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Così fan tutte

Bewertung und Kritik zu

COSÌ FAN TUTTE
von Wolfgang Amadeus Mozart
Regie: Christof Loy 
Premiere: 6. August 2020 
Salzburger Festspiele

Zum Inhalt: COSÌ FAN TUTTE ossia LA SCUOLA DEGLI AMANTI
Dramma giocoso in zwei Akten KV 588 (1790)
Libretto von Lorenzo Da Ponte
Fassung für die Salzburger Festspiele 2020 von Joana Mallwitz und Christof Loy

Mit Elsa Dreisig, Marianne Crebassa, Andrè Schuen, Bogdan Volkov, Lea Desandre, Johannes Martin Kränzle

Musikalische Leitung: Joana Mallwitz
Regie: Christof Loy
Bühne: Johannes Leiacker
Kostüme: Barbara Drosihn
Licht: Olaf Winter
Dramaturgie: Niels Nuijten

TRAILER

5 von 5 Sterne
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Eine ernüchternde Wette
4 Jahre her.
Kritik

Manchen gilt Mozarts "Cosi fan tutte", 1790 in Wien uraufgeführt, als musikalisch besonders gelungenes Glanzstück mit dem Libretto von Lorenzo Da Ponte. Die Salzburger Neuinszenierung von 2020 stammt von Christof Loy und hat die Handlung kaum merklich gestrafft, dabei aber die musikalischen Höhepunkte feinsinnig bewahrt.

Die Story ist vergleichsweise simpel. Guglielmo (Andrè Schuen) und Ferrando (Bogdan Volkov) schwören auf die Treue ihrer Verlobten, der Schwestern  Fiordiligi (Elsa Dreisig) und Dorabella (Marianne Crebassa). Don Alfonso (Johannes Martin Kränzle), ein lebenserfahrener Skeptiker, macht sich den Spass, mit den beiden männlichen Akteuren zu wetten, dass es  gelingen werde, die Treue der beiden Mädchen im Handumdrehen ins Wanken zu bringen.  Komplizin bei der Testreihe ist die Dienerin Despina (Lea Desandre), deren Neigung zur Mitwirkung schon mal durch einen Geldschein beflügelt wird. 

Nun entfaltet sich ein komödiantisches Kammerspiel vor einer weissen Wand (Bühnenbild Johannes Leiacker) mit zwei klassizistischen Türen, deren Flügel sich öffnen und schliessen lassen. Auf diesem Hintergrund wirken die schwarzen oder pointiert farbigen Kostüme der Akteure (Kostüme Barbara Drosihn) ungemein plastisch und einprägsam.

Jetzt folgt, in der Regie des Don Alfonso, die Probe aufs Exempel. Guglielmo und Ferrando, eben unter Seufzern ihrer Geliebten vermeintlich  zu Schiff in den Krieg gezogen, kehren in abenteuerlich bunter Verkleidung als fremdländische Adlige zurück und machen nun über Kreuz der jeweils anderen Dame den Hof. Als sie wider Erwarten zunächst abgewiesen werden, täuschen beide einen Selbstmord durch Gift vor und werden dann von Despina mit Hilfe eines gewichtigen Magnetsteins ins Leben zurückgerufen. Im weiteren Verlauf gibts einen Ehevertrag von Fiordiligi und Ferrando sowie Dorabella und Guglielmo, jeweils quasi über Kreuz. Dann kehren die beiden in den Krieg Gezogenen unter ihren echten Namen zurück und schließen ihre beiden Frauen in die Arme, Ferrando seine Dorabella und Guglielmo Fiordiligi. Bleibt nur der unterzeichnete Ehevertrag mit der jeweils anderen, von Don Alfonso listig ins Spiel gebracht. Eifersuchtsszene, allgemeine Zerknirschung, dann das mozart-typische versöhnliche Finale: Glücklich sei der Mensch, der alles nur von der besten Seite nimmt, über die Wechselfälle des Lebens lacht und die Ruhe bewahrt.

Musikalisch wie stimmlich ist die Aufführung ein einziger Hochgenuß. Das gilt sowohl für die Harmonie der beiden Frauenstimmen von Fiordiligi und Dorabella wie für den klangschönen Tenor von Bogdan Volkov  und den kraftvollen Bariton von Andrè Schuen. Ein Sonderlob verdient die agile, stimmlich wunderbar präsente Despina von Lea Desandre. Dirigentin Joana Mallwitz entlockt den Wiener Philharmonikern mit geschmeidiger Zeichengebung einen warmgetönten Mozart-Sound vom Feinsten. Insgesamt ein weiterer Pluspunkt  zum 100jährigen Bestehen der Salzburger Festspiele, bis 31.10.2020 abrufbar in der Mediathek von Arte concert.  Horst Rödiger https://roedigeronline.de
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