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Offene Zweierbeziehung

Bewertung und Kritik zu

OFFENE ZWEIERBEZIEHUNG 
von Dario Fo und Franca Rame
Regie: Andreas Kriegenburg 
Premiere: 28. Oktober 2023 
Schauspiel Stuttgart

Zum Inhalt: Ein Mann und eine Frau. Einst liebten sie sich vielleicht, doch davon ist nur wenig geblieben. So weit nichts Neues. Um sich aus dem Trott zu befreien, beschließen sie, ihre Beziehung zu öffnen. Vielmehr öffnet er, und sie zieht mit – oder versucht es zumindest. Während er ihr täglich neue Kandidatinnen präsentiert, fällt es ihr schwerer, einen Liebhaber zu finden. Die Anforderungen an Frauen auf dem Datingmarkt sind leider Gottes ungleich höher. Zudem fehlt ihr das aufrichtige Interesse, tatsächlich einen neuen Partner zu finden. Ihre Strategie: emotionale Erpressung in Form einer Reihe kreativer Selbstmordversuche, die das alte Feuer des Ehemanns wieder auflodern lassen sollen. Wo einmal Liebe war, scheint inzwischen allerdings nur noch Achtung zu sein. Als sie dann einen jungen, gut aussehenden Professor kennenlernt, steht ihr Mann wiederum kurz vor dem Selbstmord. Die Beziehung liegt offen und mit ihr all die Gefälle und Ungleichgewichte, die Grenzen von Treue und Eifersucht, die Freiheiten, die man sich nimmt und die, die man bereit ist zu geben.

In der gefeierten Tragikomödie aus dem Jahre 1983 macht das italienische Autor:innenduo Dario Fo und Franca Rame das Publikum zu Anwälten im Aushandlungsprozess einer scheiternden Partnerschaft. Scharf pointiert führt dieses Werk auch in Zeiten der fluiden Beziehungsmodelle und des Onlinedatings die Scheinheiligkeiten und Widersprüche der bürgerlichen Zweisamkeit vor.

INSZENIERUNG / BÜHNE Andreas Kriegenburg
KOSTÜME Andrea Schraad
LICHT Felix Dreyer
DRAMATURGIE Ingoh Brux

5 von 5 Sterne
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Unfreie freie Liebe
1 Jahr her.
Kritik

''Andeas Kriegenburg, Regisseur und Bühnenbildner in Personalunion, liebt es weiß. So auch bei der Offenen Zweierbeziehung im Stuttgarter Schauspiel. Eigentlich kam Dario Fo vom neapolitanischen Volkstheater eines Eduardo De Filippo her, aber die Grenzen zum Boulevard sind fließend, und so, immer ein wenig überdreht, spielen auch Gábor Biedermann und Therese Dörr, die in der Rolle der Antonia über sich hinauswächst. Biedermann gibt auch seinen eigenen Sohn mit zerrauftem Haar und erhöhter Stimme und den Freund des Sohnes mit Hawaiihemd und wiederum anderer Frisur.

Therese Dörr ihrerseits darf sich, bereit zu erotischen Abenteuern, mittels rosa Leggings, rosa Daunenjacke und rosa Schweißbändern verwandeln. Als sie ihrem Mann eröffnet, dass sie vielleicht den Richtigen gefunden hat, rastet der aus und reagiert mit Blähungen – zum Glück hinter der Bühne. Und wieder dürfen wir an Arthur Schnitzler denken, an dessen Abschiedssouper aus Anatol.

Weil Dario Fo seinen Brecht kennt, unterbricht er die Dialoge durch kurze Erzähleinschübe, die frontal zum Publikum gesprochen werden. Am Ende überschlagen sich die Lügen und es endet tragisch. Dass diese Inszenierung ein Renner wird, lässt sich voraussagen.'' schreibt Thomas Rothschild am 29. Oktober 2023 auf KULTURA-EXTRA

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