ALKESTIS in «Alkestis»

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    2. Akt 

    Alkestis, Admetos und der Chor. 

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    ALKESTIS: 
    Admet, den Zustand meiner Sache siehst du hier.
    Vernimm denn, eh ich sterbe, meinen Willen jetzt.
    Für dich mich opfernd, meine Seel um deine Seel
    Einsetzend, um dein Weilen hier im Sonnenlicht,
    Verscheid ich; und ich braucht um dich zu sterben nicht,
    Konnt aus Thessalien wen ich wollte ehlichen
    Und thronen hier im reichen stolzen Fürstenhaus.
    Allein von dir geschieden leben wollt ich nicht
    Mit Waisenkindern, schonte meiner Jugend nicht
    Und hatte zum Genießen manches Hübsche doch!
    Dich gab die eigne Mutter doch, der Vater preis,
    Sie, denen's wohlstand, wegzuscheiden aus der Welt,
    Wohlstand, den Sohn zu retten durch ruhmwürdgen Tod.
    Ihr einzig Kind ja bist du, Aussicht, andere
    Nach deinem Tod zu zeugen, gibt es keine mehr.
    Du weintest dann als gattinloser Witwer nicht
    Mit mutterlosen Kindern. Doch das hat ein Gott
    So eingerichtet und gefügt: es soll so sein!
    Sei's denn! Doch du gedenke mir's, vergilt es nun!
    Ich verlange niemals eine Gabe gleichen Werts –
    Dem Leben kommt ja ohnehin nichts gleich im Wert –,
    Nur Billiges, wie du selbst gestehn wirst! Sieh, du liebst
    So gut wie ich die Kinder, wenn du richtig fühlst:
    So duld und laß sie Herren sein in meinem Haus,
    Heirate zur Stiefmutter diesen Kindern nicht
    Ein andres Weib, das, minder gut als ich, aus Neid
    An mein und deine Kinder frech die Hände legt.
    Nur dieses, dieses tu mir nicht, drum bitt ich dich.
    Stiefmütter zweiter Ehe sind den Kindern gram
    Der ersten Frau wie Schlangen, Nattern voller Gift.
    Nun hat der Sohn am Vater zwar 'ne feste Burg;
    Doch du, mein Kind, wie führst du hübsch dein Mädchentum,
    Wenn deines Vaters Ehehälfte es böse meint?
    Oh, daß sie nur nicht deinen Ruf beflecke, nicht
    Dein Glück in deiner schönsten Blüte untergräbt!
    Nicht deine Mutter wird dich je vermählen, Kind,
    In Kindesnöten dir zur Seite stehen, dir
    Mut geben, wo die Mutterlieb am holdsten ist.
    Ich muß ja sterben; dieses Schicksal stellt sich auch
    Nicht etwa morgen oder übermorgen ein:
    Die nächste Stunde stellt mich zu den Entschwundenen.
    So lebt denn wohl! Seid glücklich! Dir, mein Gatte, bleibt
    Der Ruhm, das beste Weib gehabt zu haben, und
    Euch, Kindern, herzustammen von der besten Frau.

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