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Don Giovanni. Letzte Party

Bewertung und Kritik zu

DON GIOVANNI. LETZTE PARTY
nach Wolfgang Amadeus Mozart / Lorenzo da Ponte
Regie: Antú Romero Nunes
Premiere: 25. Januar 2013 
Thalia Theater Hamburg

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Zum Inhalt: Die Geschichte des freiheitsliebenden Don Giovanni gilt als der erfolgreichste Mythos der modernen europäischen Literatur. Sein Wesen ist Rätsel und unstillbare Sehnsucht, sein Spiel ist die Komödie und seine Waffe ist die Verführung. In Mozarts Oper „Don Giovanni“ fließen rauschhafte Ekstase und seelische Abgründe kongenial zusammen, die bei Antú Romero Nunes als facettenreiches Liebesspiel inszeniert werden.
„Don Giovanni. Letzte Party“ ist ein Abend über die rauschhafte Ekstase und die seelischen Abgründe des Don Juan. Es ist die Geschichte einer der großen Figuren der Renaissance, die in vielen Ländern Archetypen hervorgebracht hat, welche unser kulturelles Gedächtnis bis heute prägen. Ebenso wie Shakespeares zweifelnder Hamlet, Goethes Tatmensch, der Wissenschaftler und Welteroberer Faust, Cervantes’ Don Quixote, der davon erzählt, wie man die Welt zwar nicht ändern, aber mit der Fantasie anders deuten und träumen kann, gehört auch Don Juan in diesen Reigen. 
Don Juan begeht bei Mozart und da Ponte gleich zu Beginn einen Mord und nimmt für seinen grenzenlosen Eros alles in Kauf: „Wenn diese schöne Welt/heute noch zusammenfällt/ändern werde ich mich nicht.“ Nunes ist bekannt für seine energetischen, musikalisch-verspielten und fantasievoll bebilderten Theaterabende und hat am Thalia auch „Merlin oder Das wüste Land“ und „Moby Dick" inszeniert. Nun nähert er sich über Mozarts „Oper aller Opern“ dem nächsten großen Mythos der Weltliteratur. Der junge Regisseur Antú Romero Nunes eröffnete mit Europas größtem Lebemann und Verführer die Lessingtage 2013. 

Mit: Mirco Kreibich (Leporello), Björn Meyer (Masetto, Zerlinas Verlobter), Karin Neuhäuser (Commendatore/Der Tod), Gabriela Maria Schmeide (Zerlina ), Maja Schöne (Donna Anna), Cathérine Seifert (Donna Elvira), André Szymanski (Don Ottavio, Annas Verlobter), Sebastian Zimmler (Don Giovanni)

REGIE: Antú Romero Nunes
BÜHNE: Florian Lösche
DRAMATURGIE: Sandra Küpper
KOSTÜME: Annabelle Witt
MUSIK: Johannes Hofmann

TRAILER

 

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Party hinter dem Eisernen Vorhang
6 Jahre her.
Kritik
Viele Frauen im Publikum rutschten schon während der ersten anderthalb Stunden nervös auf ihren Stühlen herum, zogen sich auffällig oft den Lippenstift nach und waren schon in Vorfreude auf die Party hinter dem Eisernen Vorhang. Als Sebastian Zimmler in der Rolle des berühmten Verführers der europäischen Kulturgeschichte rief, bildeten sich sofort lange Schlangen von Frauen, die zu den 100 Auserwählten gehören wollten, die auf der von einem Security-Mann abgeschirmten Bühne feiern, während der traurige Rest draußen im Foyer bleiben muss. Mit einem spöttischen Grinsen und Achselzucken zog Zimmler seine rote Linie und wies die Hälfte der Feierwütigen mit einer Strenge ab, die auch der Berghain-Tür Ehre machen würde. Diese Szene machte „Don Giovanni. Die letzte Party“ zum Kult. Sie fügt sich ein in einen unterhaltsamen, stellenweise etwas zu pubertären Abend, dem noch die Qualität neuerer Nunes-Arbeiten wie „Richard III.“ und „Orpheus“. Die Opern-Adaption, die auf großes Orchester verzichtet und stattdessen mit einer sechsköpfigen, weiblichen Live-Band auskommt, wird vor allem vom gegensätzlichen Duo Don Giovanni/Leporello getragen. In diesen beiden Hauptrollen dürfen Sebastian Zimmler als triebgesteuerter Narziss und Mirco Kreibich als sein nachdenklicherer, gelegentlich mahnender, oft aber auch verschmitzter Diener ihr komisches Talent austoben. Die weiteren Rollen kommen nicht über Side-Kicks hinaus und sind recht klischeehaft gezeichnet. Am ehesten bleibt noch Karin Neuhäuser als qualmender Tod in Erinnerung, der den Don Giovanni aus seiner letzten Party wegführt. Weiterlesen
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