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Bewertung und Kritik zu

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FIDELIO
nach Ludwig van Beethoven
Regie: Peter Atanassow
Premiere: 19. Februar 2020 
Justizvollzugsanstalt Tegel Berlin

Zum Inhalt: Im Geiste der Französischen Revolution komponiert, verhandelt Beethovens Oper die Überwindung von Willkür und Tyrannei durch eine todesmutige Frau: Leonore. Ihr gelingt es, als Mann verkleidet und unter dem Decknamen Fidelio, ihren eingekerkerten Mann Florestan aus den Fängen des Gewaltherrschers Don Pizarro zu befreien. Damit stellt das Werk eine Grundfrage menschlichen Freiheitsstrebens: Was muss man tun, um das schier Unmögliche zu erreichen?
Anlässlich des 250. Geburtstages des großen deutschen Komponisten Ludwig van Beethoven präsentiert aufBruch in Zusammenarbeit mit dem Education-Programm der Berliner Philharmoniker nach "Parsifal" im Jahr 2018 erneut einen klassischen Opernstoff in der leerstehenden Teilanstalt III der JVA Tegel.
Den Stoff in einem Gefängnis aufzuführen, gibt dem Spiel um Freiheit und Treue, um Recht und Würde eine bezwingende Unmittelbarkeit. Das Gefangenensemble spielt eine sprachlich modernisierte Libretto-Fassung - kombiniert mit ausgewählten Arien der Oper und Kompositionen Beethovens, die auf besondere Weise die rebellische Weite und die visionäre Kraft seines Werkes offenbaren.

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Shakespeare: SOMMERNACHTSTRAUM
nach William Shakespeare
Regie: Peter Atanassow
Premiere: 22. Juli 2020 
Freilufttheater in der Jungfernheide Berlin

Zum Inhalt: Ein eifersuchtsgeladener Streit des Feenkönigspaars Titania und Oberon lässt die Naturgewalten tosen. Tobend schickt Oberon seinen Kobold Puck los, um die Feenkönigin durch eine Liebesdroge wieder gefügig zu machen. Auch im weltlichen Gefühlskosmos herrscht Verwirrung. Unter vier jungen, heißblütig Liebenden hat sich nur ein glückliches Paar gefunden. Die beiden anderen lieben zwar auch, aber nicht sich, sondern aneinander vorbei. Vor der strikten Ordnung ihrer Welt fliehen die vier und suchen Zuflucht im Wald. Unter dem Liebeszauber von Puck werden sie alle - wie Titania und eine Laienschauspieltruppe, die im Unterholz eine Tragödie der großen Emotionen probt - zu Marionetten. Der Idiot wird zum Esel, und die Feenkönigin entdeckt im Rausch der Liebesdroge ihre Vorliebe für Huftiere. Durch diese ungeheuerliche Verbindung wird Titania schließlich diszipliniert, und Oberon bekommt seinen Willen. Um die Ordnung wieder herzustellen, setzt Puck noch mehr Liebesserum ein und vereint die hitzköpfigen Liebenden zu glücklichen Paaren.

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WOYZECK
von Georg Büchner
Regie: Peter Atanassow
Premiere: 4. November 2019 
Jugendstrafanstalt Berlin
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Zum Inhalt: Der Soldat Franz Woyzeck, Laufbursche seiner Vorgesetzten, lebt am Rande der Gesellschaft. Um seinen spärlichen Sold aufzubessern und seiner Geliebten Marie und ihrem gemeinsamen Kind etwas zustecken zu können, unterzieht er sich eines medizinischen Experiments, einer strengen Erbsendiät. Woyzeck gilt als Sonderling. Nachts hört er Stimmen und Geräusche. Verhetzt rennt er durch sein Leben, immer auf der Flucht, stets gedemütigt. Als Marie den Avancen des schicken Tambourmajors erliegt, fühlt Woyzeck sich zum Rächer einer verkommenen Welt berufen. Woyzeck tötet Marie - das einzige, was er auf der Welt besitzt.

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DIE SCHAUSPIELER
von Einar Schleef
Regie: Peter Atanassow
Premiere: 21. August 2019 
Flughafen Tempelhof, Berlin
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Zum Inhalt: In Schleefs Komödie besucht eine Theatertruppe eine Notunterkunft, um vor Ort Studien für ein sozialkritisches Stück - vielleicht Gorkis "Nachtasyl" - zu betreiben: Recherche für einen möglichst wirksamen Realismus. Die Schauspieler tauchen ins Elend, die Elenden tauchen auf aus ihrer Isolation - Schauspieler sind sie alle, jeder tut "als ob". Mit dem Gestus der bessergestellten Kulturträger treten die Schauspieler den Deklassierten entgegen. Doch diese Rolle können sie nicht lange behaupten. So muss Höflichkeit in Gewalt umschlagen; Annäherung endet in Aggressivität.
Das aufBruch-Ensemble spielt an einem Ort Berliner Zeitgeschichte. Schleefs Stück in Beziehung gesetzt zu den Biographien der Beteiligten: Wie balancieren wir über die Bühne unseres Lebens? Mit welchem Traum, mit welchem Trauma? Schleef zu spielen, kräftigt die Sinngebung des Gefängnistheaters.

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DIE FESTUNG
nach Motiven des Romans „Die Tatarenwüste“ von Dino Buzzati
Regie: Peter Atanassow
Premiere: 24. Mai 2019 
Justizvollzugsanstalt Plötzensee, Berlin
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Zum Inhalt: Der junge Offizier Giovanni Drogo will sich auf einer abgelegenen Festung im äußersten Grenzgebiet am Rande einer unwirtlichen Wüste bewähren. Von dort, so geht das Gerücht, könnten die feindlichen Tataren einfallen. Drogo träumt davon, in einer alles entscheidenden Schlacht zum Helden zu werden. Doch nach und nach merkt er, dass nicht die Existenz des Feindes ihn auf der Festung hält, sondern dass es die Festung selbst ist. 
Unter der Rhetorik von Heldenmut, Vaterlandsliebe und Opferbereitschaft liegt ein Code, der sich Drogo erst nach einiger Zeit offenbart. Seinen Kameraden verpflichtet, harrt er in der räumlichen und seelischen Einöde aus, in der selbst das Banalste zum Ereignis wird. Doch irgendwann wird er vor eine Entscheidung gestellt, die Freundschaft und militärisches Regle-ment ausschließt.

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UNDERGROUND 
nach dem gleichnamigen Film
Regie: Peter Atanassow
Premiere: 12. September 2018
Gewölbekeller der ehemaligen Königstadt-Brauerei, Berlin
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Zum Inhalt: "Underground" von Emir Kusturica erzählt die über mehrere Jahrzehnte andauernde Freundschaft zweier Gauner: Marko und Blacky. Sie genießen das Leben in Belgrad und lieben beide die berühmte Schauspielerin Natalja. Als die deutsche Wehrmacht 1941 einmarschiert, treten sie in die Kommunistische Partei ein und beschaffen durch ihr „Handwerk“ die nötigen finanziellen Mittel für den Widerstand. Während Blacky in den Untergrund geht, um dort die Waffenproduktion zu leiten, leitet Marko den Handel der Waffen oberirdisch weiter – auch nach Ende des Krieges. Denn Marko hält Blacky im Untergrund im Glauben, der Zweite Weltkrieg ginge immer weiter. Es entsteht eine unterirdische Kolonie, in der ausgiebig gefeiert und gelitten wird. Durch Zufall gelangen Blacky und sein Sohn Jowan schließlich 1991, mitten im Balkankrieg, wieder ans Tageslicht.
aufBruch verknüpft in dieser Theaterproduktion Motive des Kusturica-Films mit Szenen aus Maxim Gorkis "Nachtasyl". In der Enge des existenziellen Untergrundes prallen sie aufeinander: Liebe und Hass, Religion und Unglaube, Lust und Leid, Solidarität und Egoismus. Das ergibt eine bizarre Szenenfolge über den Irrwitz von Geschichte, über jene grausamen, auch grausam komischen Verwechslungen von Realität und Fiktion, von Lebensideal und Lebenslüge.
Das aufBruch-Ensemble aus ehemaligen Inhaftierten, Freigängern, SchauspielerInnen und Berliner Bürgern sowie vier Musikern spielt im unterirdischen Gewölbe der ehemaligen Königstadt-Brauerei in Prenzlauer Berg. Im Zweiten Weltkrieg wurden dort im einstigen Eiskeller Bauteile für V-Waffen produziert. Realer Berliner Untergrund wird zur Bühne für ein Spiel um Grenzen und Sehnsüchte, die viel mit dem Erfahrungsraum des Gefängnisses zu tun haben.

PDF-Datei: 29,95 € 23,95 €


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