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Residenztheater München
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Die Verlorenen

Bewertung und Kritik zu

DIE VERLORENEN
von Ewald Palmetshofer
Regie: Nora Schlocker 
Premiere: 19. Oktober 2019 
Residenztheater München 

Zum Inhalt: Mit den Worten «hallo? / hört uns jemand?» eröffnet der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer sein neuestes Theaterstück, eine hochmusikalische, rhythmisch stark geformte Sprachpartitur. Im Zentrum steht Clara, die nach dem Scheitern ihrer Ehe an einem Wendepunkt angelangt ist und sich ins verlassene Haus ihrer Großmutter zurückzieht. Doch auch dort wird sie von ihrem alten Leben und der schwierigen Beziehung zu ihrem 13-jährigen Sohn eingeholt.

Mit: Sibylle Canonica, Pia Händler, Steffen Höld, Nicola Kirsch, Max Mayer, Johannes Nussbaum, Carlo Schmitt, Myriam Schröder, Arnulf Schumacher, Florian von Manteuffel und Ulrike Willenbacher

Inszenierung: Nora Schlocker
Bühne: Irina Schicketanz
Kostüme: Marie Roth
Musik: Friederike Bernhardt
Licht: Tobias Löffler
Dramaturgie: Constanze Kargl 

TRAILER

4.0 von 5 Sterne
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Einsame Seelen in einer sich vertierenden Welt
5 Jahre her.
Kritik
''Palmetshofers Stück verhandelt aber im weitesten Sinne schon zwischenmenschliche Probleme, angefangen bei den Eltern Claras (Sibylle Canonica, Arnulf Schuhmacher), deren Mutter sich mit ihrer Schwester (Ulrike Willenbacher) zerstritten hat. Sie reden nicht mehr miteinander. Ein Zustand der sich durch die Generationen zieht bis zu Claras Sohn Florentin (Carlo Schmidt/Francesco Wenz), den so etwas wie Wohlstandsverwahrlosung zur Erniedrigung eines Mitschülers per im Internet verbreitetem Video antreibt. Clara gerät aus ihrer Problemwelt in die der Dorfgemeinschaft und findet im von seinen Eltern hinausgeworfenen Kevin (Johannes Nussbaum) eine Art Geistesverwandten. Der junge Mann hat sich im Haus von Claras Großmutter eingenistet, was für ein paar humorvolle Verwicklungen sorgt. Beim Abtanzen in der Dorfdisco, die sich vom früheren „Hasenstall“ zum Club „Experience“ entwickelt hat, macht Clara ihre Erfahrungen mit der männlichen Dorfbevölkerung (Max Mayer als kryptischer Mann mit der Trichterbrust) und nimmt schließlich Kevin mit heim, bis die ganze Familie zum dramatischen Finale in Claras selbstgewähltes Exil platzt. Jeder hat hier so sein Säckchen zu tragen, ist seines Unglücks eigener Schmied, was auf aseptisch weißer Kastenbühne (Irina Schicketanz), auf deren kippbarer Rückwand ein hölzernes Kreuz prangt, verhandelt wird. Die Szenen gleiten ineinander über, wie von Palmetshofer auch vorgesehen. Machmal finden sich die somnambul schlaflosen, in ihre Gedanken versunkenen Menschen auf der Bühne zusammen, was wie eine chorische Litanei wirkt, hat sich Palmetshofer doch auch von Gebets- und Messbüchern inspirieren lassen. Die sparsame Inszenierung und Lichtregie lässt den mit 2:40 h und einer Pause recht langen Abend nie so recht in Fahrt kommen. „man kann / den Menschen sich / durch einen anderen Menschen / zuführn nicht“ ist Claras deprimierende Feststellung, woran sie letzten Endes auch zerbricht. Dennoch ist diese Eröffnungsproduktion in großer Besetzung von altgedienten Ensemblemitgliedern und Neuzugängen durchaus gelungen und sehenswert.'' schreibt Stefan Bock am 28. Dezember 2019 auf KULTURA-EXTRA
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