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    Münchner Volkstheater
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    Brienner Str. 50 - 80333 München
    Telefon: 089 5234655
    SPIELPLAN

    Fugue Four: Response

    Bewertung und Kritik zu

    FUGUE FOUR: RESPONSE 
    von Olivia Axel Scheucher und Nick Romeo Reimann
    Premiere: 1. April 2022 (Volkstheater Wien) 
    Gastspiel Radikal Jung: 19. April 2024
    Münchner Volkstheater 

    Zum Inhalt: Selbstausbeutung, Schweißperlen und ein Smile für das Happy End: Regisseur*in Olivia Axel Scheucher und Volkstheater Ensemblemitglied Nick Romeo Reimann untersuchen gemeinsam mit Luca Bonamore und Pilar Borower in einer provokanten, humorvollen und gleichzeitig intim-verletzlichen Performance die eigene sexuelle Konditionierung. Inwieweit bedient sich die private Sphäre der Sexualität kapitalistischer Funktionsweisen? Wie beeinflusst diese Aneignung unser Selbstempfinden? Und wie sähe ein Ausweg aus den sexuellen Bilderregimen der Gegenwart aus? FUGUE FOUR : RESPONSE folgt diesen Fragestellungen in einer choreografischen, sprachlichen und musikalischen Recyclingspirale, die die scheinbare Ausweglosigkeit aus einem System offenlegt, das sexuelle Emanzipation zu neoliberalen Slogans verkehrt. Die Performer*innen beschäftigen sich mit der Kontaktlosigkeit zum eigenen Körper und suchen mit Mitteln der Sensibilisierung und Kooperation nach Möglichkeiten der Überwindung von zwanghaft Reproduziertem.

    Regie Olivia Axel Scheucher
    Regie Nick Romeo Reimann

    Kostüme Felix Schmidt, Alissa Herbig
    Bühne Nick Romeo Reimann, Olivia Axel Scheucher
    Musik Nick Romeo Reimann
    AR Animation Andreas Palfinger
    Outside Eye Matthias Seier
    Produktionsleitung Lisa Anetsmann 

    3.0 von 5 Sterne
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    Vielversprechende Talentprobe
    5 Monate her.
    Kritik

    Narzissmus und Selbstvermarktung von Influencerinnen sind das Thema der Performance, die ein Quartett im Frühjahr 2022 für die Dunkelkammer des Volkstheaters Wien erarbeitete. Nick Romeo Reimann war damals frischgebackenes Ensemble-Mitglied und feierte mit Claudia Bauers „humanistää!“-Hit einen ersten Erfolg. In den Mittagspausen der nächsten Proben und an den Abenden entwickelte er mit Co-Regisseur*in Olivia Axel Scheucher, Tänzer Luca Bonamore und Max Reinhardt-Seminar-Studentin Pilar Borower einen halbstündigen Film weiter, der einem Dramaturgen des Volkstheaters aufgefallen war.

    Die einstündige Bühnenversion von „Fugue Four: Response“ beginnt mit an die Rückwand projizierten, von einer Stimme aus dem Off vorgelesenen Texten im Jargon soziologischer Traktate, wie sie so gerne in Programmheften verwendet und hier parodiert werden. Halbnackt kommt das Quartett auf die Bühne und stählt seine Bodies mit Therabändern. Wie für ein Instagram-Reel oder ein TikTok-Video werfen sie sich in Posen, die Live-Kamera überträgt die schweißtreibenden Übungen zusätzlich in Großaufnahme.

    Satirisch geht es weiter mit einer Parodie von Nick Romeo Reimann auf das Pathos der Dankesreden von Oscar-Preisträgern, bevor er sich zu Flirts ins Publikum aufmacht und der Rest des Ensembles über das Beziehungs- und Sexleben junger Großstädter*innen im Spätkapitalismus philosophiert, bevor sie sich zu einer finalen Gruppen-Skulptur aneinander kuscheln.

    Die Performance „Fugue Four: Response“, zu der sich das Quartett aus unterschiedlichen Disziplinen mit Outside Eye Matthias Seier, Dramaturg am Haus, zusammengetan hat, tippt interessante Themen an, unterhält mit satirischem Ton und sieht hervorragend aus: eine erste Talentprobe, die bereits zu mehreren Festivals eingeladen war (ImPulsTanz Wien, Heidelberger Stückemarkt) und nun das Radikal jung-Festival 2024 der Namensvettern vom Münchner Volkstheater eröffnete. Inhaltlich böte sich in manchen Stellen eine Tiefenbohrung an, aber als quasi nur nebenher entwickelte Arbeit junger Künstler*innen macht „Fugue Four: Response“ Lust auf mehr.

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