Bewertung und Kritik zu
DIE TRAGÖDIE VON ROMEO UND JULIA
von William Shakespeare
Regie: Jette Steckel
Premiere: 6. September 2014
Thalia Theater Hamburg
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Zum Inhalt: Zwei Liebende, die aus verfeindeten Familien stammen und deren Liebe am feindlichen Umfeld scheitern muss. Jette Steckel nähert sich der „größten Liebesgeschichte aller Zeiten“ von drei Seiten: theatral, musikalisch mit Musik von Anja Plaschg („Soap&Skin“) und Anton Spielmann („1000 Robota“) – gesungen und gespielt von Friederike Bernhardt und Jan Plewka – und physisch mit einer „Massenbewegung“ von 40 Hamburger Jugendlichen.
Der Handlungsrahmen klingt nach platter Kolportage: Zwei Liebende, die aus verfeindeten Familien stammen und durch schlimme Verhältnisse, böse Zufälle und fantastische Rettungsaktionen schon kurz nach der Hochzeitsnacht in den Selbstmord getrieben werden. Aber die Wirkung des Stücks ist bis heute grenzenlos. Was Shakespeare aus dem Stoff gemacht hat, ist so etwas wie die Keimzelle aller romantischen Liebesgeschichten, Muster und Maßstab in der Kunst und im Leben. Bis heute.
Die große, alles sprengende Liebe erweist sich in der Bereitschaft, für die Liebe zu sterben. Sie scheitert nicht am feindlichen Umfeld – sie braucht es. Es geht nicht um die gute Partie, sondern um die Liebe, die keine Chance hat und deshalb unbedingt ist. Diese Liebe ähnelt der mystischen Erfahrung des Göttlichen, dem Absoluten. Im Theater und in der Oper müssen die Liebenden sterben. Aber ihre Liebe währt ewig. – Im realen Leben ist das kaum möglich, dort stirbt statt der Liebenden die „amour fou“.
Mit Stephan Bissmeier (Pater Lorenzo), Julian Greis (Mercutio), Pascal Houdus (Benvolio), Mirco Kreibich (Romeo), Matthias Leja (Capulet), Oliver Mallison (Paris), Karin Neuhäuser (Amme), Birte Schnöink (Julia), Rafael Stachowiak (Tybalt), Oda Thormeyer (Lady Capulet)
Regie: Jette Steckel
Bühne: Florian Lösche
Kostüme: Pauline Hüners
Dramaturgie: Carl Hegemann
Choreografie: Dorothea Ratzel
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