Bewertung und Kritik zu
PARADIESE
Gerd Kühr / Hans-Ulrich Treichel
Regie: Barbora Horáková Joly
Premiere: 9. Juli 2021
Oper Leipzig
Zum Inhalt: Die Oper erzählt die Initiationsgeschichte eines jungen Mannes namens Albert vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Geschichte. Schauplatz ist die Stadt Berlin. Paradigmatisch für die einzelnen Stadien, die uns ins Westberlin der 70er Jahre, in eine mythologische Zeit auf dem deutsch-deutschen Niemandsland der Pfaueninsel, in die Westberliner Theaterszene der Vorwendezeit und schließlich in die Jahre nach der Wende führen, stehen vier Frauenfiguren: Lise, Studentin der Politologie, Friederike, Studentin der Zahnmedizin, Marie, Schauspielerin, und Anna, eine junge Frau aus Ostberlin.
»Die Musik ist ein stetig strömender Fluss inmitten des unsicheren Netzes von Zeit und Ort. Sie gibt Stabilität, verschafft Kontinuität und stellt dadurch in gewissem Sinne eine Art Zeitlosigkeit her.« So beschreibt der Komponist Gerd Kühr die Musik zu seiner Uraufführung nach einem Libretto des Schriftstellers Hans-Ulrich Treichel, der unter anderem als Librettist für Hans Werner Henze gearbeitet hat. Insofern ist die Musik auch gewissermaßen der rote Faden durch die vieraktige Oper, in der die Gegenwart und Vergangenheit der Stadt Berlin in teils zeitgeschichtlich-realistisch, teils psychedelisch-surreal erzählten Szenen ineinanderfließen.
Musikalische Leitung: Ulf Schirmer
Inszenierung: Barbora Horáková Joly
Bühne: Aida-Leonor Guardia
Kostüme: Eva Butzkies
Licht: Stefan Bolliger
Choreinstudierung: Thomas Eitler-de Lint
Dramaturgie: Hella Bartnig und Christian Geltinger