Bewertung und Kritik zu
IRAN-KONFERENZ
von Iwan Wyrypajew
Regie: Matthias Günther
Premiere: 21. Oktober 2018
Thalia Theater Hamburg
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Zum Inhalt: Am 15. Februar 2017 findet an der Kopenhagener Universität eine öffentliche Konferenz zur „IranFrage“ statt. Geisteswissenschaftler verschiedener Fakultäten, Schriftsteller, Journalisten sowie bekannte Persönlichkeiten des Kulturlebens diskutieren über die Konkurrenz zweier Weltanschauungen, die der Konferenzleiter als „religiösen Traditionalismus“ und „humanistischen Rationalismus“ zu beschreiben versucht. Wie unvereinbar die Positionen sind, wird schon beim ersten Redner deutlich. Nicht Mündigkeit und Kritik, sondern Selbsterkenntnis, Hingabe und Gottergebenheit seien die Themen, über die es zu sprechen gelte. Es regt sich Widerstand. Wie man eine Instanz akzeptieren könne, die sich für die Atombombe, Kriege, Folter, die Todesstrafe, Auspeitschungen und den amerikanischen Präsidenten entschieden habe. Die Antwort: Gott schreibt das Menschenschicksal begleitet von Musik der Tränen.
Spätestens jetzt platzt einigen Konferenzteilnehmern der Kragen. Aber Wyrypajew wäre nicht Wyrypajew, wenn die Konferenz nur eine Konferenz wäre. Das Stück „IranKonferenz“ schafft, zeitgenössisch mit Rednerpult und Mikrofonen ausgestattet, einen westöstlichen Diskursraum, der sich in eine mythische Vergangenheit ausdehnt. In ihm stellen sich Wyrypajews wiederkehrende Fragen nach Wahrheit und individueller Freiheit unter neuen Vorzeichen.
Mit: Alicia Aumüller (Emma Schmidt-Poulsen), Marina Galic (Shirin Shirazi), Julian Greis (Gustav Jensen), Jens Harzer (Daniel Chistensen), Peter Maertens (Pascual Andersen), Thomas Niehaus (Philip Rasmussen), Tim Porath (Oliver Larsen), Merlin Sandmeyer (Magnus Thomsen), Birte Schnöink (Astrid Petersen) und Rafael Stachowiak (Vater Augustin)
Regie: Jette Steckel
Musik: Friederike Bernhardt und Johannes Cotta
Bühne: Florian Lösche
Choreografie: Yohan Stegli
Kostüme: Aino Laberenz
Live-Musik: Friederike Bernhardt und Johannes Cotta
Dramaturgie: Julia Lochte
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