Bewertung und Kritik zu
DER FREMDE
von Albert Camus
Regie: Jette Steckel
Premiere: 28. Oktober 2011
Thalia Theater Hamburg
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Zum Inhalt: „Ein Zeichen sind wir, deutungslos, schmerzlos sind wir und haben fast die Sprache in der Fremde verloren.“ (Friedrich Hölderlin)
Der deutlich autobiografische Held der Erzählung ist ein Antiheld – passiv und indifferent. Ein Ja-Sager, der der Welt gleichgültig gegenüber steht, weil in ihr alles gleich zu gelten scheint. Den Tod der Mutter im Altersheim, die Affäre mit einer Kollegin – alles kann man ertragen, sogar schön finden – auch absichtslos (?) einen Mord zu begehen, bringt einen nicht unbedingt aus der Fassung, schafft allerdings Unruhe und Unannehmlichkeiten, die den Zeitfluss durcheinander bringen. Aber was wäre der Mensch, wenn er sich nicht auch mit seinen Verbrechen arrangieren könnte und sogar mit der zu erwartenden Todesstrafe, die am Ende doch jeden erwartet, sei er nun schuldig oder unschuldig?
Jette Steckel bringt Albert Camus’ „Der Fremde“ auf die Bühne, das Schlüsselwerk der Philosophie des Absurden. Auch 70 Jahre nach seiner Entstehung hat dieses Werk nichts von seiner beunruhigenden Kraft verloren.
Mit Julian Greis (Meursault), Franziska Hartmann (Meursault), Mirco Kreibich (Meursault), Daniel Lommatzsch (Meursault)
Regie: Jette Steckel
Bühne: Florian Lösche
Kostüme: Pauline Hüners
Dramaturgie: Carl Hegemann
Musik: Mark Badur
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