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    Der Sturm

    Bewertung und Kritik zu

    DER STURM 
    von William Shakespeare
    Regie: Thorleifur Örn Arnarsson 
    Premiere: 12. März 2022 
    Burgtheater Wien 

    Zum Inhalt: Der Ort ist denkbar abgelegen. Eine wüste, menschenleere Insel, an der bisweilen Schiffe stranden. Mit Sycorax an Bord etwa, die man als „Hexe“ verfolgt und aus Algier ausgewiesen hatte, und ihrem Sohn Caliban. Oder mit Prospero, den sein Bruder Antonio als Herzog von Mailand gestürzt und ausgesetzt hat, mit seiner Tochter Miranda. Schließlich Antonio selbst, der den König von Neapel nach Afrika zur Hochzeit seiner Tochter begleitet und auf der Heimreise mit dessen Hofstaat in den titelgebenden Sturm geraten ist. Prospero hat diesen Sturm mithilfe des Luftgeistes Ariel entfacht, um seine alten Widersacher auf der Insel zu versammeln, die auf diese Weise unversehens recht bevölkert erscheint. Wie soll man nun zusammenleben, an diesem Ort, an dem alles möglich zu sein scheint, und wer soll darüber verfügen, wie hier künftig gelebt wird? Prospero scheint eine Utopie zu verfolgen, die Überwindung alter Gegensätze auf der Basis einer Aussöhnung mit der Geschichte – Verheiratung seiner Tochter mit dem neapolitanischen Königssohn inklusive – während die Hofleute ihre Rivalitäten und Machtkämpfe auf diesen extraterritorialen Ort übertragen, als wären sie in Italien oder hätten auch nur die geringste Aussicht auf Rückkehr dorthin. Gleichzeitig schließt Caliban, der seine Rechte auf die Insel von seiner toten Mutter herschreibt, sich mit den unterprivilegierten Teilen der Schiffsbesatzung zu offener Revolte zusammen. 

    Mit: Michael Maertens, Dietmar König, Maria Happel, Johannes Zirner, Nils Strunk, Roland Koch, Florian Teichtmeister, Lili Winderlich, Mavie Hörbiger; Live-Musik: Gabriel Cazes.

    Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
    Bühne: Elín Hansdóttir
    Kostüme: Karen Briem
    Musik: Gabriel Cazes
    Licht: Friedrich Rom
    Dramaturgie: Sebastian Huber

    1.0 von 5 Sterne
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    Der Sturm
    2 Jahre her.
    Kritik
    ''Es beginnt mit einer ausgedehnten Hitparade, die mit dem Sturm so viel zu tun hat wie ein Besäufnis mit ehrlichem Sport, die aber dem Selbstdarstellungsbedürfnis des Ensembles inklusive Musiker und dem Unterhaltungsbedürfnis eines Publikums, dem der Eurovision Song Contest näher ist als Shakespeare, entgegen kommt. So unterbesetzt hat man den Zuschauerraum des Burgtheaters noch nie gesehen. Offensichtlich hat sich herumgesprochen, dass man sich viel Ärger sparen kann, wenn man gleich ins Café Landtmann geht. Den Prospero spielt Maria Happel, um zu beweisen, dass Geschlechtertausch noch nicht abendfüllend ist. Dabei hat Helen Mirren gezeigt, dass dieses modische Konzept beim Sturm zur Not aufgehen kann. In Wien spielt Mavie Hörbiger die erfahrene Happel an die Wand. Sie ist nicht der einzige Burgtheaterstar, der in dieser schändlichen Inszenierung missbraucht wird. (Missbrauch fängt nicht erst beim Griff auf den Po an.) Die fabelhaften Schauspieler Roland Koch und Michael Maertens werden genötigt, Stephano und Trinculo wie eine Parodie auf schlechte Komiker abzuspulen. Nicht das Regietheater ist der Feind – solche Regisseure sind es. Nicht, dass er sich auf das konzentriert, worüber man lachen soll, ist ihm vorzuwerfen. Dass er auf solch niedrigem Niveau lachen lässt, ist die Katastrophe.'' schreibt Thomas Rothschild am 11. Oktober 2022 auf KULTURA-EXTRA
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