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    Nicht mein Feuer

    Bewertung und Kritik zu

    NICHT MEIN FEUER 
    von Laura Naumann
    Regie: Franziska Berlitz 
    Premiere: 12. Mail 2023 
    Schauspiel Stuttgart

    Zum Inhalt: Es soll für alle ein fulminantes Fest werden: der Geburtstag von Stefan. Schließlich hat man in 55 Lebensjahren auch einiges erreicht und kann es sich leisten. Zahlreiche Gäste sind erschienen, teure Autos parken vor dem Haus, es gibt eine volle Bar und der Geschenktisch biegt sich durch, der Himmel ist blau und sogar die pubertierenden Zwillingstöchter möchten dabei sein, wenn der DJ auflegt: Er, ein langjähriger Freund des Hauses, ist nicht nur für die Stimmung zuständig, sondern auch für die Überraschung. „Es soll etwas Besonderes werden“, hat Stefan im Vorbereitungsgespräch verheißungsvoll gesagt. Dann aber taucht der Gastgeber gar nicht auf. Für den Master of Ceremony eine einmalige Gelegenheit, das zu sagen, was er schon immer sagen wollte. Er hat das Wort, das Mikrofon sowie ein Publikum …

    Der Gegenwartsdramatikerin Laura Naumann gelingt mit diesem Monolog eine zarte, aber schaurige Liebeserklärung an die Welt, die es so vielleicht bald schon nicht mehr geben wird. Im Angesicht der verheerenden Weltlage müssten wir doch handeln. Was wir tun könnten, ist eigentlich klar, und doch ist es so schwer zu verzichten. Also machen wir weiter. Unterhalten einander, bestärken uns gegenseitig in unserer Machtlosigkeit, feiern das, was da ist.

    Inszenierung: Franziska Berlitz
    Bühne: Jennifer Jünger
    Kostüme: Stefanie Schulz
    Musik: Maurice Strobel
    Licht: Peter Krawczyk
    Dramaturgie: Sabrina Hofer, Lennart Göbel

    2.0 von 5 Sterne
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    Warten auf Stefan
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Im Garten warten die Gäste, also wir, auf Stefan, um dessen fünfundfünfzigsten Geburtstag zu feiern. Ein Entertainer (Peer Oscar Musinowski) tut, was Entertainer (früher Conférenciers, heute auch Animateure) halt tun: Er versucht, Stimmung zu machen, erzählt faule Witze, bei denen man nicht über die Pointe lacht sondern über die Zumutung, das jemand sie für witzig hält, setzt sich eine Perücke auf die Glatze und singt Schlager wie Ich möchte ein Eisbär sein, Major Tom, 99 Luftballons oder Junimond, die Hits wurden, als Laura Naumann noch nicht geboren war. Soll das signalisieren, wie verstaubt dieses Gartenfest ist, oder erwartet sich die junge Dramatikerin Greise als Zuschauer? Wenn das alles eine Parodie sein soll, ist es zu nahe am Parodierten, um auch nur eine Spur von Kritik zu enthalten. Das Theaterpublikum lacht denn auch und spendet eifrig Applaus, wenn Musinowski sich tapfer abstrampelt oder wenn er sich – „Wir machen Glamour“ – im paillettenbesetzten Hemd zeigt.

    Stefan aber kommt nicht.

    Da geht das Licht aus und dem einsamen Schauspieler der Text. Danach sitzt er mit einer Flasche in der Hand auf einem Mauerfragment und sinniert vor sich hin. Er führt ein imaginäres Gespräch mit dem sterbenden Stefan. Die Verzweiflung über all die Schrecknisse, die zurzeit auf der Tagesordnung stehen, quillt über. Ist das ernst gemeint? Das Publikum lacht. Dann aber zählt der Solist ohne Ende auf, was er liebt. Gerettet! Als Zugabe singt er mit einer neuen Kopfbedeckung Ich will Spaß. Sein Wille geschehe. Auf der Bühne verneigen sich, der Schauspieler inbegriffen, elf Personen. Die ziehen dann, Hände auf den Schultern der Vorderfrau oder des Vordermanns, durch den Zuschauerraum. Ein paar Fans des Mitmachtheaters schließen sich an. Heissa!

    Viel Aufwand, wenig Output. Wenn es denn partout ein Einpersonenstück sein soll, vergesse man Hildesheim. Es muss ja nicht unbedingt Das letzte Band von Beckett sein. Aber man könnte doch einen Blick werfen in Thomas Bernhards Einfach kompliziert oder in Peter Turrinis Endlich Schluss. Beckett, Bernhard, Turrini haben nicht Kreatives Schreiben studiert. Sie waren Dramatiker mit Biographien, die nicht mehr als typisch gelten können. Ach Stefan, du weißt wohl, warum du nicht gekommen bist.'' schreibt Thomas Rothschild am 13. Mai 2023 auf KULTURA-EXTRA

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