Bewertung und Kritik zu
WER IMMER HOFFT, STIRBT SINGEND
nach Geschichten und Motiven von Alexander Kluge
Regie: Jan-Christoph Gockel
Premiere: 2. April 2022
Münchner Kammerspiele
Zum Inhalt: „Die Utopie wird immer besser, während wir auf sie warten.“ Die Geschichten und Kommentare des Autors, Film- und TV-Machers Alexander Kluge erzählen immer wieder davon, dass Eigensinn und Urvertrauen Menschen zu beständiger Glückssuche anspornen. Die Inhaltsangabe zu Kluges legendärem Film „Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos“ beginnt zum Beispiel so: „Leni Peikert ist die Tochter eines Artisten, der im Zirkus ums Leben gekommen ist. Sie stellt sich vor, dass sie einen eigenen Zirkus begründet, einen Zirkus, der eines Toten wert ist. Sie sagt: ich will den Zirkus verändern, weil ich ihn liebe. Weil sie ihn liebt, wird sie ihn nicht verändern. Warum? Weil Liebe ein konservativer Trieb ist. Leni: Das ist nicht wahr.“ An den Kammerspielen tritt nun eine kleine Truppe von Glückssucher*innen, begleitet von den Puppen aus der Werkstatt von Michael Pietsch und rettenden Requisiten aus den Archiven des Theaters, die Herausforderung des überbordenden Werkes von Alexander Kluge an. In Gefahr und höchster Not wird jede Vorstellung ein „Kampf mit aussichtslosem Material“ beginnen. Eine Zirkusrevue, in der das Unmögliche möglich wird. Wiederholtes Scheitern und dann, hoffentlich, Rettung in letzter Minute. Was heißt da „Probe“, was „Premiere“? Ist nicht jeder Reparaturversuch, jede Bombenentschärfung ein erster Anlauf?
Mit: Sebastian Brandes, Johanna Eiworth, Dennis Fell-Hernandez, Jan-Christoph Gockel, Frangiskos Kakoulakis, Johanna Kappauf, Fabian Moraw, Michael Pietsch und Katharina Bach sowie (im Video) Bernardo Arias Porras, Hannelore Hoger und Alexander Kluge
Regie: Jan-Christoph Gockel
Idee und Konzept: Jan-Christoph Gockel und Claus Philipp
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Sophie du Vinage
Musik/ Hörspiel: Matthias Grübel
Licht: Christian Schweig
Video: Lion Bischof
Puppenbau: Michael Pietsch
Live-Zeichnung: Fabian Moraw
Dramaturgie: Viola Hasselberg und Claus Philipp