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Lear

Bewertung und Kritik zu

LEAR
von William Shakespeare
Regie: Falk Richter 
Premiere: 8. Februar 2025 
Staatsoper Stuttgart

Zum Inhalt: Die Regisseurin Karin Lind telefoniert mit ihrem Vater. „Weinst du, Papa? Kein Sturm haut uns um. Wir werden mit allem fertig.“ Der gefeierte Regisseur Thomas Lind soll König Lear von William Shakespeare inszenieren. Jetzt liegt er nach einem Herzinfarkt in einer Klinik. Die Tochter tritt sein Erbe an, um seine letzte große Inszenierung zu retten. In stürmischen Probennächten taucht sie in die Geschichte des alten Königs Lear und in die ihrer eigenen problematischen Beziehung zu ihrem Vater ein. Shakespeare erzählt vom einst mächtigen Lear. Nun ist er alt und schwach. Um sich noch einmal der Liebe seiner Töchter zu vergewissern, sollen sie vor der Aufteilung des Erbes ihre Zuneigung zu ihm bekunden. Der Preis ist der größte Teil seines Königreichs. Die jüngste Tochter verweigert diesen Wettbewerb: Sie liebe ihren Vater Lear so, wie ein Kind seine Eltern lieben sollte, nicht mehr, nicht weniger. Es ist nicht das, was der ­Vater hören will. Enttäuscht und wütend verstößt Lear seine jüngste Tochter. In Auseinandersetzung mit dem Stoff König Lear beginnt Karin zu zweifeln: Wie viel ist sie ihrem in der Vergangenheit tyrannischen, jetzt todkranken Vater schuldig?

Mit: André Jung (Lear/ Regisseur Thomas Lind), Sylvana Krappatsch (als Karin Lind, seine Tochter und Regisseurin), Rainer Galke (Gloster), Felix Strobel (Edgar), David Müller (Edmund), Michael Stiller (Kent/ Narr), Karl Leven Schroeder (Oswald/ Lucas, Assistent der Regisseurin), Katharina Hauter (Goneril), Josephine Köhler (Regan), Mina Pecik (Cordelia), Marietta Meguid (TV-Host, Videoeinspieler) und Comedians (Videoeinspieler)

Inszenierung: Falk Richter
Bühne: Wolfgang Menardi
Kostüme: Zana Bosnjak
Musik: Daniel Freitag
Video: Stefano DiBuduo
Licht: Carsten Sander
Co-Lichtdesign: Matthias Kammüller
Dramaturgie: Benjamin Große

4.0 von 5 Sterne
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Der König stirbt
14 Tage her.
Kritik

''Den bearbeiteten Shakespeare unterbricht Falk Richter mit eigenen Szenen. Als roter Faden ziehen sich Telefonate der Regisseurin (Sylvana Krappatsch) mit ihrem Vater durch das Stück, der im Sterben liegt. Die Ensemblemitglieder der Lear-Proben diskutieren das Drama, liefern Interpretationen unter Bezug auf eigene persönliche Erfahrungen. Videos auf einer Drehbühne sorgen für ständige Bewegung.

Das geht eine Weile gut. Doch wenn dämliches Comedy-Geblödel dazwischengeschaltet wird, ist das nur ärgerlich und vollkommen überflüssig.

Die bösen Töchter legen Lear eine Liste von sozialen und ökologischen Aufgaben vor, die er zu lösen hätte und die Fridays for Future mühelos in den Schatten stellen. Irgendwie passen diese Forderungen aber nicht zu Frauen, die das Erbrecht nicht infrage stellen, keine Probleme also damit haben, dass es Menschen (zum Beispiel Königstöchter) gibt, die nie eine Erwerbsarbeit erledigen mussten, sondern davon leben, dass ihre Vorfahren über (auf welche Weise?) erworbenes Eigentum verfügen. Überhaupt scheint die Umschreibung nicht zu Ende gedacht. So wird Lear, der bei Shakespeare unser Mitleid verdient, ins Unrecht gesetzt, weil er seinen Töchtern Gewalt angetan hat, genau wie der Vater der telefonierenden Karin Lind. Das entspricht einer aktuellen Zeitströmung. Aber ist es das, was uns Falk Richter sagen will? Sollen wir uns über Wahnsinn und Tod des Königs freuen? Sind sie, trotz Gonerils und Regans Kaltherzigkeit, die gerechte Strafe für Gewalttätigkeit? Darüber könnte man ja ein Stück schreiben. Die Aussage von König Lear ist eine andere.'' schreibt Thomas Rothschild am 5. Mai 2025 auf KULTURA-EXTRA

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