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Stage Theater Stuttgart
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Palladium Theater & Apollo Theater
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Bewertung und Kritik zu

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DIE WAHRHEITEN
von Lutz Hübner & Sarah Nemitz
Regie: Sophia Bodamer 
Premiere: 25. Januar 2020 
Schauspiel Stuttgart

Zum Inhalt: Seit 17 Jahren sind Bruno und Sonja mit Erik und Jana befreundet. Eine gute Paarfreundschaft. Doch aus heiterem Himmel kündigen Erik und Jana per SMS an, den Kontakt abzubrechen – mit sofortiger Wirkung. Nachdem der erste Schock vorüber ist, bringt die Nachricht unausgesprochene Verletzungen ans Licht. Bruno hat Janas Psychologiestudium finanziert und das Paar in Erbschaftsangelegenheiten beraten. Nun fühlt er sich gedemütigt und abserviert. Und Sonja fürchtet, sie habe ihre Freundin Jana verstört, als sie ihr in einem schwachen Moment ein intimes Geheimnis über ihr Leben mit Bruno beichtete. Dass für Jana vor allem Bruno und ein vier Jahre zurückliegender Übergriff bei einem durch ihn vermittelten Coaching-Seminar für Führungskräfte der Auslöser ist, ahnt zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Denn die Geschichte, die alle kennen, ist nur die halbe Wahrheit. Und einmal in Gang gesetzt, kommen bei der Suche immer weitere Wahrheiten ans Licht …

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WOYZECK
von Georg Büchner
Regie: Zino Wey
Premiere: 24. Januar 2020 
Schauspiel Stuttgart

Zum Inhalt: Mit Woyzeck schrieb Georg Büchner mit gerade mal 23 Jahren einen dunklen, poetischen, bildgewaltigen und zutiefst berührenden Bühnentext, basierend auf realen, von Büchner genau recherchierten Fällen. Woyzeck ist der einfache Soldat, die naive Kreatur, die sich für ein paar Groschen zum Versuchsobjekt der Wissenschaft hergibt und seinen Körper für medizinische Experimente verkauft – bis so gut wie nichts mehr von ihm übrigbleibt, ihm jegliches Menschsein ausgetrieben wird. Im Existenzkampf gegen diese skrupellose und verkommene Gesellschaft, der jegliche Moral abhandengekommen ist, hat Woyzeck nie eine Chance gehabt und der eigenen Zerstörung nichts mehr entgegenzusetzen. Als seine Geliebte, Marie, dem tanzenden Tambourmajor verfällt und das Dunkel um sich greift, gibt es für Woyzeck kein Halten mehr. Der schwindelnde Abgrund reißt ihn – und was er liebt – mit sich fort.
Mit Woyzeck hat der 23-jährige angehende Mediziner Georg Büchner einen sozialrevolutionären Text geschrieben, der unvollendet blieb. Als Vorläufer des modernen Dramas ist ihm eine Studie gelungen, die bis heute aktuelle Fragen diskutiert: Sind wir frei oder werden wir fremdbestimmt, wer oder was grenzt aus, bestimmt über die Zentren und die Ränder unsrer Gesellschaft?

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IWANOW
nach Anton Tschechow
Regie: Robert Icke 
Premiere: 17. November 2019 
Schauspiel Stuttgart
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Zum Inhalt: Nikolas lebt mit seiner Frau Anna in einer Provinzstadt. Gelangweilt von der Gegenwart und vereinsamt in seiner Ehe, ist er sich selbst ein Rätsel. Anna ist Jüdin, die für ihren Ehemann zum Christentum konvertierte und daraufhin von ihren Angehörigen verstoßen wurde. Lieben kann Nikolas sie längst nicht mehr, und selbst als er von ihrem Arzt erfährt, dass sie unheilbar erkrankt ist – was die beiden ihr verheimlichen –, fühlt er sich nicht verantwortlich. Nikolas versteht nicht, was mit ihm vorgeht. Anstatt seiner Frau beizustehen, flieht er ihre Gesellschaft und verbringt die Abende immer öfter bei seinen Nachbarn, wo sich die junge Sascha in ihn verliebt. Als diese ihm ein neues Leben verspricht, wächst in ihm ein unbestimmtes Schuldgefühl, das ihm den Glauben an die Zukunft nimmt.

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SCHÄFCHEN IM TROCKENEN
von Anke Stelling
Regie: Sabine Auf der Heyde 
Premiere: 16. November 2019 
Schauspiel Stuttgart
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Zum Inhalt: Sie sind in der vielbeschworenen Mitte der Gesellschaft angekommen: Mittvierziger, die einst mit hehren Idealen aus Westdeutschland nach Berlin aufbrachen und nun in ihren durchgestylten Eigentumswohnungen mit bodentiefen Fenstern sitzen und ihre Kinder mit dem SUV zu Schule fahren. Nur eine bleibt außen vor: Resi ist eine mäßig erfolgreiche Schriftstellerin und mit ihren vier Kindern Teil des neuen Kreativ-Prekariats. In einer Kammer ihrer Altbauwohnung, die sie demnächst verlassen muss, schreibt sie eine Wutrede an ihre älteste Tochter Bea, um sie vorzubereiten auf eine Welt, in der es sehr wohl wichtig ist, aus welchem Milieu man stammt. Denn spätestens beim Thema »Erben« wird deutlich, dass die soziale Herkunft das Leben stärker dominiert, als wir es uns eingestehen wollen. 

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LAST PARK STANDING
von Ebru Nihan Celkan
Regie: Nuran David Calis 
Premiere: 31. Oktober 2019 
Schauspiel Stuttgart

Zum Inhalt: Zwei Umwälzungen, die zur selben Zeit einen Menschen ergreifen: eine gesellschaftliche Bewegung, die sich Bahn bricht und dazu eine neue Liebe. Eine Liebe zwischen Janina aus Berlin und Umut aus Istanbul. Beide Bewegungen beginnen voller Optimismus, aber die eine endet schnell in Gewalt und setzt die andere einer endlos scheinenden Zerreißprobe aus.

Juni 2013: Umut und Janina begegnen sich während der Aufstände in Istanbul. Dort, wo alles mit der Verteidigung von Bäumen, mit einer friedlichen Demonstration und einem Fest begonnen hatte, verlieben sie sich ineinander. Obwohl sie in verschiedenen Städten leben, gelingt es ihnen, ihre Beziehung zu leben. Als der politische Druck in der Türkei zunimmt und die sozialen Verhältnisse sich ändern, bittet Janina Umut, ihre Heimat zu verlassen und mit ihr in Berlin zu leben. Aber was wird dann aus ihrem homosexuellen Freund Ahmet, mit dem sie gemeinsam Proteste organisiert und als angehende Arbeitsrechtsanwältin den Verfolgten in der Türkei zur Seite stehen will? Umut muss sich entscheiden. Wie wichtig sind ihr Heimat, Familie, das gesellschaftliche Engagement und die Solidarität mit ihren politischen Freunden in der Türkei? Wie wichtig sind ihr persönliches Glück, die Liebe zu Janina, die eigene Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben in Berlin?

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ITALIENISCHE NACHT
von Ödön von Horváth
Regie: Calixto Bieito 
Premiere: 21. September 2019 
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Zum Inhalt: "1930-?, in einer süddeutschen Kleinstadt“, so Horváths Angaben zum Stück. Im Wirtshaus Lehninger bereitet sich die Ortsgruppe des republikanischen Schutzverbandes auf ihre „italienische Nacht“ vor. Und Ortsvorstand Stadtrat Ammetsberger will sich das festliche Beisammensein mit Tanz und Gesang von  keiner Seite vermiesen lassen. Weder von den Faschisten, die zeitgleich ihren „deutschen Tag“ mit einem Aufmarsch in der Stadt und einer militärischen Nachtübung begehen. Noch von dem jungen Genossen Martin, der vor der braunen Gefahr warnt und seinerseits zur Bewaffnung aufruft.
Er fordert seine Freundin Anna auf, die Pläne der Faschisten auszuspionieren, und schickt sie damit „auf den politischen Strich“, wie ihm sein Freund Karl vorhält, der selber die italienische Nacht nutzt, um die unpolitische Leni zu verführen. Martin kündigt Karl die Freundschaft. Für ihn ist er nur ein „halber Mensch“, weil er politisch unzuverlässig ist und ständig mit seiner Erotik in Konflikt gerät. Da erscheint Anna mit der Nachricht, dass die Faschisten im Anmarsch sind, um die italienische Nacht zu sprengen und die Herren Republikaner zu verprügeln.
In seinem 1931 uraufgeführten politischen Volksstück beschreibt Ödön von Horváth (1901 bis 1938) die Blindheit der demokratischen Kräfte vor dem aufziehenden Nationalsozialismus. Er erzählt von ideologischen Kämpfen der Jungsozialisten, saturierten Parteibonzen („draußen Prolet, drinnen Kapitalist“) und einer bürgerlichen Welt, hinter deren gemütlicher Fassade sich Herzenskälte und  Bestialität verbergen.

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DIE PHYSIKER
von Friedrich Dürrenmatt
Regie: Cilli Drexel 
Premiere: 22. Juni 2019 
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Zum Inhalt: Warum sollte die Weltformel zur absoluten Vorherrschaft, um die sich die Großmächte schlagen, nicht dort zu finden sein, wo Isaac Newton und Albert Einstein sich die Klinke in die Hand geben: im Irrenhaus? Dorthin flieht auch der Kernphysiker Möbius vor seiner Familie und der Verantwortung, denn er hat die furchtbare Formel entdeckt, das Problem der Gravitation gelöst und das System aller möglichen Erfindungen erfunden. Nur in der Psychiatrie ist er noch frei, in der Öffentlichkeit wären seine Gedanken Sprengstoff. 
Doch auch im abgeriegelten Rahmen der Anstalt kann sein zerstörerisches Wissen nicht ruhen: Einstein und Newton entpuppen sich als Agenten zweier konkurrierender Geheimdienste, die sich ebenfalls als geisteskrank ausgegeben haben. Im Irrenhaus des Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd kann aber nur bleiben, wer auf überzeugende Art und Weise verrückt ist. Deswegen muss Patient Beutler nicht nur glauben, er sei Newton, Patient Ernesti, er sei Einstein, und Patient Möbius, ihm erscheine der König Salomo, sondern sie müssen allesamt ihre Krankenschwestern ermorden. Die Polizei lässt sich von ihrem Schauspiel überzeugen, und Mathilde von Zahnd wird auf ihre ganz eigene Art Teil der Performance. Als Pfleger und Schwestern die Physiker zum Essen im Salon alleine lassen, kann ein drohender Showdown gerade noch abgewendet werden, und die diplomatischen Verhandlungen über die Geschicke der Welt können beginnen. Denn: „Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“

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WOLKEN.HEIM.
von Elfriede Jelinek
Regie: Friederike Heller 
Premiere: 24. Mai 2019 
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Zum Inhalt: Was zeichnet es aus, das Deutsche? Woraus speist sich ein Gefühl von Zugehörigkeit? In Wolken.Heim. beschwört ein Kollektiv aus vier Frauenstimmen beständig eine Gemeinschaft, erst vorsichtig spekulierend, dann fordernd: »Wir sind wir. Nur bei uns sind wir zuhaus.« Sie jonglieren mit längst überwunden geglaubten Begriffen und Ansichten von Heimat, Boden, Schuld und Nation und legen darin ein überzeitliches nationalistisches Gedankengut frei, das tief in den Generationen wurzelt. 
Sprache und Sprechende formen sich in Wolken.Heim. immer wieder zu einem sich manisch wiederholenden und wiederholten »Wir«, das sich in Fremdenfeindlichkeit und Abschottung selbst bestätigt und seine Identität durch die Ausgrenzung des Anderen erzeugt. Die Sehnsucht und die Suche nach klaren Zugehörigkeiten, Zusammenhalt und einer deutschen Identität begleiten jeden Satz, lassen Vermutungen zu Gewissheiten und Behauptungen zu Fakten werden.

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THADDÄUS TROLL
Kein Heimatabend von Gernot Grünewald
Regie: Gernot Grünewald 
Premiere: 4. Mai 2019 
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Zum Inhalt: Schriftsteller mit Pseudonym“ ist ein Text überschrieben, in dem sich Hans Bayer alias Thaddäus Troll in seiner berühmten bissigen Komik die Schizophrenie attestiert. 
Der 1914 geborene Cannstatter wird Soldat im Zweiten Weltkrieg. Um zumindest ansatzweise seiner journalistischen Neigung nachgehen zu können, lässt er sich als Kriegsberichter der Propagandakompanie zuteilen. Das Kriegsende beschreibt er als zweite Geburt, die sich bald im humoristischen Pseudonym Thaddäus Troll manifestiert. 
Während Dr. Hans Bayer als Journalist u. a. für den Spiegel schreibt und als Theaterkritiker das Schauspiel Stuttgart begleitet, gelingt Thaddäus Troll mit Deutschland deine Schwaben Ende der 60er-Jahre ein Überraschungserfolg. Seither haftet ihm das Label des Heimatdichters an, das er – mit einigem inneren Widerwillen – bis an sein Lebensende bedient. Deutschland deine Schwabenwird nach Trolls Drehbuch mit Willy Reichert erfolgreich für das Fernsehen adaptiert und Troll selbst deutschlandweit bekannt. Mitte der 70er-Jahre wird seine schwäbische Molière-Überschreibung Der Entaklemmer am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt und läuft viele Jahre vor ausverkauftem Haus. 
Der Mensch hinter dem Pseudonym tritt derweil als Wahlkämpfer für die SPD und als engagierter Kämpfer für die Rechte von Schriftsteller*innen in Erscheinung. 1980 nimmt er sich das Leben, mutmaßlich hat ihn der Krieg nie ganz losgelassen, hat die ewige Schuldfrage sein Gewissen zernagt. 
Für das Schauspiel Stuttgart hat der Regisseur Gernot Grünewald aus Texten und Manuskripten von Hans Bayer alias Thaddäus Troll eine Spielfläche erstellt, die der Zerrissenheit des prominenten schwäbischen Schriftstellers zwischen Heimatdichtung und Kriegsbericht nachspürt.

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LAM GODS (DER GENTER ALTAR) 
Performative Videoinstallation von Milo Rau
Regie: Milo Rau 
Premiere: 3. Mai 2019 
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Zum Inhalt: Als Touristenattraktion lockt er Menschen aus der ganzen Welt nach Gent: der Genter Altar der Brüder Hubert und Jan van Eyck aus dem 15. Jahrhundert. Die Motive sind christlich und spirituell. Die Gesichter der Figuren aber sind realistisch, zeigen Gesichter aus Gent. Die Brüder van Eyck verewigten ihre Mäzene und Förderer, aber auch ihre Nachbarn und Kollegen.
Regisseur Milo Rau beschäftigt sich seit einem Jahrzehnt mit dem „Theater des Realen“. Mit dem Genter Altar verbindet er wie einst die Brüder van Eyck das Alltägliche mit dem Spirituellen: So wie der Altar das Reale mit dem Symbolischen mischt, so werden Menschen aus Gent aus ihrem Leben erzählen. Ein Panorama unserer heutigen Welt zwischen Tradition und ungewisser Zukunft.
„Was ist die reale demografische Gegenwart und damit die mögliche Zukunft einer Stadt wie Gent? Welche Stimmen, welche Menschen, welche Künstler werden in 50, in 100 Jahren das Programm eines „Stadttheaters“ in Westeuropa ausmachen? Welche Sprache(n) werden sie sprechen, welches werden ihre Themen, ihre Klassiker sein? Wie schaffen wir Platz dafür in unseren Institutionen? Und ist die Elite bereit, ihnen diesen Platz auch zuzugestehen?“
Milo Rau

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