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Schaubühne am Lehniner Platz
www.schaubuehne.de
Kurfürstendamm 153 - 10709 Berlin
Telefon: 030 890023
SPIELPLAN & KARTEN

Angriffe auf Anne

Bewertung und Kritik zu

ANGRIFFE AUF ANNE 
von Martin Crimp
Regie: Lilja Rupprecht 
Premiere: 16. Februar 2025 
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin 

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Zum Inhalt: Anne. Anya. Annie. Anny. Annushka. International gesuchte Terroristin. Kaltblütige Mörderin. Touristin im Piemont. Künstlerin. Mutter. Liebhaberin. Das Mädchen von nebenan. Physikerin. Filmstar. Jung und alt. Opfer und Täterin. Arm und reich. Wer soll das sein? Ist sie die Eine oder die Andere? Ist sie alle zugleich? Ist alles Imagination? Und wer spricht da über sie: Freunde, Freundinnen, Familie, flüchtige Bekannte, Zeitgenossen, die Gesellschaft, ein Schriftsteller, ein Gott? Aus »17 Szenarien für das Theater«, einer Abfolge vager Spuren und widersprüchlicher Informationen, hat der britische Autor Martin Crimp 1997 das Porträt einer Frau zusammengesetzt, die abwesend bleibt. Spielsequenzen, Choreographien, Filmmaterial, Stim ­ men aus dem Off versuchen ihrer habhaft zu werden und verraten vieles über die, die da sprechen. Wie viele Leben passen in eines? Welche Wirklichkeit gilt, in einer von Bildern und Ereignissen überfluteten, kommodifizierten Welt?

Lilja Rupprecht wurde 1984 in Hamburg geboren und arbeitete dort als Regieassistentin am Thalia Theater, bevor sie Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin studierte. Mit ihrer Inszenierung »Clavigo« von Johann Wolfgang von Goethe wurde sie 2012 zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Seither inszenierte sie u. a. am Deutschen Theater Berlin, Schauspiel Frankfurt, Schauspiel Hannover, Schauspiel Köln, RambaZamba Theater Berlin und am Burgtheater Wien. »Angriffe auf Anne« ist nach »Jeff Koons« ihre zweite Arbeit an der Schaubühne.

Regie: Lilja Rupprecht
Bühne und Kostüme: Annelies Vanlaere
Musik: Fabian Ristau
Video: Rebecca Riedel
Dramaturgie: Bettina Ehrlich

2.0 von 5 Sterne
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Schöne Ausstattungs-Ideen, aber der Text empfiehlt sich nicht für die Bühne
3 Monate her.
Kritik

Wiederkehrende Motive gibt es durchaus, aber eine Handlung wird man vergeblich suchen. So fasste der britische Dramatiker Martin Crimp sein Stück „Attempts on her life“ in einem Interview mit Nils Tabert (Rowohlt Theater Verlag) zusammen, als es 1998 erschien.

Er sammelte Miniaturen, die er zu „17 Szenarien für das Theater“ anordnete, wie der Untertitel lautet. Die Schaubühne grub den knapp dreißig Jahre alten Text in einer Übersetzung von Falk Richter und ließ ihn von Lilja Rupprecht auf seine Theatertauglichkeit abklopfen.

Sehr entschleunigte Szenen wechseln sich mit Bildgewittern (Video: Rebecca Riedel) und einer Techno-Einlage, bei der alle drei Spieler*innen rote Lack-Kleidchen tragen. Die Kostüme von Annelies Vanlaere geben dem Abend seine Schauwerte: immer wieder überrascht sie mit neuen Ausstattungs-Ideen, lässt das Ensemble in Omi-Puppen-Kostümen oder Jule Böwe als Prinzessin mit Krönchen auftreten. Schön waren auch die Gesangseinlagen von Böwe und Kohler, die von Live-Musiker Fabian Ristau begleitet wurden.

Doch all das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Miniaturen all zu beliebig wirken. Martin Crimp schrieb eine postmoderne Spielerei, die in den vergangenen drei Jahrzehnten zurecht in den Schubladen verstaubte und sich trotz der Spielfreude des Ensembles nicht für weitere Reanimierungs-Versuche empfehlen konnte.

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