Bewertung und Kritik zu

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    DIE RÄUBER 
    von Friedrich Schiller
    Regie: Peter Atanassow 
    Premiere: 26. Mai 2023
    Freilufttheater in der Jungfernheide

    Zum Inhalt: In Schillers berühmtem Sturm-und-Drang-Drama wählen zwei Brüder ein Leben jenseits der Legalität: der eine als Räuberhauptmann, der andere als Bruder- und Vatermörder. Terror gegen den Staat versus Terror gegen die eigene Familie. Ein Schauspiel gefälschter Briefe, verletzter Gefühle und fehlgeleiteter Proteste. Am Ende: ein Drama von der Unfähigkeit des Verzeihens. Karl, der Aufbegehrende, und Franz, die geduckte Kanaille: Beide sind Outlaws, die alles um sich herum mit in den Abgrund ziehen. Maßloser Individualismus und der idealistische Wunsch nach einer gleicheren, sozialeren Welt prallen gegeneinander.
    Erzählt wird vom Entstehen einer radikalen Bewegung – der aber das Ziel verloren geht. Denn sind die Räuber mitreißende Rebellen? Doch eher Auftragskiller und grobschlächtige Wegelagerer im Untergrund. Aufscheint jene Tragik, die alle Aufrührer eint: Sie verpassen den Punkt der Umkehr. Schiller in einer Inszenierung aus dem Blickwinkel des Gefängnistheaters – das ist Suche nach den Gründen, warum Glückssuche in Katastrophen umschlägt, warum der Wunsch nach Gerechtigkeit oft genug in ein Verderben führt.

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    MACBETH 
    nach William Shakespeare
    Regie: Sven Daniel Bühler 
    Premiere: 6. März 2023
    Jugendstrafanstalt Berlin

    Zum Inhalt: Dem jungen Macbeth wird vorausgesagt, der neue König von Schottland zu werden. Anfangs gewillt, den Dingen ihren Lauf zu lassen, fasst er, angestachelt durch seine Frau, den Entschluss, sich mit Gewalt zu holen, was ihm prophezeit wurde. Damit setzt er eine Spirale von Intrigen, Mord und Tyrannei in Gang, der in rasender Geschwindigkeit alles zum Opfer fällt: Ruhe, Freundschaft, Liebe, Verstand und am Ende auch das eigene Leben. Shakespeares späte Tragödie erzählt von den Gefahren falschen Hochmuts und blinden Ehrgeizes, Manipulation und dem korrumpierenden Einfluss der Macht.

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    DIE GERECHTEN 
    von Albert Camus
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 30. November 2022 
    Freilufttheater in der JVA Plötzensee Berlin

    Zum Inhalt: Eine Gruppe russischer Sozialrevolutionäre will im Jahre 1905 den Großfürsten töten. Sie glauben, dass sich das Volk erhebt, wenn die Repräsentanten des Zarenreiches getötet werden. Der junge Poet Kaljajew soll die Bombe werfen, doch er zögert, als er Kinder in der Kutsche des Großfürsten sieht. Das Attentat scheitert. Das stellt die Gruppe vor eine Zerreißprobe.

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    ROMULUS DER GROSSE 
    von Friedrich Dürrenmatt
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 24. August 2022 
    Freilufttheater in der Jungfernheide Berlin

    Zum Inhalt: Die Zeitreise führt ins Rom des Jahres 476: Die Staatskassen sind leer, die Armee fahnenflüchtig, die Germanen stehen vor der Tür – die Lage ist aussichtslos. Kaiser Romulus muss tun, was des Kaisers ist: Er muss eine Lösung finden! Aber ihn plagt eine viel größere Sorge: Seine Legehennen streiken, sie legen kaum noch Eier. Was soll das?! Die Untertanen schütteln verzweifelt den Kopf, andere hauen einfach ab. Letzte Mittel kommen ins Gespräch: etwa ein Auftragsmord oder die Idee, die Tochter des Kaisers an einen reichen Magnaten zu verschachern. Romulus verweigert das dringende Staatsgeschäft …

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    DIE HERMANNSSCHLACHT 
    nach Christian Dietrich Grabbe
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 8. Juni 2022 
    Freilufttheater in der Jungfernheide Berlin

    Zum Inhalt: Hermann, dem Cherusker, gelingt im Jahre 9 im Teutoburger Wald das Unmögliche: mit partisanischer List lockt er die übermächtigen römischen Besatzer in den Hinterhalt unwegsamer germanischer Wälder, wo er vereint mit den bislang zerstrittenen Stammesfürsten die Legionen des Varus vernichtend schlägt. Im Siegesrausch holt Hermann zum Angriff gegen Rom aus, doch die germanischen Stämme verweigern ihm die Gefolgschaft.
    Hermann, einst als Geisel nach Rom gebracht, wurde dort zum Feldherrn Arminius ausgebildet. Nach außen Römer, bleibt er doch Germane und geht als Held und Einiger in die deutsche Geschichte ein. Ende des 19. Jahrhundert erheben ihn deutsche Intellektuelle zum Sinnbild germanischer Vitalität und kämpferischer Überlegenheit.

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    ÖDIPUS, TYRANN 
    nach Heiner Müller
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 27. Oktober 2021 
    Freilufttheater in der Jungfernheide Berlin

    Zum Inhalt: Die Pest herrscht in Theben und mit ihr das Warten auf die Antwort einer Frage: Was tun? Kreon, ausgesandt, das Wort des Orakels zu überbringen, kehrt mit einer klaren Botschaft des Gottes Apollon zurück: Demnach befände sich der Mörder des Königs Laios noch im Lande und müsse verbannt oder getötet werden, um den Pestfluch zu beenden. König Ödipus schwört vor der Bürgerschaft, die Untat aufzuklären - nicht ahnend, am Ende dieser Ermittlung selbst der gesuchte Mörder zu sein.
    Das Stück erzählt vom Verhältnis der Menschen zu Ordnung und Gesetz, erzählt vom Konflikt zwischen Bestimmung und Freiheit der Entscheidung. Für aufBruch führt die Geschichte unmittelbar zum Sinn von Theater im Gefängnis: Wie geht man um mit Tat und Strafe? Kann man unschuldig schuldig werden?

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    TILL EULENSPIEGEL 
    nach Brasch, Weisenborn und dem Volksbuch
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 9. Juni 2021 
    Freilufttheater in der Jungfernheide Berlin

    Zum Inhalt: Die "95 Historien" des unsterblichen Schelms und Galgenstricks - den es real womöglich nie gab - haben Künstler aller Zeiten beschäftigt, von Charles de Coster bis Richard Strauß, von Gerhart Hauptmann bis Daniel Kehlmann, von Erich Kästner bis Christa und Gerhard Wolf.
    In einer Collage aus Motiven des Volksbuches und Eulenspiegel-Texten von Thomas Brasch und Günther Weisenborn versetzt aufBruch Tills tolldreistes Unwesen in die Zeit des Bauernkrieges: überall Gewalt, Armut und Hunger. Das weite Rund der Freilichtbühne wird zur Manege. Hier trifft Till auf eine herumziehende Gauklertruppe.
    Die droht aufgerieben zu werden zwischen revoltierenden Bauern und brutalen Landsknechten - Tills rücksichtslose Leichtigkeit als Auslöser für ein Spiel mit Realität und Fiktion, mit Historie und Fantasie. Die Frage, ob man miteinander spielen möchte, wird im Konflikt mit aufständischen Bauern und marodierenden Landsknechten zur Frage, ob man miteinander leben kann. Oder gar kämpfen soll.

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    FIDELIO
    nach Ludwig van Beethoven
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 19. Februar 2020 
    Justizvollzugsanstalt Tegel Berlin

    Zum Inhalt: Im Geiste der Französischen Revolution komponiert, verhandelt Beethovens Oper die Überwindung von Willkür und Tyrannei durch eine todesmutige Frau: Leonore. Ihr gelingt es, als Mann verkleidet und unter dem Decknamen Fidelio, ihren eingekerkerten Mann Florestan aus den Fängen des Gewaltherrschers Don Pizarro zu befreien. Damit stellt das Werk eine Grundfrage menschlichen Freiheitsstrebens: Was muss man tun, um das schier Unmögliche zu erreichen?
    Anlässlich des 250. Geburtstages des großen deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven präsentiert aufBruch in Zusammenarbeit mit dem Education-Programm der Berliner Philharmoniker nach "Parsifal" im Jahr 2018 erneut einen klassischen Opernstoff in der leerstehenden Teilanstalt III der JVA Tegel.
    Den Stoff in einem Gefängnis aufzuführen, gibt dem Spiel um Freiheit und Treue, um Recht und Würde eine bezwingende Unmittelbarkeit. Das Gefangenensemble spielt eine sprachlich modernisierte Libretto-Fassung - kombiniert mit ausgewählten Arien der Oper und Kompositionen Beethovens, die auf besondere Weise die rebellische Weite und die visionäre Kraft seines Werkes offenbaren.

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    Shakespeare: SOMMERNACHTSTRAUM
    nach William Shakespeare
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 22. Juli 2020 
    Freilufttheater in der Jungfernheide Berlin

    Zum Inhalt: Ein eifersuchtsgeladener Streit des Feenkönigspaars Titania und Oberon lässt die Naturgewalten tosen. Tobend schickt Oberon seinen Kobold Puck los, um die Feenkönigin durch eine Liebesdroge wieder gefügig zu machen. Auch im weltlichen Gefühlskosmos herrscht Verwirrung. Unter vier jungen, heißblütig Liebenden hat sich nur ein glückliches Paar gefunden. Die beiden anderen lieben zwar auch, aber nicht sich, sondern aneinander vorbei. Vor der strikten Ordnung ihrer Welt fliehen die vier und suchen Zuflucht im Wald. Unter dem Liebeszauber von Puck werden sie alle - wie Titania und eine Laienschauspieltruppe, die im Unterholz eine Tragödie der großen Emotionen probt - zu Marionetten. Der Idiot wird zum Esel, und die Feenkönigin entdeckt im Rausch der Liebesdroge ihre Vorliebe für Huftiere. Durch diese ungeheuerliche Verbindung wird Titania schließlich diszipliniert, und Oberon bekommt seinen Willen. Um die Ordnung wieder herzustellen, setzt Puck noch mehr Liebesserum ein und vereint die hitzköpfigen Liebenden zu glücklichen Paaren.

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    WOYZECK
    von Georg Büchner
    Regie: Peter Atanassow
    Premiere: 4. November 2019 
    Jugendstrafanstalt Berlin
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    Zum Inhalt: Der Soldat Franz Woyzeck, Laufbursche seiner Vorgesetzten, lebt am Rande der Gesellschaft. Um seinen spärlichen Sold aufzubessern und seiner Geliebten Marie und ihrem gemeinsamen Kind etwas zustecken zu können, unterzieht er sich eines medizinischen Experiments, einer strengen Erbsendiät. Woyzeck gilt als Sonderling. Nachts hört er Stimmen und Geräusche. Verhetzt rennt er durch sein Leben, immer auf der Flucht, stets gedemütigt. Als Marie den Avancen des schicken Tambourmajors erliegt, fühlt Woyzeck sich zum Rächer einer verkommenen Welt berufen. Woyzeck tötet Marie - das einzige, was er auf der Welt besitzt.

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