Bewertung und Kritik zu
DORA
von Bernhard Lang
Regie: Elisabeth Stöppler
Premiere: 3. März 2024
Staatsoper Stuttgart
Zum Inhalt: Sie ist Mitte zwanzig und sitzt im Schoß der Familie fest. Sie hat das Leben vor sich, ahnt jedoch, dass die Zukunft nur Altbekanntes zu bieten hat. Dora, Opernheldin des 21. Jahrhunderts, begegnet den Lebensentwürfen ihrer Gegenwart mit kompromissloser Total-Ablehnung und sucht rast- wie ziellos nach etwas Anderem. Die rhythmusgetriebene Musik Bernhard Langs mit ihren Loops und Samplings wird dabei zu Doras Komplizin, indem hinter der obsessiven Wiederholung von scheinbar Gleichem immer wieder neue Wege aufscheinen. In seiner Oper über die Sehnsucht nach dem radikal Neuen spielt Lang allerdings auch mit den Klängen anderer Epochen und legt gemeinsam mit dem Schriftsteller Frank Witzel Spuren zu jahrhundertealten Figuren, Mythen und Geschichten. So greift Dora in ihrer Richtungslosigkeit zu einem altbewährten Trick und ruft den Teufel auf den Plan.
Dora reicht’s. Sie hat es satt: ihre Umgebung, ihre Familie, sich selbst. Vor allem aber die Forderung, endlich etwas aus sich und dem eigenen Leben zu machen. Am liebsten würde sie reglos abwarten, bis die Welt „zu Staub pulverisiert“. Um ihrem Überdruss zu entkommen, greift sie zum Mittel der Magie und beschwört mit einem mitternächtlichen Ritual den Teufel herauf, erkennt ihn aber nicht, als er tatsächlich erscheint. Erst als der Teufel den hoffnungslos in Dora verliebten Berthold ins Unglück treibt, glaubt Dora zu verstehen, wo ein Ausweg aus ihrer Lage zu suchen ist. Sie fordert den Teufel zu einer Wiederbegegnung heraus.
Musikalische Leitung: Elena Schwarz
Regie: Elisabeth Stöppler
Bühne und Kostüme: Valentin Köhler
Video: Vincent Stefan
Licht: Elana Siberski
Ton (Klangregie): Matthias Schneider-Hollek
Dramaturgie: Miron Hakenbeck