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Münchner Kammerspiele
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Falckenbergstraße 2 - 80539 München
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SPIELPLAN

The Vacuum Cleaner

Bewertung und Kritik zu

THE VACUUM CLEANER
von Toshiki Okada
Premiere: 12. Dezember 2019 
Münchner Kammerspiele 

Eingeladen zum 57. Berliner Theatertreffen (2020) 

Zum Inhalt: No Future? Schätzungen zufolge haben sich etwa eine Million Japaner*innen aus der Gesellschaft zurückgezogen und verlassen ihr Zimmer kaum oder gar nicht. Man nennt sie Hikikomori. Viele von ihnen wohnen bei ihren Eltern, so lange sie leben. Viele von ihnen können den auf sie ausgeübten Druck, doch endlich zum funktionierenden Mitglied der Gesellschaft zu werden, nicht mehr ertragen. Viele von ihnen sehen ihren Rückzug als Reaktion auf den Zustand der Verhältnisse: „Nicht ich bin sonderbar, die Welt ist es.“
Nach „No Sex“, „Nō Theater“ und „Hot Pepper, Air Conditioner and The Farewell Speech“ inszeniert Toshiki Okada, einer der wichtigsten Theatermacher Asiens und Spezialist im unter-die-Lupe-Nehmen zeitgenössischer japanischer Lebens- und Arbeitswelten, zum vierten Mal an den Münchner Kammerspielen. Sein neues Stück „The Vacuum Cleaner“ spielt am Ort des Rückzugs, im Zuhause. Im Zentrum eine eher ungewöhnliche Familie. In einem engen Haus mit dünnen Wänden, in dem nur das Geräusch des Staubsaugers immer wieder ein wenig Privatsphäre behauptet. Wie lässt sich hier zusammen leben? Oder ist das eigentlich auch egal, irgendwie?

Mit Thomas Hauser, Walter Hess, Annette Paulmann, Damian Rebgetz, Julia Windischbauer

Inszenierung: Toshiki Okada
Bühne: Dominic Huber
Licht: Pit Schultheiss
Musik: Kazuhisa Uchihashi
Kostüme: Tutia Schaad
Dramaturgie: Tarun Kade, Makiko Yamaguchi

TRAILER

2.5 von 5 Sterne
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Unentschieden und inkonsequent
4 Jahre her.
Kritik
''Die Diskrepanz zwischen Körper und Sprache haben freilich schon viele Regisseure in den vergangenen Jahrzehnten aufgegriffen, sie ist elementarer Teil der Postdramatik – wo der Text weniger gilt als das, was der Körper erzählt. Trotzdem kann dieses Spiel in Okadas Arbeiten einen eigenen Reiz entwickeln, wenn eine rhythmisch-gestische Choreografie entsteht. Diesem Abend allerdings geht der Rhythmus völlig ab, die Schauspieler illustrieren schlicht ihre Worte mit großen Gesten – mal mehr mal weniger konsequent, manchmal gar nicht. Es wirkt unentschieden, inkonsequent. Doch man muss klar sagen: Dies ist nicht die Beurteilung einer Inszenierung, sondern der Aufzeichnung einer Inszenierung. Vieles von dem, was Kritiker an diesem Abend gelobt haben, ist schwer auf den Bildschirm zu übertragen. Etwa die Wirkung der Langsamkeit. So gut wie nichts geschieht in den gut anderthalb Stunden, es wird lediglich der Körper gymnastisch verrenkt und viel geredet – über substanzielle Dinge: Wut, Schuld, Selbstverletzung. Über die Sinnlosigkeit des Alltags, die Einsamkeit der Menschen, die im Leistungs- und Konsumsystem abgeschnitten voneinander leben. Die Poesie und Zärtlichkeit, Okadas Humor, sind über den Bildschirm nicht zu spüren. Im Gegenteil: Die Aufzeichnung wirkt eher ermüdend.  Das Video bleibt also ein schwacher Ersatz für das Gastspiel beim Theatertreffen. Toshiki Okada sollte man bei dieser Bestenschau als prominente ästhetische Stimme durchaus einmal vorstellen. Ob allerdings gerade der "Vacuum Cleaner" mit seinem unmotiviert und ziellos wirkenden Spiel zu Okadas besseren Arbeiten zählt, darf man dennoch bezweifeln.'' schreibt Barbara Behrendt auf rbbKultur
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
Schwächer als Vorgänger "No Sex"
4 Jahre her.
Kritik
Diese verschrobenen Figuren mit ihren fahrigen, schlenkernden Bewegungen, die weder in ihren Körpern, noch in der Welt zuhause sind, sind uns mittlerweile vertraut. Sie bevölkern auch die vierte Arbeit des japanischen Regisseurs Toshiki Okada an den Münchner Kammerspielen. Recht zäh schleppen sich die langen Monologe dahin, in denen sie über ihre Verlorenheit in der Welt, Kaffee aus Guatemala, Parks in Sao Paulo und viele andere Skurrilitäten sinnieren. Leider fehlen „The Vacuum Cleaner“ der Charme und der Witz der storchenbeinigen Karaoke-Sänger aus Okadas Vorgänger-Inszenierung „No Sex“, mit der er 2019 auf den Radar der Theatertreffen-Jury kam. Die Einladung, die er für seine damalige Arbeit verdient gehabt hätte, erhielt nun ein Jahr später seine schwächere Nachfolge-Arbeit. Komplette Kritik mit Bildern
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