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Münchner Volkstheater
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SPIELPLAN

Feeling Faust

Bewertung und Kritik zu

FEELING FAUST 
nach Johann Wolfgang Goethes Faust I & II
Regie: Claudia Bossard 
Premiere: 28. Oktober 2022 
Münchner Volkstheater 

Zum Inhalt: Heinrich, mir graut vor dir, sagt Gretchen am Ende von Goethes Faust I. Zurecht! Schließlich hinterlässt der Wissenschaftler Faust alleine im ersten Teil vier Leichen. Im zweiten Teil wird es nicht viel besser. Auf seinen Reisen gemeinsam mit Mephisto erobert er die globale Welt – er wird Kriegsherr, Kolonisator und Großunternehmer. Eigentlich ging die Wette Mephistos nur darum, dass Faust zum Augenblick sagen soll, verweile doch, du bist so schön. Irgendwie hat Faust da etwas verwechselt. Anstatt sich zu seinen Gefühlen und einem "Miteinander" zu bekennen, hat er sein Ego weiter aufpoliert. Nach der Kolonisation, zwei Weltkriegen und angesichts der Klimakrise und einer Weltwirtschaft, die Ungerechtigkeit erzeugt, präsentiert sich Goethes Faust vollkommen neuartig: Wir blicken gegenwärtig auf die Trümmer der Selbstermächtigungsgeschichte eines alten weißen Mannes. Die Krisen unserer Zeit sind als Krise der Männlichkeit lesbar. Revolutionen beginnen in der Phantasie – so hinterfragt Claudia Bossard in assoziativen Bildern den Mythos Faust und seine Geschlechterkonstruktionen.

Mit: Luise Deborah Daberkow, Carolin Hartmann, Jan Meeno Jürgens, Maral Keshavarz, Alexandros Koutsoulis, Steffen Link, Janek Maudrich und Liv Stapelfeldt.

Regie: Claudia Bossard
Bühne: Elisabeth Weiß
Kostüme: Andy Besuch
Künstlerische Mitarbeit
Kostüme: Frank Salewski
Video & Sound: Annalena Fröhlich
Dramaturgie: Katja Friedrich
Licht: Björn Gerum

2.0 von 5 Sterne
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Zwei Fälle von feministischer Bearbeitung alter Dramenstoffe in München - 1
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Kritik
''Dieses nette Literatur-Kabarett ist mit gut einer Dreiviertelstunde aber viel zu lang für den nur zweistündigen Abend, so dass den TheoretikerInnen nach einem “Habe nun, ach!“-Seufzer von Bühnenarbeitern das Mobiliar unterm Hintern weggezogen werden muss und alle in panischer Konfusion auf der nun offenen Bühne von Elisabeth Weiß zurücklässt. Was sich danach herausbildet, ist eine den Faust-Text dekonstruierende Nummernrevue aus Zitaten und lustigen Regieeinfällen, wie einen als zweifelnd fragender Schüler auftretenden Darsteller Reclam-Hefte apportieren zu lassen. Zumindest ein bisschen queer wird es auch noch wenn Steffen Link und Jan Meeno Jürgens  sich in einem Gretchen-Faust-Dialog anschmachten und nach einem Goethe-Macho-Monolog von Steffen Link die geballte Weiblichkeit in bunten Kostümen (Andy Besuch) aufmarschiert. „Feelings, Nothing more than Feelings“ ist das etwas dünne Fazit dieser Faust-Verwurstung, die video-ästhetisch zwar auf der Höhe der Zeit ist, der Komplexität des Textes aber mit viel Brimborium aus dem Weg geht.'' schreibt Stefan Bock am 30. Oktober 2022 auf KULTURA-EXTRA
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