Bewertung und Kritik zu
IN DEN STRASSEN KEINE BLUMEN
nach Texten von Federico García Lorca
Regie: Pınar Karabulut
Premiere: 21. Juni 2018
Münchner Volkstheater
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Zum Inhalt: Fünfundzwanzig Jahre lang wartet Doña Rosita auf die Rückkehr ihres Verlobten, obwohl sie weiß, dass er nicht wiederkommen wird. Eine namenlose Braut brennt noch in der Hochzeitsnacht mit ihrem früheren Liebhaber durch – bereit, für eine einzige gemeinsame Liebesnacht zu sterben. Yermas unerfüllter Kinderwunsch verkehrt sich zum blutigen Aufschrei gegen ein Dasein, dem jeder Sinnzusammenhang versagt bleibt, und Bernarda Alba hat ihre Kinder in den eigenen vier Wänden lebendig begraben.
Es ist eine Welt der Frauen, die Federico García Lorca in seinen „Tragischen Gedichten“ beschreibt, die eine patriarchale Ordnung über Generationen hinweg verinnerlicht hat. Angetrieben von unerfüllten Begierden und erstickten Leidenschaften versuchen seine Protagonistinnen immer wieder auszubrechen, sich zu widersetzen, und scheitern doch an den Mauern erstarrter sozialer Konventionen und heuchlerischer Moral. „In den Straßen keine Blumen“ verbindet das Schicksal der Lorca´schen Frauen zu einem Kaleidoskop des Protests gegen ein System, das, längst als tot entlarvt, nur mehr künstlich am Leben gehalten wird. In dieser Künstlichkeit kann nichts wachsen. Keine Blume. Kein Kind. Keine Liebe. Keine Zukunft. Lorcas Heldinnen vereinen sich dort, wo sie Jahrhunderte nicht erwünscht waren: auf der Straße!
Mit: Luise Deborah Daberkow, Margot Gödrös, Carolin Hartmann, Pola Jane O´Mara, Laina Schwarz, Nina Steils, Jonathan Hutter, Oleg Tikhomirov und Timocin Ziegl
Regie: Pınar Karabulut
Bühne: Johanna Stenzel
Kostüme: Claudia Irro
Musik: Daniel Murena
Video: Leon Landsberg
Licht: Björn Gerum
Dramaturgie: Rose Reiter