Bewertung und Kritik zu
PARADIES: fluten / hungern / spielen
von Thomas Köck
Regie: Christopher Rüping
Premiere: 5. September 2020
Thalia Theater Hamburg
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Zum Inhalt: Ein ICE rast ungebremst durch Europa. Draußen ziehen Bilder vorbei: Ausbeutung und Selbstausbeutung im Zeitalter des Kapitalismus. Thomas Köck sammelt und collagiert Szenen von Krisen, Fehleinschätzungen, versagenden Routinen und Paranoia, die den Alltag bestimmen. Zwei Kinder stehen vor der verschlossenen Tür des Zimmers ihres Vaters im Krankenhaus. Er hat sich selbst im Keller angezündet. Sie trauen sich nicht hinein. In China machen sich ein Mann und eine Frau auf den Weg, um illegal in Italien einzuwandern, wo sie die gleichen Arbeitsbedingungen vorfinden wie zuhause: "Made in Italy". Eine Kriegsreporterin sitzt in einem Luxushotel in der Wüste fest. Der Kautschukboom im 19. Jahrhundert prallt auf das Schicksal einer Tänzerin im Heute. Sie praktiziert die kapitalistische Logik der Selbstoptimierung auf wahnwitzige Weise. Ein Mann fährt aus der Stadt, raus an den sozialen Rand, wo er aufgewachsen ist. Ein Schaffner sagt: "Wir sind falsch abgebogen, schon vor Jahrzehnten oder vor Jahrhunderten, was weiß denn ich, seit wann wir hier schon im Kreis herum fahren."
Mit Maike Knirsch, Hans Löw, Björn Meyer, Abdul Kader Traoré, Lia Şahin, Matze Pröllochs, Julia Förster, Christoph Hart
Regie: Christopher Rüping
Bühne: Peter Baur
Kostüme: Lene Schwind
Dramaturgie: Matthias Günther
Musik: Christoph Hart, Matze Pröllochs, Julia Förster, Lia Şahin
Licht: Paulus Vogt
TRAILER