Bewertung und Kritik zu
DER WEG INS FREIE
von Susanne Wolf nach Arthur Schnitzler
Regie: Janusz Kica
Premiere: 2. September 2021
Theater in der Josefstadt, Wien
Zum Inhalt: "Vordergründig betrachtet erzählt Arthur Schnitzler in seinem mit vielen autobiografischen Bezügen versehenen Gesellschafts-Roman Der Weg ins Freie eine von Tragik und Egozentrik überlagerte Künstler-Liebesgeschichte. Er verwebt sie in die Wiener Zeitläufe Ende des 19. Jahrhunderts und schafft so eine Art Parabel über Spannungsfelder menschlicher Beziehungen in einem gesellschaftlichen Umfeld, in dem Humanität und Empathie verloren gehen, Antisemitismus, Nationalismus, Rassismus aufbranden und ein relevantes Agieren vonnöten wäre.
Vor der Folie der Jetztzeit besitzt dieser Stoff verblüffende Aktualität: Spinnwebfäden wehen aus der Vergangenheit hinüber und legen Wurzeln rechtsgewandter Gesinnung von heute frei. Angereichert mit persönlichen Notizen Arthur Schnitzlers und originalen politischen Zeitstimmen entsteht ein Gesellschafts-Psychogramm, ein Spiel verirrter Seelen, eine Paraphrase über Liebe, Verantwortlichkeit, Künstlertum und Lebensverankerungen, ein wienerischer Tanz der Einsamkeit auf dem Vulkan zunehmender politischer Radikalisierung." Susanne Felicitas Wolf
Regie: Janusz Kica
Bühnenbild: Karin Fritz
Kostüme: Eva Dessecker
Musik: Matthias Jakisic
Dramaturgie: Matthias Asboth
Licht: Manfred Grohs