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    FABIAN ODER DER GANG VOR DIE HUNDE 
    von Erich Kästner
    Regie: Jan Gehler 
    Premiere: 15. September 2024 
    Deutsches Nationaltheater Weimar 

    Zum Inhalt: Drei Menschen streifen durch das Berlin der 1930er Jahre und suchen ihr Verhältnis zu den politisch unruhigen Zeiten. Erich Kästner kommentiert in seinem berühmten Großstadtroman bissig die Lage der Weimarer Republik, die von radikalen Kräften zerrieben wird.

    Berlin zu Beginn der 1930er-Jahre. Das Land ist geprägt von politischer Radikalisierung, hoher Arbeitslosigkeit und moralischer Verrohung, die sich u. a. in Gewalt auf den Straßen äußert. Im Zentrum der Geschichte steht der Werbetexter Jakob Fabian. Eingemietet in einem Zimmer einer großen Berliner Stadtwohnung, versucht er in einer Zeit großer gesellschaftlicher Herausforderungen zu bestehen und dabei seine moralischen Grundsätze nicht zu verraten. Sein Freund Labude – so wie Fabian promovierter Germanist und ehemaliger Soldat im Ersten Weltkrieg – will den turbulenten Zeiten offensiver gegenübertreten. Er ist der Meinung, nur durch die Verbesserung der Verhältnisse seien auch die Menschen zu verbessern. Auf ihren Streifzügen durch die Nächte lernen beide die Juristin Cornelia Battenberg kennen, in die sich Fabian verliebt. Die junge Frau wiederum lebt nach der Devise: »Man kommt nur aus dem Dreck, wenn man sich schmutzig macht.« Drei Menschen, die versuchen in einer Umbruchszeit, irgendwie ein Fortkommen zu finden – in Anbetracht der Zeit, der sie gegenüberstehen, keine leichte Aufgabe.

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    ESCHENLIEBE 
    von Theresia Walser
    Regie: Daliah Kentges 
    Premiere: 24. August 2023 (Kunstfest Weimar) 
    Deutsches Nationaltheater Weimar 

    Zum Inhalt: »Eschenliebe« erzählt die ungewöhnliche Liebesgeschichte eines Mannes zu einem Baum. Eine Geschichte, in der sich der Protagonist zu der kühnen Behauptung aufschwingt, dass mit dieser Liebe das Kapitel der Sexualität neu geschrieben werden müsse. In einer Sommernacht redet er sich in einen Rausch hinein, der allmählich in Verzweiflung umkippt, während trockenes Laub von seiner geliebten „Ash“ auf ihn herunterfällt.

    Die renommierte Freiburger Dramatikerin Theresia Walser schreibt dem luxemburgischen Schauspieler Steve Karier passgenau eine Rolle auf den Leib. Eine kleine Beziehungskomödie für eine Person oder doch eine Umweltfarce in Zeiten des Klimawandels? Wie nehmen wir eigentlich unsere natürliche Umwelt wahr? Welches Verhältnis prägt den einzelnen Menschen zu der Natur, die ihn umgibt? Im Park oder im eigenen Garten? Und überhaupt: Warum sind Liebesgeschichten zwischen Mensch und Baum so selten?

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    I CAPULETI E I MONTECCHI - ROMEO UND JULIA 
    von Vincenzo Bellini
    Regie: Jossi Wieler & Sergio Morabito 
    Premiere: 3. Juni 2023 
    Deutsches Nationaltheater Weimar 

    Zum Inhalt: Der lange Atem seiner auch harmonisch weit ausgreifenden Melodiebögen begründete den Ruhm Vincenzo Bellinis. Der sizilianische Opernkomponist beeindruckte sein Publikum aber auch durch energetische Entladungen, wie den »barbarischen« Kriegschor aus »Norma« oder die martialische Trompetenmelodie aus »I Puritani«. Beide Gesichter seiner Kunst zeigt er in der außergewöhnlichen Romeo-und-Julia-Oper, die in Weimar zur Aufführung kommt.

    Das Stück erzählt – sehr anders als Shakespeare – nicht von den Scharmützeln zweier verfeindeter Familien innerhalb einer Stadtrepublik, sondern von einem blutigen Bürgerkrieg im Endstadium: Verona ist eine ethnisch gesäuberte Capuleti-Enklave, in der Giuliettas Familie sich verschanzt hat. Die in den Duetten des Liebespaares aufblühende Süße und Lyrik (Romeo ist für eine Mezzosopranistin komponiert!) wird durch das Kriegsgeschehen durchkreuzt; als skrupelloser Krieger, der im Kampf Giuliettas Bruder erschlagen hat, ist Romeo viel eher der gewaltgeprägten männlichen Gegenwelt zugehörig, in der sich Giulietta als einzige Frau behaupten muss. Dabei weist sie den Besitzanspruch ihres Geliebten, der die Liebe als Fortführung des Kriegs mit anderen Mitteln missbraucht, ebenso in die Schranken wie ihren von Rachedurst getriebenen Vater und ihren Bräutigam Tebaldo. Eine Schlüsselrolle in der Verkettung der Ereignisse, die zum Doppelselbstmord des Paares führen, nimmt der Arzt Lorenzo ein, dem die Inszenierung in den Zwischenspielen – mit Instrumentalsoli von Horn, Violoncello und Klarinette veritable »Arien ohne Worte« – eine eigene Erzählebene einräumt.

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    DIE NIBELUNGEN 
    von Friedrich Hebbel
    Regie: Hasko Weber 
    Premiere: 11. Februar 2023 
    Deutsches Nationaltheater Weimar 

    Zum Inhalt: In die Langeweile am Wormser Hof platzt Held Siegfried, der mit König Gunther und seinen Mannen seine Kräfte messen möchte. Ein ungleiches Spiel! Denn wie gewinnt man gegen einen, der durch Drachenblut bis auf eine winzige Stelle unverwundbar geworden ist? Aber dieser Unbesiegbare, der - Liebe auf den ersten Blick - Kriemhild, die Tochter des Hauses, begehrt, kann von Nutzen sein. Er soll für Gunther Brunhild, die geheimnisumwitterte Königin des Isenlandes, als bräutliche Trophäe ins eigene Heim holen. Denn Brunhild zwingt ihre Bewerber zu einem lebensgefährlichen Wettkampf, den nur einer wie Siegfried unbeschadet bestehen kann.

    Der Handel zwischen ihm, Gunther und dessen getreuem Adjudanten Hagen (eine Hand wäscht schließlich die andere) wird rasch geschlossen: Kriemhild geht an Siegfried, wenn er für seinen künftigen Schwager Brunhild erobert.

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    UND ALLE TIERE RUFEN: DIESER TITEL RETTET DIE WELT AUCH NICHT MEHR 
    von Thomas Köck
    Regie: Marie Bues 
    Premiere: 28. August 2021 (Kunstfest Weimar) 
    Deutsches Nationaltheater Weimar - E-Werk

    Zum Inhalt: Die verschwundenen Tiere dieser Welt melden sich zu Wort. Es erklingt ein vielstimmiger Abgesang an die Fauna und die Menschheit: ein Requiem-Manifesto. Sie sprechen vom Aussterben und von Erinnerungen »an zukünfte, die noch überhaupt nicht existiert haben — erinnerungen an leben und existenzen, die nie werden gelebt worden sein«.
    Das Manifest versucht, sich loszulösen von den tagesaktuellen Diskursen, vom bloßen Ist-Zustand, es versucht, das Wirtschaftssystem hinter sich zu lassen und wieder aufs große Ganze zu schauen — denn ist nicht auch die Menschheit nur eine Art auf dieser Welt? Thomas Köck, der zweifache Gewinner des MÜLHEIMER DRAMA­TIKERPREISES, reflektiert in seinem neuen Stück einen anderen Begriff von Zeit(lichkeit), von Verantwortlich­keit. Denn gerade europäische Kolonialinteressen waren wesentliche Faktoren in der Geschichte des Artensterbens.Vielleicht könnte die Frage wie wir eine Zukunft für Generationen nach uns gestalten zu einem anderen Umgang mit Ressourcen führen, als die bloße Orientierung am Hier und Jetzt. Oder steht die Erde letzten Endes besser da, wenn die Art Mensch auch ausgestorben sein wird?

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    DRAUSSEN VOR DER TÜR 
    nach Wolfgang Borchert
    Regie: Marcel Kohler 
    Online-Premiere: 25. März 2021 
    Deutsches Nationaltheater Weimar

    Zum Inhalt: Beckmann kann nicht schlafen. Denn Beckmann hat den Krieg überlebt. Seine Müdigkeit ist groß wie die Welt. Aber schlafen kann Beckmann nicht. Weder Soldat, noch Zivilmensch ist er nun. Verzweifelt beschließt er, ins Wasser zu gehen. Doch selbst der Fluss verweigert ihm die letzte Ruhe. Zurück an Land versucht Beckmann sein vorheriges Leben wiederzufinden. Allein, wohin sich wenden? Seine Rückkehr in die Gesellschaft ist Provokation. Er verkörpert die ungebetene Erinnerung. Die neue Zeit aber stellt sich in den Dienst der Verdrängung: Der Oberst, Beckmanns früherer Vorgesetzter, weist jede Verantwortung für die einstige Befehlsgewalt von sich. Das Elternhaus ist neu bewohnt. Gott weiß keine Antwort und trauert. Einzig ein namenloses Mädchen bietet Beckmann vorübergehend Obhut.

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    DIE VERWANDLUNG 
    nach Motiven von Franz Kafka
    Regie: Juliane Kann 
    Online-Premiere: 4. Februar 2021 
    Deutsches Nationaltheater Weimar

    Zum Inhalt: »Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Zimmer zu einem schrecklichen Ungeziefer verwandelt.« Mit dieser Feststellung beginnt der Tuchhändler Samsa einen Tag unter völlig veränderten Bedingungen: Er hat einen gepanzerten Rücken, sechs Beine und seine Stimme hat sich in ein Piepsen verwandelt. Der gewissenhafte Angestellte versucht die unheimliche Metamorphose als vorübergehendes Unglück zu begreifen. Gregor glaubt zunächst an die Empathie seiner Familie, für die er alleiniger Versorger ist und hofft, dass ihm der Vater, die Mutter und seine Schwester Grete in dieser vertrackten Situation beistehen werden. Doch seine gut gemeinten Kommunikationsversuche verstehen sie nicht. Zwar versucht Grete noch ihren Bruder zu versorgen, doch lösen die neuen Umstände auch bei ihr bald Verunsicherung, Angst und Ekel aus.

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    MACBETH
    von William Shakespeare
    Regie: Christian Weise 
    Premiere: 18. August 2018 
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    Zum Inhalt: Wer etwas darüber erfahren will, wie Macht funktioniert, wie man sie erobert und was es kostet, sie zu erhalten, findet in Shakespeares Macbeth das nach wie vor aktuelle Lehrstück dazu. Drehbuchautoren einer Serie wie »House of Cards«, die uns einen Blick in die Hinterzimmer der Mächtigen verschaffen, haben ihren Shakespeare jedenfalls genau studiert.

    Wie man zum Beispiel König wird, fragt sich der Titelheld Macbeth. Indem man denjenigen, der den Thron besetzt hält, beiseite räumt, lautet die eindeutige Antwort. Und so spinnt er mit seiner Gattin einen finsteren Plan. Er tut dies im Vertrauen auf eine Prophezeiung unheimlicher Hexen, die in ihm seine geheimen, noch unausgesprochenen Wünsche nach Ruhm und Macht wachrufen. Einmal angestachelt vom Ehrgeiz, herausgefordert von seiner Lady und gequält von neurotischen Verlustängsten um den einmal erworbenen Thron, entwickelt sich Macbeth zum Serienmörder, der beseitigt, wer ihm, wie er glaubt, im Wege steht. Und das ist ausnahmslos jeder, der sein Treiben hinterfragt - am Ende die ganze Welt. Regisseur Christian Weise verlegt die Tragödie um Willkürherrschaft, Machtmissbrauch und Umsturz in ein fiktives »Weimarer Haus«, das die Künstlerin Julia Oschatz gestaltet hat, in dem sich Glanz und Elend dieser Stadt und damit deutscher Geschichte angehäuft haben, und erzählt den Shakespeare'schen Albtraum als opulente Farce. Neben den Mitgliedern des DNT Schauspielensembles agieren in den Hauptrollen Corinna Harfouch und Susanne Wolff.

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    HÖRT, HÖRT!
    Die Bauhaus-Protokolle. Der große Streit von Weimar
    Regie: Christian Weise 
    Premiere: 18. August 2018 
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    Zum Inhalt: Das Bauhaus kommt aus Weimar, verkündet die Klassikerstadt heute stolz. Dabei war die Hochschule zur Zeit ihrer Gründung und während ihres kurzen Bestehens in Weimar alles andere als unumstritten. So stellte Walter Gropius resigniert fest: »90% der Anstrengungen der Bauhäusler galten allein der Abwehr von Anfeindungen, nur 10% blieben für die schöpferische Arbeit übrig.« Die schnell wechselnden politischen Stimmungen der frühen Weimarer Republik, wohl kalkulierte Angriffe der zahlreichen Bauhaus-Gegner und hitzige Attacken im Thüringer Landesparlament brachten das Bauhaus immer wieder in den Fokus der politischen Auseinandersetzung und erzwangen 1925 seine Schließung in Weimar. Zugleich zeugen die Debatten um das Bauhaus vom Ringen der jungen Demokratie um ihr Selbstverständnis und von der Radikalisierung der politischen Sprache in den 1920er Jahren.

    Nun werden die Protokolle der Thüringer Landtagsdebatten zum Bauhaus zum Ausgangspunkt eines Theaterabends. »Hört, hört!« bringt historische Dokumente wie Protokolle, Zeitungsartikel, Briefe und damit die Kontroversen um das Bauhaus selbst auf die Bühne. Neben Walter Gropius tauchen die politischen Protagonisten der frühen 1920er Jahre, rechte wie linke Parteipolitiker, aber auch andere berühmte Persönlichkeiten auf. »Hört, hört!« ist aber nicht etwa das Remake eines historischen Streits: Mehr und mehr verwandelt sich das Parlament, das hohe Haus der Demokratie, in den Schauplatz für ein verrückt entrücktes Bauhausfest. Im Zentrum der Aufführung stehen die Geschöpfe der Künstlerin und Puppenspielerin Suse Wächter. Mit ihrem Stück »Helden des 20. Jahrhunderts« wurden Wächter und ihre ausdrucksstarken Puppen, zuletzt zu sehen in Julian Rosenfeldts Videoinstallation und Film »Manifesto«, berühmt.

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