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Casanova

Bewertung und Kritik zu

CASANOVA
von Johann Strauss und Ralph Benatzky
Regie: Marco Štorman 
Premiere: 22. Dezember 2024 
Staatsoper Stuttgart

Zum Inhalt: Ein ebenso populärer wie ambivalenter Stoff, der mit einem Wort unzählige Assoziationen weckt: Casanova! Nur einen Tag nachdem Bertolt Brecht und Kurt Weill mit der Dreigroschenoper im späteren Berliner Ensemble vielleicht den Theaterknaller der Weimarer Republik aus der Taufe gehoben hatten, legte Regisseur und Choreograf Erik Charell gleich nebenan im Vorläufer des Friedrichstadtpalasts nach. Die Hauptstadtpresse war begeistert: „Casanova ist ein großer Erfolg. Er bedeutet die Auferstehung der Operette!“ (Der Montag). Die „elektrisierende Musik von Johann Strauss“ (Berliner Tageblatt) wurde von Ralph Benatzky nicht nur neu arrangiert, sondern auch elektrifiziert – durch „das neue Instrument Vibraphon“, wie es im Programmheft zur Uraufführung annonciert wurde.

Wiener Walzer verbindet sich mit Tango Argentino, Streicherkantilenen mit Saxophonklängen, das 19. mit dem 20. Jahrhundert, die Operette mit der Revue. „Im Rausch der Genüsse“, so die Hymne des Abends, begleiten wir Casanova durch sieben Bilder: Maskenspiel und Nostalgie, Klischee und Projektion. Der Titelheld wird zur Idee, zum Angst- und Lustbild, während als schillerndste Figur, als casanovahafteste, die Tänzerin Barberina ins Zentrum rückt, die selbst dem großen Liebhaber den Kopf verdreht. Oder war das Laura? Oder Trude? Oder Helene? Marco Štorman und sein Team kreieren mit Casanova eine lustvolle Revue über das Begehren, die Verführung, die Nostalgie. Ein Spiel mit Identitäten und Oberflächen, mit Bildern von Männlichkeit, Weiblichkeit und dem Dazwischen.

Musikalische Leitung: Cornelius Meister
Regie: Marco Štorman
Bühne: Demian Wohler
Kostüme: Yassu Yabara
Choreografie: Cassie Augusta Jørgensen
Licht: Valentin Däumler und Clemens Gorzella
Dramaturgie: Ingo Gerlach
Choreinstudierung: Bernhard Moncado

1.0 von 5 Sterne
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Viktor Schoners Winter- Bayreuth
1 Monat her.
Kritik

''Die Regie also, das Bühnenbild von Demian Wohler und die Kostüme von Yassu Yabara: das ist Kitsch mit Volldampf voraus. Viel Pink, Rüschen und Glitzer. So hat man vor 70 Jahren im Ronacher Raimund inszeniert. Buchstäblich im Vordergrund steht Cassie Augusta Jørgensen, deren Bühnenkapital die Beine und der Hüftschwung sind.

Die Rettung vor all diesem szenischen Schrecken besteht in der unterschätzten Musik von Johann Strauss. Nicht ohne Grund gehörte Tschaikowsky zu den Bewunderern von Johann Strauss. Seine Musik ist so leicht nicht kaputt zu kriegen, und Cornelius Meister dirigiert sie mit einem Walzergefühl, als wäre er bei den Wiener Philharmonikern aufgewachsen.

Sehr sparsamer Szenenapplaus, etwas stärker nur für die Neuauflage der Comedian Harmonists. Heftige Buhs am Schluss für die Regie. Immerhin fand in diesem Haus einst das legendäre Winter-Bayreuth statt. Damit scheint Viktor Schoner nichts im Sinn zu haben. Ob ihm dieser Casanova ein junges Publikum einbringt, bleibt abzuwarten. Wie die Dinge stehen, ist mit Selbstkritik nicht zu rechnen. Er wird sich auf jene ausreden, die bei der Premiere geklatscht statt gebuht haben. Es ist wie mit dem halbvollen oder halbleeren Glas.

Und Casanova? Ich empfehle Fellinis Film mit Donald Sutherland. Ohne Johann Strauss, aber immerhin mit Nino Rota.'' schreibt Thomas Rothschild am 23. Dezember 2024 auf KULTURA-EXTRA

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