Bewertung und Kritik zu
FLY GANYMED
von Paulus Hochgatterer
Regie: Nikolaus Habjan
Premiere: 15. Januar 2022
Schauspiel Stuttgart
Zum Inhalt: Was wissen wir eigentlich von den vielen Kindern, die sich ganz alleine auf gefährliche Fluchtrouten begeben und selbst für erfahrene Beobachter nahezu unsichtbar bleiben? Die ohne Schutz und Begleitung versuchen, über die Grenze in ein sicheres Land zu kommen?
Ein neunjähriger Junge flieht vor dem Krieg. Er muss sein Dorf verlassen und wird von seinem Großvater einem Schlepper übergeben. Mit dessen Hilfe soll er nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden. In einem Pipeline-Rohr auf einem LKW versteckt, tritt er eine gefährliche Reise an. Auf dieser Fahrt lernt er zu überleben.
Unberechenbarkeit und Willkür begleiten ihn, und er erfährt, dass jede Grenze, die er überquert, Gefahren und Demütigungen mit sich bringt. Aber ganz alleine ist er nicht. Denn in seinem Versteck ist noch ein anderes Flüchtlingskind, ein älteres Mädchen, das viel weiß, keine Angst hat und ihm hilft. Halt findet er in Geschichten und Erinnerungen an seinen Großvater und sein Dorf. Sie geben ihm die Gewissheit, dass etwas von seinem Zuhause bleibt und immer bleiben wird.
Mit: Adeline Johanna Rüss (Puppenspielerin), Elmar Roloff, Anniek Vetter (Puppenspielerin), Gábor Biedermann, Jannik Mühlenweg, Therese Dörr und Gabriele Hintermaier
Inszenierung: Nikolaus Habjan
Bühne und Kostüme: Denise Heschl
Musik: Kyrre Kvam
Licht: Stefan Maria Schmidt
Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger