Bewertung und Kritik zu
NIEMAND WARTET AUF DICH
von Lot Vekemans
Regie: Daniela Kranz
Premiere: 22. Januar 2021 (Online)
Residenztheater München
Zum Inhalt: Wer mit einem Finger auf andere zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst: Die vielgespielte holländische Dramatikerin und Autorin Lot Vekemans gibt mit ihrem Stück drei Frauenfiguren eine Bühne, die sich auf unterschiedliche Weise mit der Frage nach der Eigenverantwortung auseinandersetzen. Die 85-jährige Gerda stößt in einer Bibliothek auf das Buch «Niemand wartet auf dich» und beschließt daraufhin statt sich über den herumliegenden Müll in der Nachbarschaft zu ärgern selbst aktiv etwas dagegen zu tun. Die Politikerin Ida will nicht mehr Spielball der Machtpolitiker*innen und ihrer Interessen sein. Sie findet sich in dem gegenwärtigen Politikstil nicht mehr zurecht und tritt nach einer Niederlage von ihrem Parteivorsitz zurück. Zuletzt zweifelt auch die Schauspielerin selbst die Bedeutung und die Wirkungskraft ihres Berufs an und formuliert den Wunsch nach mehr Einflussnahme.
Mit Juliane Köhler
Inszenierung: Daniela Kranz
Bühne und Kostüme: Marie Roth
Licht: Thorsten Scholz
Dramaturgie: Leila Etheridge