Bewertung und Kritik zu

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    CAFÉ POPULAIRE
    von Nora Abdel-Maksoud
    Regie: Nora Abdel-Maksoud 
    Premiere: 27. April 2018 
    Theater Neumarkt Zürich
    Eingeladen zum Schweizer Theatertreffen, zum Festival Radikal Jung am Münchner Volkstheater und zu den Berliner Autorentheatertagen (2019) 
    eventim
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    Zum Inhalt: "If you want to make the world a better place, take a look at yourself, and make a change“, singt der King of Pop in Svenjas Lieblingslied. Svenja ist Hospiz-Clown und betreibt einen V-Log, über den sie ihren ‚Humornismus‘ verbreitet – eine Mischung aus Humor und Humanismus, mit der sie die Kleinstadt Blinden zu einem besseren Ort machen möchte. Online hat Svenja acht Follower, im real life hört ihr nur noch Püppi zu. Die älteste Hospizpatientin annonciert im Netz nach einem bolschewistischen Stahlarbeiter, während Svenja sich mit ihrem Unterhaltungsprogramm beim Gasthaus zur Goldenen Möwe bewirbt und Aram – Dienstleistungsproletariat – sich um alles kümmern muss, für das sich die wohlstandsverwöhnten Blindener zu fein sind. Deshalb ist Aram in den Augen des Dons Abschaum. Aber wer zur Hölle ist eigentlich dieser ominöse Don und woher kommt er auf einmal? In seiner Anwesenheit wird Svenja ausfällig gegenüber der Unterschicht. Verbotene Worte wie ‚Asiproll‘ brechen einfach aus ihr heraus. Wie kann ein Gutmensch nur so etwas sagen? Als Svenjas Klickzahlen durch den Don unverhofft ansteigen, muss sie sich entscheiden, wie sie mit dem „Man in the Mirror“ umgehen soll, der ihr böse Gedanken einflüstert.

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    THE GREAT TRAGEDY OF FEMALE POWER 
    mit Texten von William Shakespeare
    Regie: Pınar Karabulut 
    Premiere: 29. März 2018 
    Theater Neumarkt Zürich

    Zum Inhalt: Die Zeit der Repression ist vorbei. Pussy lässt sich nicht mehr kontrollieren. Ein Neo-Hundertjähriger-Krieg ist im Gange für Freiheit für mehr Schwesterlichkeit! Für eine neue Weltordnung, in der Feminismus nicht mehr als Negation der Weiblichkeit begriffen wird. Prozentual völlig überproportioniertes Männeraufkommen in Führungspositionen, die Vermarktung des weiblichen Körpers oder - je nach regionaler Vorliebe - auch mal Schwangere, die das Haus nicht verlassen sollen, sind nichts als deutliche Zeichen für das letzte Aufbäumen überkommener patriarchaler Traditionen.
    William Shakespeare, einer der ersten queeren Autoren Europas, schuf mit seinen Rosenkriegen einen Zyklus über Macht und deren Aneignung. Von Shakespeares crossdressing-Tradition, gepaart mit einem genderfluiden Ansatz, gelangen wir von den Königsdramen zu den Königinnendramen, in denen sich neue Männlichkeiten definieren dürfen. Inspiriert von der Zielstrebigkeit Richards III, versucht eine Frau das Ancien Régime des Patriarchats aufzulösen, es neu zu empowern.

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    AM KÖNIGSWEG
    von Elfriede Jelinek
    Regie: Stefan Pucher 
    Premiere: 8. März 2017 
    Schauspielhaus Zürich
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    Zum Inhalt: Im Zentrum von Elfriede Jelineks düster-mäanderndem Text stehen Welten lenkende Könige und deren Herrschaft kommentierende Prophet(inn)en, beide mit Blindheit geschlagen. Sie richtet den Blick auf die gegenwärtigen Entwicklungen des Globus und lässt Stimmen und Motive aus der Mythologie und abendländischen Kulturgeschichte hervorschimmern, die sie als ewig kommentierende „sehende Dichterin“ paraphrasiert, konterkariert und ironisiert. Der „König“ Donald Trump, der seine Vormachtstellung den Tätigkeiten als Immobilienhändler und Casinobetreiber und Reality-TV-Darsteller verdankt, steht im Kontext eines Weltsystems, dessen Macht- und Besitzverhältnisse auf Kredit und Schulden beruht. Jelinek prophezeit das Versiegen der Worte derjenigen, die als Dichter und Denker die Zivilisation stets begleiteten.

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    HELLO, MISTER MACGUFFIN! 
    von René Pollesch
    Regie: Barbara Frey
    Premiere: 3. März 2018 
    Schauspielhaus Zürich

    Zum Inhalt: „Es gibt ihn in fast jedem Film. Es ist der Falke aus dem ‚Malteser Falken‘, es ist der Tesserakt aus den ‚Avengers‘. Es ist immer das Ding, um das die Schauspieler auf der Leinwand besorgt sind, aber um das sich das Publikum wenig schert. Alfred Hitchcock hat ihm den Namen gegeben. Es ist ein Gegenstand, der seine Prominenz also seiner Bedeutungslosigkeit verdankt. Der MacGuffin wird gegen Ende des Films auch für die handelnden Personen ziemlich irrelevant. Und das würde ich gerne verhindern. Ich bin schliesslich ... also mein Name ist MacGuffin.“ René Pollesch

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    ZUR SCHÖNEN AUSSICHT
    von Ödön von Horváth
    Regie: Barbara Frey
    Premiere: 17. Februar 2018 
    Schauspielhaus Zürich
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    Zur schönen AussichtZum Inhalt: Ein morbides Hotel mit dem Namen „Zur schönen Aussicht“ am Rande eines mitteleuropäischen Dorfs: „Eine mächtige alte Karte Europas hängt an der Wand. In der Ecke eine vergilbte Palme. Alles verstaubt und verwahrlost. Im Zimmer über der Halle spielt ein Grammofon Südseeweisen.“ Das Personal dieses gespenstischen Orts: Der kleinkriminelle Kellner Max, welcher die kaum vorhandenen Gäste vorzugsweise barfuss bedient, sowie der windige Chauffeur Karl, der schon mindestens einen Menschen totgeschlagen hat. Der Direktor des Hotels, Strasser, ein abgesetzter Offizier und abgehalfterter Leinwandstar, ist längst nicht mehr liquide. Dementsprechend abhängig ist er von dem einzigen zahlenden Dauergast, der Baronin Ada Freifrau von Stetten, „ein aufgebügeltes, verdorrtes weibliches Wesen mit Torschlusspanik“, das seine Macht als zahlungskräftige Frau geradezu diktatorisch für ihre sexuellen und emotionalen Bedürfnisse zu nutzen weiss. Bis eine junge, hellsichtige Gestalt namens Christine auftaucht und das finstere Idyll stört.

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    HUNDEHERZ
    nach dem Roman von Michail Bulgakow 
    Regie: Alvis Hermanis
    Premiere: 25. Januar 2018 
    Schauspielhaus Zürich
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    HundeherzZum Inhalt: Der auf Verjüngungsoperationen spezialisierte Filipp Filippowitsch wagt ein neues Experiment: Die Operation von einem Hund in einen Menschen. Ein Strassenköter soll dem erfolgreichen Moskauer Arzt und Wissenschaftler als Versuchsobjekt dienen, ebenso wie die Organe eines gerade verstorbenen männlichen Säufers. Gemeinsam mit seinem Assistenten Bormenthal gelingt die Menschwerdung des Hundes – und aus Lumpi wird Lumpikow. Die Fachwelt ist begeistert und feiert sich selbst. Doch der Prototyp einer neuen Zukunft zeitigt ungeahnte Folgen und gerät schliesslich ausser Kontrolle …
    Der Sprachkünstler Michail Bulgakow hat mit seinem Roman „Hundeherz“ von 1925, der wegen angeblicher konterrevolutionärer Tendenzen zensiert wurde, in Anlehnung an Goethes „Faust“ und Mary Shelleys „Frankenstein“ eine spannungsgeladene, aberwitzige Groteske über einen fantastischen Laborversuch geschrieben, der im Kampf zwischen Schöpfer und Geschöpf gipfelt.

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    DIE HAUPTSTADT
    mit Robert Menasse
    Regie: Tom Kühnel 
    Premiere: 18. Januar 2018 
    Theater Neumarkt Zürich
    Eingeladen zu den Berliner Autorentheatertagen (2018) 
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    Zur schönen AussichtZum Inhalt: Brüssel ist die vielverspottete Hauptstadt Europas, zugleich Utopie und Ort einsamer Seelen. Robert Menasse hat ihr und den dort Lebenden, den Experten, Expats, Kommissaren, Mördern, unzerstörbaren Karrieristen (genannt «Salamander») und privaten Existenzen einen Roman gewidmet. Er ist zugleich Tragikomödie, Farce, Erkundung einer Seelenlandschaft, ein schillerndes Panorama der europäischen Eliten. Im Oktober 2017 hat der Autor dafür den Deutschen Buchpreis erhalten.
    In Brüssel laufen die Fäden zusammen – und ein Schwein durch die Strassen. Fenia Xenopoulou von der Generaldirektion Kultur soll das Image der Europäischen Kommission aufpolieren. Aber wie? Ihr Referent Susman entwickelt eine Idee, die schnell Gestalt annimmt – die Gestalt eines Gespensts aus der Geschichte, das für Unruhe in den EU-Institutionen sorgt. David de Vriend dämmert in einem Altenheim gegenüber dem Brüsseler Friedhof seinem Tod entgegen. Als Kind ist er von einem Deportationszug gesprungen. Nun soll er bezeugen, was er im Begriff ist zu vergessen. Auch Kommissar Brunfaut steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er wird aus politischen Gründen angehalten, einen Mordfall auf sich beruhen zu lassen. Und Alois Erhart, Emeritus der Volkswirtschaft, soll in einem Think-Tank der Kommission vor den Denkbeauftragten aller Länder Worte sprechen, die seine letzten sein könnten.

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    BEUTE FRAUEN KRIEG
    nach „Die Troerinnen“ und „Iphigenie in Aulis“ von Euripides 
    Regie: Karin Henkel 
    Premiere: 2. Dezember 2017 
    Schauspielhaus Zürich

    Eingeladen zum 55. Berliner Theatertreffen (2018) 
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    Zum Inhalt: Der Krieg hat noch nicht begonnen, als der griechische Heerführer Agamemnon seine Tochter Iphigenie als Preis für göttlichen Seewind opfert. Nach Kriegsende wird Polyxena, die einzige noch lebende Jungfrau aus dem trojanischen Königshaus, als jugendfrisches Geschenk für blutige Heldentaten geschlachtet.
    Der sagenhafte trojanische Krieg, eingerahmt durch zwei Mädchenopfer, forderte in zehn Jahren erbitterter Kämpfe unzählige Tote. Am Ende wird ganz Troja durch eine feige List der griechischen Feinde in einer einzigen Nacht brutal vernichtet. Übrig bleiben die Beutefrauen, gequält durch den Verlust der Heimat, der Männer und der Kinder, vielfach erniedrigt durch Schändung am eigenen Leib. Schutzlos sind sie der Gewalt und Willkür der Sieger ausgeliefert. Ihre Peinigungen sind Kollateralschäden des Krieges, ihre Zukunft ist die Sklaverei. Vor rund 2500 Jahren mahnte Euripides pointiert-verspielt an, was bis heute einfache und entsetzliche Wahrheit ist: Der Krieg ist gegenwärtig und schafft unschuldige Opfer und erbarmungsloses Leid.

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    DIE FREMDE FRAU UND DER MANN UNTER DEM BETT 
    nach Fjodor M. Dostojewski
    Regie: Frank Castorf
    Premiere: 28. September 2017
    Schauspielhaus Zürich
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    Zum Inhalt: Sankt Petersburg, eine abendliche Strassenszene: ein herrschaftlicher älterer Mann im Waschbärenpelz redet verworren auf einen jungen Mann aus einfachen Verhältnissen ein, der vor einem Mietshaus auf das Erscheinen seiner heimlichen Geliebten wartet. Der ältere Herr bezeichnet sich selbst als Junggesellen und als einen „Unzurechnungsfähigen, einen fast Wahnsinnigen“. Tatsächlich ist er besessen und nicht minder gedemütigt von seinem Verdacht, alsbald seine Ehefrau mit ihrem Liebhaber in flagranti zu ertappen, und gerät auf seiner Verfolgungsjagd in zunehmend absurde Situationen. Frank Castorf, der im Sommer seine 25-jährige Intendanz an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin beendet hat, verknüpft diese Vaudeville-artige Erzählung über den Dämon der Eifersucht mit einer anderen Erzählung Dostojewskis: „Der Traum eines lächerlichen Menschen“ handelt von metaphysischen Themen wie dem „logischen Selbstmord“, der Rebellion gegen Gott, dem Sündenfall, Nächstenliebe und Demut bis hin zur ersehnten Kreuzigung des Ich-Erzählers.

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    GRIMMIGE MÄRCHEN
    von Herbert Fritsch
    Regie: Herbert Fritsch
    Premiere: 7. April 2017 
    Schauspielhaus Zürich

    Zum Inhalt: Es war einmal, vor tausend und mehr Jahren, in einem alten Schloss mitten in einem grossen, tiefen Wald…“ – So beginnen sie, die fantastischen Geschichten der Brüder Grimm. Und alles deutet darauf hin, dass das, was nun folgen wird, nicht aus dem Hier und Jetzt kommt und nicht von dort, wo wir uns auskennen. Doch alles, was uns aus den Märchen entgegenkommt, kennen wir seit Kindertagen und trotzdem ist uns vieles davon verschlossen. Diese Geschichten öffnen Tür und Riegel: Die von den Brüdern Grimm eifrig gesammelten und kanonisierten Märchen führen uns in eine Welt der Fantasie, der Träume und des Wunderbaren, des Grausamen und Bösen, des Geheimnisvollen und Schönen. Fabelwesen, Zwerge, Geister, Hexen, sprechende Tiere, verkappte Prinzen und versteckte Prinzessinnen, böse Stiefmütter und feige Väter versammeln sich hier zu einer Fülle von Geschichten, die einen Zugang zu verborgenen Schichten und Abgründen des Menschlichen freilegen. Die Räume der Magie, des Zaubers, des Fantastischen, die im Märchen präsent sind, sind Rückzugsraum und Gegenwelt zur Realität. Im Kampf des Guten gegen das Böse lassen sie die Fiktion einer geordneten Welt für einen Augenblick wahr werden. Ihre Warnung betrifft dann die Tatsache, dass es auch ganz anders sein könnte als es ist. Die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm gelten neben der Lutherbibel als das bekannteste und meistübersetzte Buch deutscher Sprache. Es ist schon lange Kultur- und immer wieder Zeitgeschichte. Ein Klassiker der Welt- und Gegenwartsliteratur.

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