Bewertung und Kritik zu
WOLKEN.HEIM.
von Elfriede Jelinek
Regie: Friederike Heller
Premiere: 24. Mai 2019
Schauspiel Stuttgart
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Zum Inhalt: Was zeichnet es aus, das Deutsche? Woraus speist sich ein Gefühl von Zugehörigkeit? In Wolken.Heim. beschwört ein Kollektiv aus vier Frauenstimmen beständig eine Gemeinschaft, erst vorsichtig spekulierend, dann fordernd: »Wir sind wir. Nur bei uns sind wir zuhaus.« Sie jonglieren mit längst überwunden geglaubten Begriffen und Ansichten von Heimat, Boden, Schuld und Nation und legen darin ein überzeitliches nationalistisches Gedankengut frei, das tief in den Generationen wurzelt.
Sprache und Sprechende formen sich in Wolken.Heim. immer wieder zu einem sich manisch wiederholenden und wiederholten »Wir«, das sich in Fremdenfeindlichkeit und Abschottung selbst bestätigt und seine Identität durch die Ausgrenzung des Anderen erzeugt. Die Sehnsucht und die Suche nach klaren Zugehörigkeiten, Zusammenhalt und einer deutschen Identität begleiten jeden Satz, lassen Vermutungen zu Gewissheiten und Behauptungen zu Fakten werden.