Bewertung und Kritik zu
EINES LANGEN TAGES REISE IN DIE NACHT
von Eugene O’Neill
Regie: Andrea Breth
Premiere: 14. April 2018
Burgtheater Wien
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Zum Inhalt: Ein heißer Tag im Jahr 1912 an der Küste Neuenglands. Im Sommerhaus von James Tyrone, einst ein erfolgreicher Schauspieler, jetzt ein verbitterter Grundstücksspekulant, wird geliebt, gehasst und vor allem verzweifelt gestritten. Der ältere Sohn Jamie ist ein arbeitsunfähiger Trinker und Zyniker, der jüngere, Edmund, leidet an Tuberkulose, die Mutter, Mary Tyrone, hilft sich seit Jahren mit Morphium durchs Leben. Ein Krankheitsschub Edmunds und der Rückfall der Mutter konfrontieren die Familie mit der unerbittlichen Ausweglosigkeit ihrer Existenz. Während der Alkohol fließt, wird die Wahrheit über das Leben, die verpassten Chancen der Jugend und die gegenseitigen Abhängigkeiten in der Familie erbarmungslos ans Licht gezerrt. Mary Tyrone träumt am Ende des Tages mit glänzenden Augen von einem harmonischen Dasein in vollkommenem Frieden, während ihr Mann und die beiden Söhne volltrunken der Nacht entgegendämmern.
Das aus dem Nachlass stammende Seelendrama sollte wegen der vielen autobiographischen Züge erst 25 Jahre nach Eugene O’Neills Tod aufgeführt werden. Auch O’Neills Vater war, wie James Tyrone im Stück, ein berühmter Schauspieler, seine Mutter morphiumabhängig. Eugene O’Neill hat sich aus dem Sumpf der Familie gezogen. Dem großen amerikanischen Dramatiker wurde 1936 der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Regie: Andrea Breth
Bühne: Martin Zehetgruber
Kostüme: Françoise Clavel
Musik: Bert Wrede
Licht: Friedrich Rom
Dramaturgie: Klaus Missbach