Kritik
„Die Bakchen“ von Klaus Michael Grüber waren ein besonderes Erlebnis. Auch in der 45 Jahre alten Aufnahme, die zwangsläufig weit vom heutigen technischen Standard entfernt ist, lässt sich erahnen, was für ein aufregendes, radikales, größenwahnsinniges Unterfangen dieses „Antiken-Projekt“ gewesen ist, das Stein und Grüber in einem Pavillon der Messehallen von Berlin (West) stemmten. Die Kostüme, das Bühnenbild und vor allem das Spiel mit dem Licht kommen in der mitgeschnittenen Konserve aus dem Archiv nicht 100% zur Geltung, aber dass dieser Abend „bemerkenswert“ ist, wie die Definition einer Einladung zum Theatertreffen lautet, liegt auf der Hand. Viel Prominenz bis in Nebenrollen von Edith Clever über Otto Sander bis Angela Winkler trägt diesen mehr als dreistündigen „Bakchen“-Abend.
Die Verse werden passagenweise auf Altgriechisch deklamiert, weihevoll steht der Text im Zentrum des Abends. Regie-Team und Ensemble nehmen sich alle Zeit der Welt und zwingen das Publikum, sich auf das entschleunigte Tempo, fast wie in Zeitlupe, einzulassen. Viel Prominenz bis in Nebenrollen von Edith Clever über Otto Sander bis Angela Winkler trägt diesen mehr als dreistündigen „Bakchen“-Abend. Bruno Ganz, damals erst 32 Jahre jung und bereits ein Bühnenstar, beeindruckt mit seiner Präsenz als Pentheus.
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