Bewertung und Kritik zu
DIE BAKCHEN – LASST UNS TANZEN
von Peter Verhelst nach Euripides
Regie: Wim Vandekeybus
Premiere: 15. März 2019
Residenztheater München
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Zum Inhalt: Sein Name eignet sich für einen Unglücklichen: Pentheus, junger Herrscher Thebens. Ein gekränkter Gott, Dionysos, fordert ihn heraus und sinnt auf Rache am Grab seiner Mutter Semele. Die Bakchen oder Mänaden tanzen bereits ihm zu Ehren in den Bergen und auch den alten Thebanern juckt das Bein: den blinden Seher Teiresias und Pentheus' Großvater Kadmos, Gründervater der Stadt. Bitt're Schmach für Griechenland, denn nicht zuletzt kämpft Pentheus gegen die Irrationalität des Rausches und für eine neue, bessere Welt. Soweit die Theorie. Egal in welcher der zahlreichen Spielarten Dionysos auftaucht, von Blütenbringer und im Überfluss Lebender über Lärmender und roh Verzehrender bis hin zum Menschenzermalmer, er war immer der Gott, der alle Grenzen negiert. In der Praxis faszinieren Pentheus die Orgien außerhalb der Stadtmauern. Als dort auch seine Mutter Agaue deliriert, verführt ihn Dionysos, sich zu verkleiden und heimlich begeben sie sich ins Gebirge der Ekstase.
Seit mehr als dreißig Jahren choreographiert und inszeniert Wim Vandekeybus auf der ganzen Welt Aufführungen, die sich zwischen Schauspiel, Tanz, Konzert und Film bewegen. Für "Die Bakchen" bündeln seine Kompagnie "Ultima Vez" und das Residenztheater gemeinsam ihre Kräfte. Der flämische Schriftsteller Peter Verhelst adaptiert den euripideischen Text für die Bühne des Cuvilliés-Theaters. Mit Live-Musik und -Malerei.
Regie + Choreographie: Wim Vandekeybus
Bühne: Vincent Glowinski + Wim Vandekeybus
Kostüme: Isabelle Lhoas
Musik + Komposition: Dijf Sanders
Licht: Georgij Belaga + Francis Gahide
Live-musik: Dijf Sanders
Live-malerei: Vincent Glowinski
Dramaturgie: Götz Leineweber