiges Wissens-Triptychon aus YouTube-Schnipseln, Gewinnspielen, Reenactments, getanzten mathematischen Formeln – und den Lücken derjenigen Quellen, die endgültig verschollen sind.

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    TRAUMGIRL & TRAUMBOY
    von Anne Welenc & Daniel Hellmann
     
    Berlin-Premiere: 9. Januar 2020 (beide Stücke zusammen) 
    Ballhaus Ost, Berlin 

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    Zum Inhalt: Daniel ist Sexarbeiter. In der Solo-Performance Traumboy berichtet er von seinen Erfahrungen als Prostituierter. Er erzählt, warum er diese Arbeit aufgenommen hat, beschreibt seine Kunden und ihre Wünsche. Das Publikum erlebt einen jungen Mann, der sich gern prostituiert. Einziges Problem: das Stigma.
    Kim ist Schauspielerin. Sie ist auch Sexarbeiterin, hat mal Seife verkauft, ist Barfrau, Deutsche, Polin… In Traumgirl verhandelt Kim, wie es ist, im Grenzbereich zwischen »richtiger Arbeit«, Performance und sogenannter »Drecksarbeit« zu arbeiten.
    Traumboy und Traumgirl bewegen sich zwischen Dokumentartheater und Autofiktion und hinterfragen die Doppelmoral einer durchkapitalisierten und übersexualisierten Gesellschaft sowie die Bedeutung von Sex und Arbeit im neoliberalen System. Die Körper auf der Bühne werden zu Projektionsflächen für Ängste, Fantasien und Widersprüche. Was darf eine Frau / ein Mann von sich offenbaren? Was nicht? Und wer bezahlt den Preis?

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    FRAUEN DER UNTERWELT. SIEBEN HYSTERISCHE AKTE
    von Tine Rahel Völcker
     
    Premiere: 7. Dezember 2019 
    Ballhaus Ost, Berlin 

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    Zum Inhalt: Sie waren eigensinnig und verletzlich. Sie rebellierten gegen die engen Grenzen, die ihnen auferlegt waren. Sie wurden krank durch erlittene Gewalt, Diskriminierung oder Armut – und in der früheren Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein vergast. Das neue Stück von Tine Rahel Völcker geht den Biografien von sieben kraftvollen Frauen nach, die als Opfer der sogenannten NS-Krankenmorde jahrzehntelang verschwiegen wurden. Auf der Bühne erzählen die Figuren nun erstmals ihre Geschichten – jenseits der Diagnosen und Urteile, die einst über sie gefällt wurden. Ihre Geschichten können sie nicht mehr ändern, wohl aber die Geschichtsschreibung!
    Das weiblich-queere Ensemble lädt das Publikum zur Zeugenschaft. Sie suchen eine neue Perspektive auf die »hysterische Frau« und behandeln »Wahnsinn« nicht als Krankheit, sondern als spezifische Form des Wissens. Gemeinsam werden so die engen und stigmatisierten Formen weiblichen* Verrücktseins aufgebrochen und erweitert – um schönere, bewundernswerte Bilder des Ausscherens.

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    BETWEEN WORLDS - GLOBAL TALES OF OUTSOURCING DEMENTIA CARE 
    Costa Compagnie
     
    Premiere: 7. November 2019 
    Ballhaus Ost, Berlin 

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    Zum Inhalt: In ihrer filmischen Performance widmet sich die Costa Compagnie der Auslagerung von Demenzpflege aus Europa und Nordamerika in den globalen Süden nach Nordthailand.
 Durch atmosphärisch dichte Filmaufnahmen bewegen sich drei Performer*innen aus Thailand, England und Deutschland und weben die Gesprächsfäden der Recherche zu einer vielschichtigen essayistischen Bühnen-Erzählung, welche die Perspektiven von Pfleger*innen und Gepflegten, vom Management und Angehörigen aufnimmt. Im schummrigen Licht des tropisch-feuchten Bergwaldes und im schattenlosen Hell der Krankenzimmer entfalten sich Geschichten von Fürsorge, von täglichen Neuanfängen und von dem, was bleibt, wenn das Vergessen Oberhand gewinnt.

    Die Costa Compagnie aus Berlin und Hamburg entwirft intermediale Arbeiten, welche dokumentarische, performative und choreografische Methoden vereinen und sowohl in teils immersiven Performances, als auch in Virtual Reality und Film umgesetzt werden. Sie fokussiert sich auf globalpolitische Konflikte und Transformationsprozesse und die Frage nach dem Menschen darin und recherchierte dazu u.a. in Afghanistan, Israel, Irak, USA, Fukushima/Japan, Russland und im Libanon.

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    THE BODY MEMORY
    Hang Su + Ensemble MaM
     
    Premiere: 29. September 2019 
    Ballhaus Ost, Berlin 

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    Zum Inhalt: Zwei Personen, die auf verschiedenen Seiten der Mauer wirkten, stehen im Zentrum. Jürgen Baldiga war der Fotograf der queeren Subkultur Westberlins. Noch 1986 war dagegen der Autor Ronald M. Schernikau in die DDR emigriert. Beide starben sie an den Folgen ihrer HIV-Infektion. Unveröffentlichtes aus beider Archiven bildet den Fundus dieser Erinnerungsreise, die Elemente aus Text, Performance und Konzert zu einem bilderreichen Theater vereint. In Hang Sus Aneignung wandeln sich Balidgas Fotografien in graphische Partituren. Nicht allein Klang, auch die Körperbewegung der ausführenden Musiker sind ihnen mit eingeschrieben. Unentwirrbar fließt auch Hang Sus eigenes Erinnern mit ein – seine damaligen Jahre des Fremdseins als Künstler zwischen zwei Kulturen. Nach Berlin gelangt so unter anderem auch die alte Legende um Hu Tianbao. Hingerichtet weil er Männer liebte, wird er von den Beamten der chinesischen Unterwelt in den Körper eines Kaninchens versetzt und zum Schutzpatron der Homosexuellen erhoben.

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