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Frau Yamamoto ist noch da

Bewertung und Kritik zu

FRAU YAMAMOTO IST NOCH DA 
von Dea Loher
Regie: Burkhard C. Kosminski 
Premiere: 12. September 2024 (Schauspielhaus Zürich)
Deutschland-Premiere: 11. Oktober 2024 
Schauspiel Stuttgart

Zum Inhalt: Eine Frau verschwindet. Ein Mann macht sich Gedanken über ein magnetisches Herz. Ein Mann und eine Frau können nicht zusammenziehen, weil die Frau ihre alte Mutter pflegen muss. Zwei Anglerinnen unterhalten sich. Die eine lädt die andere zu einer Partei ein, die sich für den Besitz von Waffen zur Selbstverteidigung einsetzt. Ein Kind fragt, wohin jemand geht, der gestorben ist. In lose miteinander verwobenen Szenen zeichnet Dea Loher Momentaufnahmen, Assoziationsräume und Skizzen von Menschen, deren Wege sich kreuzen, die sich kurz begegnen, sich wieder verlieren und verschwinden. Wie aus dem Nichts tauchen sie auf, setzen sich für einen Moment ins Bild und sind schon wieder fort. Immer wieder kreisen die Figuren um das Zentrum der unbekannten Frau Yamamoto und die großen Fragen des Lebens, der eigenen Existenz, des Verlusts, der Auflösung, vom Tod und von der Liebe, der Einsamkeit und der Suche nach Nähe. ­ In einer unzuverlässig und wankelmütig gewordenen Welt gibt die Sprache Halt – und das Theater wird zu einem Ort der Vergewisserung des eigenen Selbst.

Die Dramatikerin Dea Loher ist eine der wichtigsten und profiliertesten Stimmen des deutschsprachigen Theaters. Ihr neues Stück Frau Yamamoto ist noch da wurde parallel in Zürich und Tokio uraufgeführt. Am Schauspiel Stuttgart findet die deutsche Erstaufführung statt.

Inszenierung: Burkhard C. Kosminski
Bühne: Florian Etti
Kostüme: Ute Lindenberg
Musik: Hans Platzgumer
Video: Yoav Cohen
Licht: David Sazinger
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger
Mit: Katharina Hauter, Nicole Heesters, Matthias Leja, Marietta Meguid, Peer Oscar Musinowski, Sven Prietz, Christiane Roßbach, Karl Leven Schroeder und Silvia Schwinger

5 von 5 Sterne
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Vom Überleben des Geistes
6 Monate her.
Kritik

''Das Stück reiht sich ein in die Dramatik der vergangenen Jahrzehnte, die mit Vorliebe einer durchgehenden Handlung mit genau definierten Akteuren entsagt zugunsten einer „offenen Form“, in der den einzelnen Szenen große Unabhängigkeit und Eigengewicht zukommt. Dabei gerät im aktuellen Fall die Titelfigur vorübergehend aus den Augen. Frau Yamamoto mag noch da sein, aber zu sagen hat sie nicht viel. Das Ergebnis hat mehr mit Robert Altman zu tun als etwa mit den Dramen der Nachkriegszeit in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts. Man hat sich daran gewöhnt. Es verstört nicht mehr. Erst recht nicht, wenn es so geschickt gemacht ist wie bei Dea Loher.

Der Titel erinnert an Martin Scorseses genau 50 Jahre alten Film Alice lebt hier nicht mehr. Dea Loher liebt solche Anspielungen. So klingt Blaubart – Hoffnung der Frauen, der noch unter Hasko Weber in Stuttgart zu sehen war, an Oskar Kokoschkas Kurzdrama Mörder, Hoffnung der Frauen an. Der Begriff „Intertextualität“ wurde nicht aus einer Laune heraus erfunden. Er bezeichnet etwas, was für die Literatur im Ganzen und das Drama im Besonderen grundlegend ist: die Bezugnahme auf Vorangegangenes.'' schreibt Thomas Rothschild am 15. Oktober 2024 auf KULTURA-EXTRA

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