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Herzog Blaubarts Burg

Bewertung und Kritik zu

HERZOG BLAUBARTS BURG
von Béla Bartók
Regie: Hans Op de Beeck 
Premiere: 2. November 2018 
Staatsoper Stuttgart
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http://amzn.to/2kGv3SxZum Inhalt: Stockfinster und feuchtkalt ist es in Blaubarts Burg, als der Herzog seine neue Frau Judith nach Hause führt. Aber Judith scheint von einem überwältigenden Willen getrieben, alles Vertraute hinter sich zu lassen. Mit ihrer Liebe will sie die düsteren Hallen erhellen, will die Türen aufreißen, hinter denen sich Blaubarts prachtvollste und blutrünstigste Geheimnisse verbergen. „Kühl und süß ist’s, wenn die offnen Wunden bluten“, seufzt Blaubart wehmütig und sieht zu, wie die Frau seiner Zukunft in seine tödliche Vergangenheit abgleitet. Krieg, Folter, Schätze, Ländereien – mit jeder geöffneten Tür schiebt sich die unheilvolle Burg – dritte Protagonistin der Oper – ein Stück weiter zwischen die Liebenden. Der Installationskünstler Hans Op de Beeck lässt uns eintauchen in diese mystischen Räume des Herzogs, in denen die Zeit versteinert steht und Zukünftiges keinen Platz zu haben scheint. Im Zentrum steht für ihn das endlose Frage-Antwort-Spiel des magnetisierten Liebespaares, dessen innere Einsamkeit unüberwindbar bleibt. Die nächtlichen Momente der Stille sind ein wiederkehrender Topos in Op de Beecks Schaffen. Licht und Schatten, Traum und Albtraum durchdringen seine inszenierten Räume, Filme oder nächtlichen Aquarellstudien, welche die Saison 18/19 der Staatsoper ikonographisch begleiten. Die uralte Blaubart-Sage in einer Industrieburg, dem ehemaligen Paketpostamt, ist für ihn eine Idealkonstellation.

Mit: Falk Struckmann (als Herzog Blaubart) und Claudia Mahnke (als Judith) 

Musikalische Leitung: Titus Engel 
Installation, Regie, Kostüme & Licht: Hans Op de Beeck 
Dramaturgie: Barbara Eckle und Julia Schmitt 

5 von 5 Sterne
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Musiktheater als Installation
6 Jahre her.
Kritik
''Der so oft variierte Blaubart-Stoff lässt sehr unterschiedliche Interpretationen zu. Man kann ihn verstehen als kritische Darstellung des Patriarchats, der Disziplinierung der Frau durch Verbote und blutige Grausamkeit. Man kann in ihm aber auch ein Motiv entdecken, das er mit Lohengrin teilt, mit dem die Stuttgarter Spielzeit eröffnet wurde: dass es ins Unheil führt, wenn man, wie Elsa oder Judith, das Recht auf Autonomie nicht anerkennt. Demnach wäre die Verbotsübertretung Ausdruck mangelnden Respekts vor der Privatsphäre, auch vor dem Recht auf ein Geheimnis, ein Bild also für die „Tyrannei der Intimität“ (Richard Sennett). Judith insistiert auf einer Wahrheit, deren Schrecken sie ahnt. Fürwahr, psychologisch ist Herzog Blaubarts Burg ein Abgrund. Der Librettist Béla Balázs war noch ein Zeitgenosse von Sigmund Freud.  Es passiert so gut wie nichts in Bartóks einziger Oper von 1911. Die Stuttgarter Inszenierung hat den Vorzug, durch ihre Statik die Musik voll zur Geltung kommen zu lassen. Nichts lenkt ab von dem gesungenen Dialog und von der klanglichen Differenzierung im Orchester. Dass es nicht im Graben sitzt, ist vielleicht der größte Gewinn, den die Übersiedlung ins Paketpostamt erbracht hat.'' schreibt Thomas Rothschild am 3. November 2018 auf KULTURA-EXTRA
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