Bewertung und Kritik zu
KARL V.
von Ernst Krenek
Regie: Carlus Padrissa
Premiere: 10. Februar 2019
Bayerische Staatsoper München
Zum Inhalt: Ernst Kreneks komplett aus Zwölftonreihen bestehendes Bühnenwerk Karl V. hätte in Wien an der Staatsoper uraufgeführt werden sollen. Die politische Situation 1933 in Wien und der Umstand, dass Krenek wegen seiner Jazz-Oper Jonny spielt auf von den Nationalsozialisten verachtet wurde, verhinderten die Uraufführung – erst fünf Jahre später (der Komponisten war inzwischen in die USA emigriert) wurde Kreneks Werk in Prag aus der Taufe gehoben.
Der historische Karl V. war der letzte Kaiser, der noch an die Idee eines christlichen Reichs, in dem die Sonne niemals unterginge, festhielt, obwohl dessen Zerfall aus verschiedenen Gründen nicht mehr abwendbar war. Für die zweite Inszenierung von Karl V. im Nationaltheater sucht Carlus Padrissa insbesondere nach politischen Machtsystemen, die brandaktuell sind, und analysiert damit präzise die Handlung im Bühnenwerk: Im Mittelpunkt des vom Komponisten selbst verfassten, gedanklich und sprachlich hochqualifizierten Libretto reflektiert Karl V. über sein Leben und legt unter dem Gemälde Das letzte Gericht von Tizian vor einem jungen Mönch die Beichte ab.
Musikalische Leitung: Erik Nielsen
Inszenierung, Bühne: Carlus Padrissa - La Fura dels Baus
Regie Mitarbeit: Esteban Muñoz
Bühne, Kostüme, Video: Lita Cabellut
Video: Marc Molinos
Licht: Michael Bauer
Spezialeffekte: Thomas Bautenbacher
Chöre: Stellario Fagone
Dramaturgie: Benedikt Stampfli
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