Bewertung und Kritik zu
FRAUEN DER UNTERWELT. SIEBEN HYSTERISCHE AKTE
von Tine Rahel Völcker
Premiere: 7. Dezember 2019
Ballhaus Ost, Berlin
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Zum Inhalt: Sie waren eigensinnig und verletzlich. Sie rebellierten gegen die engen Grenzen, die ihnen auferlegt waren. Sie wurden krank durch erlittene Gewalt, Diskriminierung oder Armut – und in der früheren Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein vergast. Das neue Stück von Tine Rahel Völcker geht den Biografien von sieben kraftvollen Frauen nach, die als Opfer der sogenannten NS-Krankenmorde jahrzehntelang verschwiegen wurden. Auf der Bühne erzählen die Figuren nun erstmals ihre Geschichten – jenseits der Diagnosen und Urteile, die einst über sie gefällt wurden. Ihre Geschichten können sie nicht mehr ändern, wohl aber die Geschichtsschreibung!
Das weiblich-queere Ensemble lädt das Publikum zur Zeugenschaft. Sie suchen eine neue Perspektive auf die »hysterische Frau« und behandeln »Wahnsinn« nicht als Krankheit, sondern als spezifische Form des Wissens. Gemeinsam werden so die engen und stigmatisierten Formen weiblichen* Verrücktseins aufgebrochen und erweitert – um schönere, bewundernswerte Bilder des Ausscherens.
mit Vernesa Berbo, Philipp Engelhardt, Olga Feger, Lara Anaïs Martínez-Wiesselmann, Iris Minich, Nora Quest, Tucké Royale
Text, Konzept, Künstlerische Einrichtung: Tine Rahel Völcker
Chroeografie 3. Akt: Lara Anaïs Martínez-Wiesselmann
Ausstattung: Jessica Rockstroh
Musik: Simon Bauer
Lichtdesign: Jones Seitz