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BREL

Bewertung und Kritik zu

BREL 
Anne Teresa De Keersmaeker, Solal Mariotte / Rosas (BE)
Premiere: 19. Juni 2025 (Concertgebouw Brugge, Dans in Brugge) 
Österreich-Premiere: 28. Juli 2025 (ImPulsTanz) 
Akademietheater Wien

Zum Inhalt: Lieben Sie Brel? Jacques Brel – den gefeierten, in Brüssel geborenen Chansonnier mit unverwechselbarer Stimme, starken Texten und ausdruckvollem Auftreten? Zu seinen größten Hits gehörten Lieder wie Ne me quitte pasAmsterdam oder Les Bourgeois. Die flämische Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker ist so fasziniert vom Nachhall dieses 1978 verstorbenen Stars der 1950er- und -60er-Jahre, dass sie Brel nun zusammen mit dem Tänzer Solal Mariotte ihr neuestes Stück widmet. Eine Auswahl von Chansons führt die beiden in einen Tanz mit seiner außergewöhnlichen Bühnenpräsenz und gestischen Expressivität. De Keersmaeker und Mariotte wollen testen, wie Jacques Brels künstlerisches Erbe über den Abstand von einem halben Jahrhundert auf das Publikum von heute wirken kann, wie sich seine Musik „verkörpern“ und verlebendigen lässt. Als mit dieser Arbeit verbunden bezeichnet De Keersmaeker ihr beeindruckendes Solo Once, in dem sie – 2003 auch bei ImPulsTanz im Akademietheater – das Album Joan Baez in ConcertPart 2 tänzerisch reflektierte.

Konzept, Choreografie und Performance: Anne Teresa De Keersmaeker und Solal Mariotte
Musik: Jacques Brel

Licht: Minna Tiikkainen
Bühnenbild: Michel François
Kostüme: Aouatif Boulaich
Dramaturgie: Wannes Gyselinck

1 Kritik

2.0 von 5 Sterne
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Bebilderung der Chanson-Legende
2 Monate her.
Kritik

Eine Steinbruchkulisse wie auf der vorherigen Festival-Station in Avignon hat ImPulsTanz natürlich nicht zu bieten. Aber auch das Akademietheater ist ein würdiger Gastspielort für Stammgast Anne Teresa de Keersmaeker, die seit 1994 nur bei wenigen Ausgaben fehlte.

Das Besondere ist, dass die Grande Dame der flämischen Tanzszene diesmal selbst auf der Bühne steht. Mit ihren ausladend-schwingenden Bewegungen untermalt sie die Chansons ihres belgischen Landsmanns Jaques Brel.

Mit auf der Bühne steht einer ihrer begabtesten jungen Schüler, Solal Mariotte, der vor zwei Jahren in ihrem Meisterwerk „Exit Above“ auffiel. Vom Breakdance kommend setzt er auch diesmal Akzente, in dem er den Chansons aus dem 20. Jahrhundert wohldosiert einige Moves aus seinem Repertoire des 21. Jahrhunderts beimengt.

Die 90 Minuten, die in Brügge uraufgeführt wurden und seitdem über die koproduzierenden Festivals touren, sind eine Hommage an einen der prominentesten Vertreter des Chansons. Streng chronologisch kommen seine Stücke aus dem Off.

Leider kommt die tänzerische Untermalung von Keersmaker/Marotte meist nicht über eine recht plakative Bebilderung der Songs aus dem vorigen Jahrhundert aus. Diese „Brel“-Hommage ist ein Abend, an dem sich die Geister scheiden: Fans des Chansonniers kommen voll auf ihre Kosten. Auch Marc Zitzmann, der in Avignon mit Marlene Freitas „Nôt“ und Thomas Ostermeiers „Wildente“ so hart ins Gericht ging, lobte sie in seinem FAZ-Bericht. Katrin Ullmann war in der taz näher an meiner Meinung und fand das Gastspiel zu beliebig.

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