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    Götterdämmerung

    Bewertung und Kritik zu

    GÖTTERDÄMMERUNG 
    von Richard Wagner
    Regie: Marco Štorman 
    Premiere: 29. Januar 2023 
    Staatsoper Stuttgart

    Zum Inhalt: Der Blick auf die Welt ist zersplittert. Selbst die Nornen, die dafür sorgen, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sinnvoll und richtig ineinandergreifen, können die einzelnen Bruchstücke nicht mehr zusammenbringen. Die Wahrheit zerfällt zu Beginn der Götterdämmerung zu Visionen. Im vierten Teil des multiperspektivischen Ring des Nibelungen an der Staatsoper Stuttgart gehen Regisseur Marco Štorman und Generalmusikdirektor Cornelius Meister den verschiedenen Erzählungen nach, aus denen sich die Götterdämmerung zusammensetzt, und bringen den Ring damit ans Ende – und den Anfang.

    Die Vorstellungen des Oster-Zyklus von Der Ring des Nibelungen im April 2023 können vorerst nur im Paket mit allen vier Vorstellungen in den Preisgruppen 1–4 erworben werden. Noch verfügbare Einzelkarten gehen mit den üblichen Vorverkaufsdaten (datumsgleich zwei Monate vor der jeweiligen Vorstellung) in den Online-, Telefon- und Schalterverkauf.

    Musikalische Leitung: Cornelius Meister
    Regie: Marco Štorman
    Bühne: Demian Wohler
    Kostüme: Sara Schwartz
    Licht: Henning Streck
    Chor: Manuel Pujol
    Dramaturgie: Ingo Gerlach

    4.0 von 5 Sterne
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    Siegfrieds Verklärung
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Die Vorstellung lässt sich, wenn sich der Vorhang öffnet, im doppelten Wortsinn düster an. Das Vorspiel, das dazu dient, die Vorgeschichte zu rekapitulieren, schleppt sich szenisch hin. Danach aber kommt Fahrt in die Chose. Die Germanenspur wird eher ironisch aufgenommen. Štorman, sein Bühnenbildner Demian Wohler und seine Kostümbildnerin Sara Schwartz mischen Elemente und Embleme unterschiedlicher Kulturen und Herkunft. Gespielt und gesungen wird vorwiegend in einer „Halle“, die aussieht wie ein Zwitter aus christlicher (!) Kirche (weiche, Wotan, weiche) und Sitzungssaal. Dazu schafft sich die Inszenierung eine eigene Ikonographie durch ziemlich schreckliche gründerzeitjugendstilinspirierte Bilder mit Richard-Wagner- oder Karl-May-Bezug, die von Anfang bis Ende über die Bühne getragen und irgendwo abgestellt werden.

    Den Siegfried kann man in Hinblick auf die Geschichte des Rings im Rahmen der allgemeinen Geschichte kaum noch ungebrochen als Helden darstellen. Auch bei Marco Štorman ist er kein törichtes Kind, sondern ein gemeiner Säufer, der Brünnhilde, wenn auch unter der Einwirkung eines Tranks, der ihn seines Gedächtnisses beraubt hat, willentlich demütigt. Kostüm und Perücke machen ihn, nicht erst, nachdem er Brünnhilde an Gunthers statt beschlafen hat – ein Cyrano de Bergerac, der nicht nur mit Versen, sondern mit seinem ganzen Körper zur Sache kommt –, nicht nur zu dessen Blutsbruder, sondern zum Doppelgänger. Gunthers Schwester Gutrune, die Siegfried untergejubelt wird, ist in dieser Fassung, passend, ein bisserl deppert.'' schreibt Thomas Rothschild am 30. Januar 2023 auf KULTURA-EXTRA

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