Bewertung und Kritik zu
DIE ZAUBERFLÖTE
von Wolfgang Amadeus Mozart
Regie: Barrie Kosky & Suzanne Andrade
Premiere: 3. Oktober 2020
Staatsoper Stuttgart
Zum Inhalt: Generation Change? Alle jungen Menschen müssen ja irgendwie ihren Platz im Leben und in der Welt finden. Und dass das nicht immer ganz einfach ist und selten ohne Reibungen abläuft, wissen Kinder wie Eltern gleichermaßen. Mozarts letzte Oper, Die Zauberflöte, ist in der Hinsicht eigentlich die ideale Familiengeschichte: Eine neue Generation macht erste Schritte in einer neuen Welt, doch einfach nachmachen geht nicht. Die Antworten muss die Jugend nämlich selbst finden, die überlebensgroßen, uneindeutigen Elternfiguren dienen kaum als unhinterfragbares Vorbild – die Königin der Nacht: rachsüchtige Furie, oder liebende und besorgte Mutter? Sarastro: die gute, gerechte Autorität, oder ein Frauenfeind und Fortschrittsverhinderer? Erst auf sich alleine gestellt finden Pamina und Tamino, Papageno und Papagena die benötigten Antworten und es lüftet sich wahrscheinlich auch für Eltern wie Kinder im Saal der Schleier vom märchenhaften Mysterien- und Einweihungsspiel: Wo wir nicht von unseren eigenen Erfahrungen ausgehend handeln und urteilen, reproduziert sich nur die Welt, wie sie schon gewesen ist (mit allem Schlechten, was dazugehört). Barrie Koskys legendäre und weitgereiste Zauberflöte, die er für die Komische Oper im Schillertheater Berlin mit der britischen Theatertruppe „1927“ entwickelt hat, macht aus Mozarts Oper einen rasanten Spaß in Rückgriff auf Stummfilmzitate und die Ästhetik der Kabaretts der Weimarer Republik. Jetzt auch in Stuttgart mit unserem Ensemble – in einer eigenen, neu erarbeiteten Fassung!
Musikalische Leitung: Hossein Pishkar
Regie: Barrie Kosky und Suzanne Andrade
Animationen: Paul Barritt
Bühne und Kostüm: Esther Bialas
Licht: Diego Leetz
Chor: Bernhard Moncado
Dramaturgie: Ulrich Lenz