1911_KDL_HAM_300x250

 



Münchner Kammerspiele
www.muenchner-kammerspiele.de
Falckenbergstraße 2 - 80539 München
Telefon: 089 / 233 371 00
SPIELPLAN

Mephisto

Bewertung und Kritik zu

MEPHISTO 
nach dem Roman von Klaus Mann
Regie: Jette Steckel
Premiere: 28. Februar 2025 
Münchner Kammerspiele 

Zum Inhalt: Für den Schauspieler Hendrik Höfgen beginnt mit seinem Engagement am Preußischen Staatstheater in Berlin ein beängstigender Aufstieg. Nach seinem Triumph in der Rolle des Mephisto schließt er selbst einen Pakt mit dem Teufel. Der faschistische Ministerpräsident beruft ihn zum Intendanten. Höfgen gerät in die Rolle seines Lebens: Lavieren zwischen Anpassung und Aufbegehren, zwischen Profit und Systemkritik, zwischen Kunst und Macht.

Mephisto“ ist Klaus Manns vernichtendes Zeugnis der Biografie des Schauspielers und Intendanten Gustaf Gründgens, der von 1925 bis 28 mit Manns Schwester Erika verheiratet war. Über Jahrzehnte in West-Deutschland verboten, ist „Mephisto“ einer der umstrittensten Romane der deutschen Nachkriegsgesellschaft: ein Schlüsseltext über die Verantwortung des Einzelnen in einem faschistischen Staat.

Regie: Jette Steckel
Bühne: Florian Lösche
Kostüme: Pauline Hüners
Musik: Mark Badur
Lichtdesign: Maximilian Kraußmüller
Fassung: Emilia Heinrich
Dramaturgie: Johanna Höhmann, Theresa Schlesinger und Carl Hegemann
Mit: Bless Amada, Erwin Aljukić, Johanna Eiworth, Elias Krischke, Linda Pöppel, Thomas Schmauser, Maren Solty, Edmund Telgenkämper und Martin Weigel

4.0 von 5 Sterne
  • 5 Stern(e)
    0
  • 4 Stern(e)
    1
  • 3 Stern(e)
    0
  • 2 Stern(e)
    0
  • 1 Stern(e)
    0
Klaus Manns Roman einer Karriere
3 Monate her.
Kritik

''Die Inszenierung verliert auch das Schicksal der Nebenfiguren nicht aus dem Blick. Neben dem Freund Otto Ulrichs, für den sich Höfgen immer wieder einzusetzen versucht, ihn aber auch mit seinen Verbindungen zur Macht nicht retten kann, steht hier der heimliche Geliebte und schwarze Tänzer Julien (im Roman Julietta), dargestellt von Bless Amada, der hier stellvertretend für die nicht ins völkische Bild der Nazis passenden Minderheiten, aus dem Land getrieben wird. Das schlechte Gewissen nagt zwar an Höfgens, aber die Karriere und die Fähigkeit zum Selbstbetrug („Ich bin doch nur ein ganz gewöhnlicher Schauspieler.“) lassen ihn das vergessen. Die homosexuellen Neigungen kaschiert Höfgen durch eine Heirat mit der Schauspielerin Nicoletta von Niebuhr (Maren Solty).

Ebenso genial ist die Besetzung des nationalsozialistischen Intendanten Cäsar von Muck mit dem im Rollstuhl sitzenden Schauspieler Erwin Ajukić, der auch noch eine Hitlerparodie mit Schmauser vor dem Vorhang gibt. Als Dichter Benjamin Pelz (Gottfried Benn) prophezeit er noch die „Geburt eines neues Menschentyps“, der die Katastrophe liebt. Er sieht in Höfgen „am zierlichsten über Kadaver hüpften“. Ins Gewissen redet ihm nochmal seine Ex-Frau Barbara. „Es ist egal, wie viele Menschen du rettest. Du legitimierst hier Faschisten!“ Dazu fehlt dem „radikalen Genie“ aber am Ende der Text.'' schreibt Stefan Bock am 3. März 2025 auf KULTURA-EXTRA

Show more
0 von 0 Person(en) gefiel diese Kritik

PDF-Datei: 29,95 € 23,95 €


Weitere Formate auf Amazon & Play:
Taschenbuch / Kindle: 39,95 €
Google eBook: 29,95 €


UNSERE BÜCHER ALS PDF-DATEI


AUSWAHL


WIR EMPFEHLEN

1911_KDL_HAM_300x250


AUF DER BÜHNE © 2025