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SPIELPLAN

Der Sturm / Das Dämmern der Welt

Bewertung und Kritik zu

DER STURM / DAS DÄMMERN DER WELT 
von William Shakespeare & Werner Herzog
Regie: Jan-Christoph Gockel 
Premiere: 15. Dezember 2023
Münchner Kammerspiele 

Zum Inhalt: Gestürzt von Widersachern um seinen eigenen Bruder wird Prospero, der ehemalige Herzog von Mailand, auf eine Insel vertrieben. Dort trifft er auf Caliban und Ariel, denen er ihr Land entreißt und sie zu seinen Untertanen macht. Er sinnt auf Rache und entfesselt einen verheerenden Sturm, um seine Feinde am Ufer der Insel stranden zu lassen.

Mit Bernardo Arias Porras, Katharina Bach, Michael Pietsch, Thomas Schmauser, und Puppen

Regie: Jan-Christoph Gockel
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Janina Brinkmann
Puppenbau: Michael Pietsch
Musik: Anton Berman, Maria Moling
Video: Lilli Pongratz
Dramaturgie: Tobias Schuster, Claus Philipp

2.0 von 5 Sterne
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Zerfasernde Parallel-Montage und tiefpessimistische Reflexion über den Kreislauf der Kriege
1 Jahr her.
Kritik

Wie sollen diese beiden Stoffe wohl zusammen gehen? Ich habe da meine Zweifel, aber wünsche gutes Gelingen. So zitiert Bernardo Arias Porras aus einem Brief von Werner Herzog an die Münchner Kammerspiele, die bei ihm die Genehmigung einholten, seinen Roman „Das Dämmern der Welt“ mit dem Shakespeare-Alterswerk „Der Sturm“ zu einem Theaterabend zu verbinden.

Knapp anderthalb Stunden dauert dieser Abend zu dem Zeitpunkt bereits, als Arias Porras an einen Segelmast gebunden diesen grundsätzlichen Kommentar zum ambitionierten Bauprinzip des Hausregisseurs Jan-Christoph Gockel abgibt. Gockels Konzept klingt reizvoll: Um zwei Figuren, den fiktiven Prospero und den realen Soldaten, die beide auf ihre Art in einer Wahnwelt am letzten Außenposten der Zivilisation eingesponnen sind, sollte es an diesem knapp dreistündigen Abend gehen. Doch die beiden Erzählfäden laufen die meiste Zeit über zu unverbunden nebeneinander. Was möglich gewesen wäre, deutet sich in einer kurzen Szene unmittelbar vor der Pause an: Thomas Schmauser lässt in einem Auftritt zentrale Sätze aus dem „Sturm“ und Onodas Reflexionen beim ersten Aufeinandertreffen mit Herzog ineinanderfließen. Hier gelingt die Parallel-Montage der Stoffe.

Auch wenn sich Jan-Christoph Gockels Doppelabend „Der Sturm/Das Dämmern der Welt“ manchmal in seinen Erzählsträngen zu verheddern droht und statt einer Parallel-Montage zu oft nur zwei Stückwerk-Fäden bleiben, kommt der Abend bei seiner von der Live-Band (Anton Berman, Maria Moling) und Live-Kamera (Lilli Pongratz) begleiteten Reise in die Finsternis zu einem schlüssigen Ende. Als Meditation über den Krieg ist der Abend eine interessante Diskussionsgrundlage, vor allem über die Frage, ob die Lage wirklich so ausweglos ist, wie sie hier gezeichnet wird.

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